Wie Du Deine Beziehung zu Geld UND zu Deinem Partner verbesserst

Vorsätze wie „weniger Streit“ oder „verständnisvoller sein“ hören wir zum Jahresende sehr oft.

Wie Du diese umsetzen kannst und sowohl Deine Beziehung zu Deinem Partner als auch zu Geld verbessern kannst, berichtet Dir heute eine wahre Lady unter den Finanzbloggern: Die Finanzlady Manuela aus Österreich gibt Dir heute die entscheidenden Tipps inklusive einiger sofort-anwendbarer Übungen!

Bühne frei für Manuela, die Finanzlady:

Wie Du Deine Beziehung zu Geld UND zu Deinem Partner verbesserst

„Du bist so verschwenderisch!“.  „Sei doch nicht so geizig!“. „Du wirfst unser ganzes Geld zum Fenster hinaus!“, solche Sätze kennt wohl jeder, der mit dem Partner schon mal über Geld gestritten hat.

Geld ist in vielen Partnerschaften der Trennungsgrund Nummer eins. Bei Streitigkeiten ums Geld geht es selten um Fakten, vielmehr um Gefühle oder Glaubenssätze, die jeder Einzelne zum Thema Geld hat.

In diesem Beitrag möchte ich auf die inneren, emotionalen Hindernisse eingehen. Auf die Gedanken und Gefühle, die zu einer inneren Blockade führen und für unsere finanzielle Situation verantwortlich sind.

Um Streitigkeiten ums Geld zu vermeiden, müsst ihr euch als Paar Zeit nehmen, um den Blickwinkel zu verändern und euren Aussagen auf den Grund gehen. Denn hinter Aussagen wie „Du bist so verschwenderisch“, stecken oft Emotionen, die wir zum Thema Geld schon lange in uns tragen und bei Streitigkeiten rund ums Geld zum Vorschein kommen.

Wollt ihr eure finanzielle Situation verändern, müsst ihr euch auch mit euren Emotionen zum dazu auseinandersetzen. Diese negativen Gefühle sind oftmals noch von unserer Kindheit. Sie beeinflussen unsere Gedanken, Worte und Handlungen.

Jede finanzielle Situation wird von unseren Gefühlen bestimmt. Deine Gefühle entscheiden, was du mit deinem Geld machst. Es sich auch deine Gefühle, die dich in deine derzeitige finanzielle Situation gebracht haben.

Jeder kennt wahrscheinlich diese typischen Frustkäufe. Weil man die geplante Gehaltserhöhung nicht bekommen hat, kauft man sich aus lauter Wut und Frust ein neues Handy. Du hast emotional gehandelt.

Oder du erzählst deinem Partner nichts von deinen Schulden, weil es dir peinlich ist, dass du schlecht mit Geld umgehst und jede Menge Konsumschulden angehäuft hast. Wieder handelst du emotional.

Auch bei einem Streit ums Geld mit dem Partner sind immer Emotionen im Spiel. Beispiel gefällig. Sie hat Angst, dass sie die Schulden fürs Haus nicht bezahlen können, weil er das Geld zum Fenster rauswirft. Aus Angst wirft sie ihm Verschwendung vor.

Wenn Geld ein großes Problem in eurer Beziehung ist, wird es Zeit, dass ihr euch Beide mit euren Emotionen dazu auseinandersetzt. Nur so könnt ihr Zukunft Streit vermeiden. Weil ihr eure Emotionen kennt, Verständnis für einander habt und gemeinsam Lösungen finden könnt.

Deshalb hört sofort auf, dem Anderen Vorwürfe zu machen. Denn Vorwürfe bringen euch nicht weiter. Stattdessen hört euch zu, was ihr dem Anderen an den Kopf werft und nehmt eure Gefühle dazu genauer unter die Lupe. Hinterfragt, welche Rolle Geld in der Vergangenheit gespielt hat und welche Emotionen ihr mit Geld verbindet.

Übung 1:

Diese Übung macht jeder für sich alleine. Um an den Kern der Gefühle zu gelangen, denkt darüber nach, wie ihr euch aufgrund eurer derzeitigen finanziellen Lage fühlt.

Hast du das Gefühl, nicht gut genug zu sein? Glaubst du, dass du das, was du hast, nicht zu verdienen? Bist du neidisch auf deinen Partner oder auf andere, weil sie sich Dinge leisten können, die du dir nicht leisten kannst? Hast du nicht genug Geld, um deine Rechnungen zu bezahlen? Wie fühlst du dich, wenn du mit deinem Partner wegen Geld streitest? Wie fühlst du dich, aufgrund deiner/eurer Schulden? Ist es dir peinlich, viel Geld zu haben?

Schreibt nun auf, wie ihr euch in eurer momentanen finanziellen Situation fühlt. Schreibt erstmal alles nieder, was euch dazu einfällt. Fasst anschließend alles in ein paar Sätzen zusammen.

Beispiel: Wie fühlst du dich aufgrund deiner Schulden? Ich schäme (Scham) mich dafür. Es ist mir peinlich (Scham), wenn jemand davon erfahren würde. Ich habe Angst (Angst), dass ich die Schulden nicht zurückzahlen kann. Ich bin so wütend (Wut), weil wir uns in diese Situation gebracht haben.

Liest euch eure eine Sätze noch mal durch. Eure momentane Gefühlslage beeinflusst auch eure zukünftigen Handlungen. Es zeigt euch eure Gefühle im Hinblick auf Geld. Unterstreicht nun alle Wörter, die eure Gefühlslage beschreiben. Teilt diese Wörter einem der drei Gefühle zu: Angst, Wut und Scham.

Scham. Angst. Wut. – Drei Emotionen, die über deine finanzielle Situation entscheiden

Ist euch schon mal aufgefallen, dass es viele hart und tüchtig arbeitende Menschen gibt, die immer zu wenig Geld haben? Andere wiederum sind faul und haben dennoch immer mehr als genug Geld? Warum gelingt manchen finanzieller Wohlstand, anderen aber nicht?

Mit Geld ist es wie mit Menschen. Habt ihr Macht und Anerkennung gegenüber euch selbst, euren Mitmenschen und dem Geld gegenüber, zieht ihr auch Reichtum an.

Wenn ihr euch aber machtlos fühlt und vor euch selbst und dem Geld gegenüber keine Anerkennung zeigt, wird Geld nicht in euer Leben kommen, weil ihr es abstoßt.

Geld verhält sich so wie ein Mensch. Wenn ihr Geld achtet und ihm Aufmerksamkeit schenkt, wird es zu euch kommen.

Aber Angst, Scham und Wut berauben euch dieser Macht übers Geld. Die Wurzeln dieser Emotionen liegen bei vielen in der Kindheit. Wenn ihr diese Gefühle ignoriert, gewinnen diese Emotionen die Macht über eure Gedanken, Worte und Handlungen. Wut, Scham und Angst, sind die Gefühle der Armut. Solange ihr so gegenüber Geld empfindet, seid ihr machtlos. Und wer Machtlosigkeit empfindet, wird auch keine Macht haben, Geld in sein Leben zu ziehen.

Scham

Scham ist das am tiefsten verwurzelte Gefühl überhaupt. Scham ist etwas, dass man sehr schwer wieder vergisst.

Ich bin nicht genug. Ich verdiene das nicht, was ich habe. Scham zerstört euren Selbstwert und eure Selbstachtung. Das führt dazu, dass ihr arm bleibt.

Beispiel: Du hast dich als Kind geschämt, weil deine Familie weniger Geld hatte als andere Familien und du die Kleidung deiner älteren Geschwister tragen musstest, anstatt neue Klamotten zu bekommen. Vielleicht konntest du dir aber auch kein Eis kaufen, während alle anderen Kinder es sich leisten konnten und hast dich dafür geschämt.

Angst

Wenn ihr ständig Angst habt, das Geld könnte nicht reichen, sorgt ihr auch immer dafür, dass zu wenig davon da ist, indem ihr es verschwendet. Oder aber ihr werdet zu einem Geizhals und klammert euch an das Geld. Ihr könnt euch an nichts mehr erfreuen, weil ihr Angst habt, dass dadurch in Zukunft zu wenig davon da ist.

Beispiel: Als Kind hast du mitbekommen, dass in eurer Familie immer zu wenig Geld da war. Deine Eltern hatten ständig Geldsorgen. Du hast Angst, dass auch du zu wenig Geld hast und gibst kein Geld aus.

Wut

Hast du die Erfahrung gemacht, dass dir etwas Wertvolles weggenommen wurde? Bist du auf reiche Menschen wütend, weil du denkst, dass sie den Armen alles wegnehmen? Bist du wütend, weil du zu viel Geld für etwas ausgegeben hast? Bist du auf deinen Chef wütend, weil du keine Gehaltserhöhung bekommen hast?

Beispiel: Als du ein Kind warst, hat dir das reiche Nachbarskind dein Tagebuch geklaut. Für dich war dieses Tagebuch sehr wertvoll, da du darin all deine Gedanken aufgeschrieben hast. Du bist so wütend auf dieses reiche Kind. Du glaubst nun, dass dir die Reichen alles wegnehmen, was du besitzt und hortest dein wertvolles Geld.

Solange euch diese drei Emotionen steuern, handelt ihr gegen eure eigenen finanziellen Interessen. Ihr müsst euch also von diesen Gefühlen befreien. Nur dann könnt ihr Entscheidungen zu eurem Vorteil treffen.

Übung 2:

  1. Schritt: Diese Übung macht wieder jeder für sich alleine. Findet in der zweiten Übung heraus, woher eure Emotionen stammen. Nehmt dazu den Zettel aus Übung 1 zur Hand. Schreibt auf, warum du diese Emotionen hast. Woher kommen diese Emotionen? Welches Ereignis in eurer Kindheit hat zu diesen heutigen Gefühlen geführt. Fragt euch: Warum?

Beispiel: Du schämst dich für deine Schulden. Woher kommst diese Scham? Hatten deine Eltern Geldprobleme für die sie sich geschämt haben und nicht wollten, dass es jemand erfährt? Für diese Übung braucht ihr Zeit. Hinterfragt Situationen in eurer Kindheit und schreibt alle Erinnerungen auf.

  1. Schritt: Wenn ihr wisst, woher Angst, Wut und Scham kommen, schreibt im zweiten Schritt auf, was ihr heute tut, um diese Emotionen am Leben zu erhalten. Nehmt euch genug Zeit, so dass jeder für sich diese Übung machen kann und den Grund für sein Verhalten findet.

Beispiel: Ihr erzählt nicht mal eurem Partner von euerm Schuldenproblem, weil es euch peinlich ist. Gleichzeitig gebt ihr Geld aus, dass ihr nicht habt oder zur Rückzahlung für eure Schulden nehmen könntet, weil ihr den Schein waren wollt, dass es euch finanziell gut geht. Ihr handelt immer noch aufgrund eurer Scham in eurer Kindheit und macht eure Situation nur noch schlimmer und eure Scham wird immer größer.

Wenn jedem klargeworden ist, woher sein Verhalten und seine Emotionen kommen, dann nehmt diese derzeitige Situation an. Akzeptiert, dass ihr bisher aus Angst, Wut oder Scham gehandelt habt. Ihr habt Fehler gemacht? Jeder macht Fehler. Aus Fehlern kann man lernen. Ihr könnt eure finanzielle Situation ab jetzt ändern, indem ihr nicht mehr aus diesen negativen Emotionen heraus handelt. Nehmt es hin wie es ist. Verzeiht euch selbst.

Ihr habt gehandelt, wie das Kind, dass ihr damals wart. Vergebt euch, dass ihr euren Emotionen von damals kein Gehör verschafft habt. Vergebung ist ein Prozess, der viel Zeit in Anspruch nimmt. Erst, wenn ihr eure Emotionen und eure derzeitige finanzielle Situation akzeptiert, könnt ihr euch vergeben und etwas ändern.

Übung 3:

Jetzt wo jeder für sich weiß, welche Emotionen hinter seinem Verhalten stecken, setzt euch mit dem Partner zusammen. Erzählt nun eurem Partner von euren Emotionen und Verhaltensweisen. Hört dem Partner zu, urteilt nicht. Versucht zu verstehen, warum er geizig, verschwenderisch, etc. ist. Habt Verständnis füreinander. Versetzt euch in den anderen hinein. Ihr werdet den Partner besser verstehen und wissen, warum er so reagiert. Seid ehrlich zu einander, Vertraut euch eure Gefühle an. Diese Übung kann sehr aufschlussreich sein, wenn man dem Partner mit Respekt, Anerkennung und Wertschätzung begegnet, anstatt mit Wut, Angst oder Scham.

Wenn ihr euch gegenseitig von euren Gefühlen erzählt habt, zieht gemeinsam einen Schlussstrich unter eurer Vergangenheit. Beschließt, dass ihr heute neu anfangt, an gemeinsamen Zielen arbeitet und ihr euch gegenseitig unterstützt und Verständnis aufbringt für diese Emotionen. Lasst eure Vergangenheit und eure negativen Emotionen gemeinsam los. Das macht es einfacher.

Übung 4:

Nehmt eure Zettel her, auf denen ihr eure Übungen gemacht habt, lest sie euch noch einmal vor und macht euch noch einmal all eure negativen Emotionen und Erfahrungen bewusst. Anschließend verbrennt ihr eure Zettel oder werft sie in einen Fluss. Macht ein gemeinsames Ritual daraus. Ihr könnt eure finanzielle Zukunft gemeinsam verändern, indem ihr gemeinsam daran arbeitet. Mit dem Verständnis für die Reaktionen des anderen ist es leichter, eine Lösung für finanzielle Probleme zu finden.

Wenn ihr Schulden habt, dann akzeptiert diese Situation. Akzeptiert eure Emotionen, die euch in diese Lage gebracht haben. Und dann sucht nach Lösungen.

Es gibt viele Möglichkeiten. Es haben schon viele andere Menschen geschafft. Es gibt Organisationen, die euch helfen. Das Heute ist euer neuer Ausgangspunkt. Die Vergangenheit und eure negativen Emotionen sind Geschichte.

Schenkt ab heute euch und eurem Geld die Anerkennung, die es verdient und eure Zukunft wird sich verändern. Wenn ihr wieder über Geld streitet, fragt euch zuerst, welche Gefühle dahinterstecken und wo euch diese hingeführt haben. Akzeptiert diese Gefühle und lasst sie los.

Zusammenfassung

Negative Emotionen aus der Vergangenheit sind hinderlich, wenn ihr eure finanzielle Situation verbessern wollt. Anstatt dem Partner die Schuld an allem zu geben, solltet ihr euch hinsetzen und eure Emotionen hinterfragen. Woher diese kommen und warum sie da sind. So könnt ihr erkennen, was eure Probleme sind, über die ihr euch streitet. Es sind nicht die Schulden an sich, oder die Verschwendung des Geldes.

Dahinter befinden sich tiefergreifende Erfahrungen und Emotionen wie Angst, Wut oder Scham, die euch in eure heutige finanzielle Lage gebracht haben. Wenn ihr herausfindet, welche Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle dahinterstecken, könnt ihr sie hinter euch lassen. Wichtig ist, dass ihr eurem Partner vertraut, euch gegenseitig respektiert und wertschätzt. Sprecht gemeinsam über eure Emotionen.

Verurteilt euch nicht und hört zu. Schließt gemeinsam mit eurer Vergangenheit ab, schmiedet gemeinsame Ziele und Lösungen für eure Probleme. Vorwürfe helfen nicht weiter, dahinter versteckt sich die eigene Verletzung aus vergangen Tagen. Wenn ihr wieder einmal über Geld streitet, hört euch aufmerksam zu und versucht gemeinsam herauszufinden, woher diese Gefühle kommen und was dahintersteckt. Vergebt euch selbst und auch dem Partner. Beschließt neu anzufangen. Heute ist ein guter Tag dafür.

Über die Finanzlady Manuela

Manuela schreibt auf finanzlady.at über Finanzen aus weiblicher Sicht. Seit 2016 setzt sie sich mit den Themen Vermögensaufbau und Wohlstand für Frauen auseinander. Sie beschäftigt sich mit den Glaubenssätzen zu Geld und hat sich ihr Wissen rund ums Investieren eigenständig angeeignet. Obwohl sie noch am Beginn ihres Vermögensaufbaus steht, möchte sie ihre Erfahrungen auf ihrem Blog www.finanzlady.at weitergeben.

Vielen Dank, Manuela für diese super Tipps! Die Anwendung wird mit dem Start ins neue Jahr eingeläutet!

 

Geldmanagement in einer jahrzehntelangen Beziehung

Ist Geiz geil? – Sparsamkeit in der Beziehung

Sparbrötchen, Sparbuch, Sparschwein, Sparsocke, Spardose, Bausparen, Zwangssparen, …

Deutschland und das Sparen gehen Hand in Hand – so wie Holland und Käse oder Schweiz und Banken.

Laut Statista zählen zu den beliebtesten Finanzprodukte der Deutschen:

Sparbuch (Platz 2) – 69 %

Bausparvertrag (Platz 3) – 47 %

Sparvertrag (Platz 5) – 31 %

Riester-Sparplan (Platz 7)  – 25 %

Riester-Fonds-Sparplan (Platz 8) – 21 %

Sparbrief (Platz 14) – 8 %

 

Insgesamt gibt es 16 Produkte in dieser Liste wovon 6 das Wort „Sparen“ beinhalten.

Sparen ist äußerst beliebt. Erklärt sich von alleine, dass in einer Beziehung „Sparsamkeit“ eine attraktive Eigenschaft darstellt, oder?

Sparsamkeit in der Beziehung – Segen oder Fluch?

Um aus unserer Blase hinauszuschauen, habe ich „Sparsamkeit Beziehung“ bei Google eingegeben. Meine Erwartung ein kunterbuntes Angebot aus Spartipps, zu viel Sparsamkeit und enthaltsamen Leben.

Die Realität sieht etwas anders aus, dazu aber gleich mehr.

Sparsamkeit ermöglicht das Öffnen einiger verschlossener Türen. Wenn Du regelmäßig Geld zur Seite legst, kannst Du für Deine Ziele sparen: Reisen, Konsumgegenstände, Fortbildung oder die Altersvorsorge. Erst vor kurzem haben wir einen Artikel zum Vermögensaufbau verfasst – 12 Schritte wie es mit dem Sparen und dem Vermögen funktionieren kann.

Sparsamkeit kann auch zu Spannungen führen. Als Paar zu reisen, während die Vermögensstände unterschiedlich sind oder die Ansprüche auseinander gehen, kann zu kleineren und größeren Meinungsverschiedenheiten führen.

Extreme Sparsamkeit kann die Beziehung auch stark auf die Probe stellen. Wenn einer von beiden stets das Gefühl hat zurückstecken zu müssen und sich einzuschränken, wird es auf Dauer wohl kaum gut gehen.

Das Spektrum reicht von positiv (Traumerfüllung) bis negativ (Zerstörung der Beziehung). Google’s Seite 1 sieht Sparsamkeit sehr negativ. Doch muss es das sein?

Sparsamkeit als treibende und schützende Kraft

Innerhalb der Beziehung kann Sparsamkeit gewinnbringend eingesetzt werden. Für mich sind die beiden folgenden Aspekte die Basis:

 

1. Durch Sparsamkeit die gemeinsamen Ziele erreichen

Wir haben uns klar Ziele gesetzt, die wir zusammen erreichen möchten. Dazu zählt unser Unternehmen, das Reisen, eine Familie und früh in Rente zu gehen.

Für alle Bereiche ist Kapital notwendig – teils in kleineren teils in größeren Mengen. Letzteres setzt voraus, dass wir sparen oder über Nacht sehr vermögend werden. Dieses über Nacht ist allerdings ein Mythos. Davor kommt harte Arbeit, die sich über Jahre hinstrecken kann.

Ein längerer Weg die eigenen (finanziellen) Ziele zu erreichen, ist das Sparen. Jeden Monat einen bestimmten Betrag oder einen festgelegten Prozentsatz für ein definiertes Ziel zur Seite legen.

Wenn der Betrag erreicht ist, der beispielsweise für den Urlaub in Madagaskar notwendig ist, kann gebucht werden.

2. Durch Sparsamkeit auf Unvorhersehbares vorbereitet sein

Seit wir verheiratet sind führen wir ein gemeinsames Rücklagenkonto. Auf dieses zahlen wir momentan 10 % unserer monatlichen Einnahmen ein, um auf 5.000 bis 10.000 Euro zu kommen. Danach werden wir den Prozentsatz senken und erst bei Entnahme und Bedarf wieder erhöhen.

Diese 10 Prozent stehen uns nicht zum monatlichen Verbrauch zur Verfügung. Sie sind weg und werden erst bei (ungeplanten) Anschaffungen oder Kosten eingesetzt.

Uns zu zwingen diese Sparquote einzuhalten, sorgt für Sicherheit. Wir können Unvorgesehenem entspannter entgegen Blicken. Ohne unsere Sparsamkeit wäre es nicht möglich.

Ein Unfall, eine Nachzahlung oder ein kaputter Backofen würde uns sonst leicht ins Schwitzen bringen.

Sparsamkeit und die kleinen Spannungen

 

Wir haben es schon in einigen Artikel erwähnt – manchmal kommen die unterschiedlichen Vermögensstände und das Sparverhalten nicht miteinander aus.

Unsere erste Reise als Paar ist das Paradebeispiel.

Zu Beginn unserer Beziehung lebte ich von Monat zu Monat und legte nichts auf die Seite. Marielle hatte hingegen schon viel gespart und ein kleines Vermögen aufgebaut. Größere Ausgaben können zu Spannungen führen und mit nur 700 Euro Restvermögen ist das nur allzu verständlich.

In solchen Momenten hilft nur eins: Hinsetzen und drüber reden. Denn das Motto „über Geld spricht man nicht“  führt sonst direkt zu den ernsthaften Problemen.

Auch das Unverständnis für die Notwendigkeit mancher Anschaffungen kann zu kleineren Blitzen führen:

„Warum braucht sie schon wieder das neuste Handy?“, „Wie viele Sneaker will er denn noch kaufen?“ und „Was sollen wir mit den ganzen Taschen anfangen?“

Sparsamkeit als ernsthaftes Problem

 

Was passiert, wenn Sparsamkeit in Geiz umschlägt und sinnvolle Ausgaben nicht mehr getätigt werden?

Sinnvoll ist mit Absicht schwammig und weit gefasst. Zum Essen einladen, Blumen mit nach Hause bringen oder ein teures Hotel buchen, können unter Umständen sinnvolle Ausgaben sein, da sie auf der emotionalen Ebene mehr zusammenführen. Sie können allerdings auch unpassend sein, wenn Verbindlichkeiten mit höherer Priorität beglichen werden müssen.

Ständiges Schnorren, sich verweigern Kosten zu übernehmen oder krampfhaft geiziges Verhalten vermittelt eben auch ein negatives Gefühl:

„Ich bin es Dir nicht wert, dass Du mich einlädst.“, „Wieso gönnen wir uns nicht mal einen schönen Abend als Paar?“ oder „Immer bist Du nur am nehmen und ich am geben.“

An dieser Stelle Bedarf es externer Hilfe. Eine Möglichkeit sind Paartherapeuthen, die die Hintergründe des Verhaltens verständlich machen und Werkzeuge mit dem Paar erarbeiten können.

Zusätzlich können Kontensysteme oder eine gemeinsame Sparstrategie Entlastung bringen.

Wann Sparsamkeit sich auf keinen Fall lohnt

In bestimmten Szenarien ist es sinnvoller das Geld auszugeben, anstelle es anzusparen. Dabei meine ich keine Fixkosten wie Miete oder Essen und auch nicht das Geld, das für einen schönen Abend oder das eine oder andere Konsumgut ausgegeben wird.

Vermögen investieren vs. Geld sparen

Ab einem bestimmten Betrag auf der hohen Kante kann ein Wohlfühl-Zeitraum auch in der Arbeitslosigkeit überbrückt werden und mögliche Neuanschaffungen wären gedeckt. Zusätzliches Geld würde zwecklos im Sparstrumpf versauern.

Es wird sinnvoller das Kapital für sich arbeiten zu lassen und dadurch schneller ein Vermögen aufzubauen. Zu Beginn mag das Verhältnis noch umgekehrt sein, da Investitionen durchaus mit einem gewissen Ausfallrisiko verbunden sind.

Geld sparen vs. Zeit sparen

Kleinere Aufgaben können selbst erledigt werden. Allerdings sind es meist diese Aufgaben, die die eigene Zeit auffressen. Sei es das Putzen der Wohnung oder das Abtippen eines Interviews.

In der gleichen Zeit könntest Du vermutlich Tätigkeiten nachgehen, die Dich im Leben viel weiter nach vorne bringen. Es sei denn Du musst Zeit totschlagen, in der du nichts gewinnbringenderes erledigen könntest.

Es lohnt sich diese Aufgaben zu outsourcen und damit neue Kapazitäten frei zu räumen.

Erfahrung sammeln vs. Geld sparen

Manche Erfahrungen können wir nur einmal erleben oder wir sind nur sehr selten in der Lage sie zu sammeln. Ein Beispiel war unser Kenia-Urlaub, aber auch unsere Australien-/Neuseelandreise fällt in diese Kategorie.

Wir haben die Möglichkeit eine Vielzahl an Erfahrung zu bekommen, die wir mit dem Geld auf unserem Konto nicht erreichen könnten. Wann kommen wir schonmal auf die andere Seite der Welt? Und können die Menschen und deren Kultur kennenlernen?

Fortbildungen sind ein anderes Beispiel. Im Vorfeld weißt Du nicht, ob es Dir wirklich etwas bringen wird. Dein angespartes Geld wird im Schnitt mehr Wert bekommen, wenn Du es in Dich selbst investierst. Klar gibt es auch hier Einsparmöglichkeiten: Bücher aus der Bibliothek auszuleihen, sie gebraucht zu kaufen oder gemeinsam zu Seminaren zu fahren, um Reisekosten einzusparen.

Fazit

 

Sparsamkeit ist zunächst etwas Positives. Mit Eurem Ersparten könnt Ihr Euch absichern, Euch Eure Ziele und Wünsche erfüllen und gemeinsam in die Zukunft blicken. Allerdings kann es auch zu Spannungen oder ausgewachsenen Streiterein kommen.

Es liegt an Euch einen Weg zu finden, mit dem sich beide Wohl und fair behandelt fühlen.

Um die Frage aus dem Titel „Ist Geiz geil?“ abschließend aufzugreifen: In der richtigen Dosierung führt Sparsamkeit / Geiz zu mehr Sicherheit und dem Erreichen von Zielen. Zu viel des Guten lässt die Lust vom Sparen und Vermögen aufbauen schnell verpuffen.

Was meinst Du, wie viel Sparsamkeit der Beziehung gut tut?

Beste Grüße

Mike

Money, money, money – Geld in der Liebe, Freundschaft und Partnerschaft

Geld in der Liebe, Freundschaft oder Partnerschaft – egal ob ausgesprochen oder unausgesprochen – in jeder Beziehung spielt Geld eine Rolle.

Der Experte zum Thema „Geld“ im zwischenmenschlichen Miteinander ist Michael Mary. Er teilt sein Wissen aus über 35 Jahren Beratungstätigkeit in seinem Buch „Liebes Geld“. Und wir nutzen es heute um Dir das Phänomen des unterschiedlichen Umgangs mit Geld in Deinen Beziehungen näher zu bringen.

Diesen Artikel hat Marielle für Dich verfasst.

Das liebe Geld in unseren Beziehungen


Streit ums Geld ist ein typisches Problem in vielen Beziehungen – wenn Du danach googelst wirst Du sehen, dass es sogar eines der größten Beziehungskiller zu sein scheint. Doch woran liegt das?

Seit über einem Jahr schreiben wir darüber, dass offene Kommunikation viele Probleme löst. Was aber, wenn das nicht funktioniert? Woran kann es liegen, dass Ihr beim Geld aneinander vorbeizureden scheint?

Michael Mary berät seit vielen Jahrzehnten Paare und Singles in diesem Bereich. Zusätzlich forscht er in seinem Gebiet. Seine zentrale Erkenntnis?

Es gibt unterschiedliche Typen von Menschen. Jeder Mensch ist geprägt von einem anderen Umgang mit Geld: durch die Erziehung und das Vorleben der Eltern, die eigenen Erfahrungen mit der Verfügbarkeit und dem Verdienen von Geld und anderen erlernten, tief verwurzelten Werten.

Aufgrund dieser unterschiedlichen Prägung, verhalten sich Menschen unterschiedlich in Bezug auf das liebe Geld. Sie lieben sogar unterschiedlich!

 

Drei Liebestypen – Drei Geldtypen

Michael Mary unterscheidet zwischen der partnerschaftliche Bindung, freundschaftlichen Liebe oder emotional-leidenschaftlichen Beziehungen. Er erklärt in seinem Buch jeden Typen aus wissenschaftlicher Perspektive und anhand einer Vielzahl von Beispielen.

 

Partnerschaftliche Liebe

Ganz früher – damals in der Frühzeit – entstanden Partnerschaften als Nutzengemeinschaften. Das Überleben war gemeinsam besser zu bewältigen als alleine. Ressourcen werden ausgetauscht und gemeinschaftliche Projekte – früher das Überleben, heute beispielsweise der Familienerfolg – realisiert.

„Wir lieben uns, weil wir Bedürfnisse miteinander befriedigen. Wir bewältigen gemeinsam den Lebensalltag und halten zueinander.“

 

Freundschaftliche Liebe

In modernen Zeiten wird die Paarbindung nicht mehr zum Überleben benötigt. Eine Beziehung hat heute die Funktion Interessen miteinander zu teilen, sich gegenseitig weiterzubringen und zu unterstützen.

Es geht also mehr um das gemeinsame Ziel des guten Zustands der Psyche der beiden Individuen in der Beziehung. Ist kein gegenseitiges Wohlwohllen gegeben, macht die Beziehung keinen Sinn – die Liebe verschwindet.

„Wir lieben uns, weil wir uns gegenseitig in unserer Entwicklung unterstützen und Interessen teilen. Wir sind einander vollkommen wohlgesonnen.“

 

Emotional-leidenschaftliche Liebe

In unserer heutigen Zeit liegt der Fokus auf der emotional-leidenschaftlichen Liebe. Es geht dabei um Selbst-Bestätigung durch die Liebe des Partners. Der Fokus liegt auf Begehren des Anderen und ganzheitliche Liebe durch das gegenseitige Offenbaren und ausgeprägte Zuwendung gegenüber dem Partner.

„Wir lieben uns, weil wir uns gegenseitig ganz und ohne Vorbehalt öffnen und uns einander uneingeschränkt zuwenden. Wir begehren uns psychisch und körperlich.“

Michael Mary ist weiterhin der Überzeugung, dass es zu den drei Liebestypen, auch drei Geldtypen in Beziehungen gibt:

 

Partnergeld

In Beziehungen, in denen Leistungen ausgeglichen bzw. gegeneinander aufgewogen werden, bekommt auch Geld eine partnerschaftliche Bedeutung. Beim Partnergeld bleibt die Trennung in „Mein“ und „Dein“ Geld.

Da in der partnerschaftlichen Liebe über die gegenseitigen Leistungen verhandelt wird, klare Positionen bezogen und Angebote unterbreitet werden, werden diese Verhaltensweisen auch von Menschen gezeigt, die Geld eine partnerschaftliche Bedeutung zuschreiben.

 

Freundesgeld

Auf Basis des gegenseitigen Teilhabens wird Geld in einer freundschaftlichen Beziehung als Freundesgeld bezeichnet. Der zentrale Wunsch ist, dass der andere erfüllt ist – ob dies durch emotionale, mentale oder aber materielle Unterstützung erreicht wird, ist zweitrangig. Eine gute Tat, um den anderen in seiner Entwicklung zu unterstützen, kann durch Freundesgeld vollbracht werden.

Eigene Ressourcen werden nach dem individuellen Maßstab des Gebens geteilt und miteinander durch Geben und Nehmen ausgeglichen.

 

Liebesgeld

Liebesgeld wird geschenkt und ist mit Vertrauen in der Beziehung zu vergleichen. Denn auch dieses wird geschenkt und Dein Partner öffnet sich Dir gegenüber damit vollständig.

Geld ist damit kein materielles Gut mehr, sondern Ausdruck der Liebe, die für den geliebten Menschen empfunden wird. Das Geld wird bedingungslos verschenkt, um die Liebe auszudrücken. Ein Gegengeschenk kann ersehnt, aber nicht erwartet werden – dieses kann ebenfalls Geld oder etwas anderes (auch nicht materielles) sein.

In Beziehungen, in denen Liebesgeld eine zentrale Rolle spielt, hat es nichts mit Leistungsausgleich oder Teilhabenlassen zu tun. Es dient ausschließlich dem Ausdruck der Liebe gegenüber und Bedeutung des Partners.

 

3 Mal Geld: In der Liebe, in der Freundschaft und in der Partnerschaft

 

Abhängig davon, ob Deine Beziehung partnerschaftlicher, freundschaftlicher oder emotional-leidenschaftlicher Natur ist, wird der Umgang mit Geld unterschiedlich sein.

Bestimmt habt Ihr auch schon den Kopf geschüttelt über andere Paare. Vielleicht sind sie in Euren Augen verschwenderisch. Oder einer nutzt den anderen finanziell aus. Ach und dann gibt es noch die, die jeden Cent gegeneinander aufrechnen.

Überleg doch mal – ist doch total logisch, warum Dir oder Euch das so vorkommt – denn deren Beziehung ist wahrscheinlich ein anderer Typ als bei Euch. Wenn Menschen unterschiedlich sein können, dann Beziehungen erst recht!

 

Vom Geld in der Partnerschaft

Eine typische Unterhaltung über Geld in einer Beziehung, die von der partnerschaftlichen Liebe und dem partnerschaftlichen Umgang mit Geld geprägt ist:

„Was hältst Du davon, wenn wir Weihnachten in diesem Jahr in der Karibik verbringen? Endlich mal Sonne und Wärme statt der Kälte in Deutschland!“

„Ja das klingt super – was kostet die Reise, die Du herausgesucht hast, denn?“

„Wahrscheinlich knapp 2.000 Euro pro Person. Wenn Du das gerade nicht hast, lege ich vor und du zahlst es über die nächsten 6 Monate bei mir ab“

„Ach das wäre super – dann lass uns das machen und ich zahle dann vor Ort noch unser Weihnachtsessen, sozusagen als Zinsen für Deine Auslage“

Partnergeld wird meist auf Basis von Verträgen oder ausgehandelten Leistungsausgleichen miteinander verrechnet. Es ist ein Tauschgut.

Damit Geld kein Konfliktthema in Eurer partnerschaftlichen Beziehung wird, könnt Ihr:

  • Über Eure gegenseitigen Leistungen verhandeln und Verträge miteinander schließen
  • Sicherstellen, dass die Leistungen gleichartig (unpersönlich vs. persönlich) sind
  • getroffene Abmachungen einfordern

Durch klare Kommunikation über Geld kann es in einer partnerschaftlichen Beziehung sinnvoll und produktiv eingesetzt werden und die Beziehung zusätzlich festigen.

 

Von Freunden und Finanzen

Wenn Eure Beziehung eher von freundschaftlicher Liebe und Geldumgang geprägt ist, wird die identische Unterhaltung eher wie folgt verlaufen:

„Was hältst Du davon, wenn wir Weihnachten in diesem Jahr in der Karibik verbringen? Endlich mal Sonne und Wärme statt der Kälte in Deutschland!“

„Ja das klingt super – allerdings habe ich gerade bestimmt nicht genug Geld. Was kostet die Reise?“

„Wahrscheinlich knapp 2000 Euro pro Person.“

„Ohje, das ist definitiv zu viel für mich aktuell. 1000 Euro könnte ich jetzt direkt anzahlen aber den Rest müsste ich erst zusammensparen – und die Gesamtsumme ist ja sicher schon ein paar Monate vor der Reise fällig?“

„Ja stimmt, das muss alles bereits 4 Monate vorher gezahlt werden. Aber wenn Du das Geld bis dahin sparen kannst. Dann lass mich doch einfach Deine Differenz übernehmen und Du zahlst dann unsere Kosten vor Ort. Hauptsache wir können zusammen verreisen – das passt dann am Ende schon“

„Ach super – bis Dezember habe ich auch genügend Geld zusammen, sodass wir ein paar Mal super schön essen gehen und einige tolle Ausflüge machen können. Das wichtigste ist wirklich, dass wir endlich mal wieder zusammen in den Urlaub fahren.“

Freundesgeld kommt von Herzen und wird auf Basis der „Teilhabelogik“ gerne – dem anderen zuliebe – gegeben.

Lebt Ihr in einer freundschaftlichen Beziehung, könnt Ihr Konflikte ums liebe Geld vermeiden, wenn Ihr:

  • Mit dem Teilen oder Geld geben, keine eigenen Interessen verbunden sind
  • Über gegenseitiges Wohltuen nicht verhandelt
  • Geben und Nehmen nicht gegeneinander aufwiegt
  • Freundschaftliches Verhalten nicht einfordert / einfordern müsst

 

Vom Lieben und Geld-Umgang

Leidenschaftlich-emotionale Liebe und das Verständnis von Liebesgeld im Fokus, gestaltet sich Eure Unterhaltung folgendermaßen:

„Was hältst Du davon, wenn wir Weihnachten in diesem Jahr in der Karibik verbringen? Endlich mal Sonne und Wärme statt der Kälte in Deutschland!“

„Ja das klingt super – ich habe allerdings aktuell kein Geld dafür“

„Ach das macht doch nichts. Ich lade Dich einfach ein. Hauptsache wir sind mal wieder gemeinsam im Urlaub und verbringen Zeit gemeinsam.“

„Das ist super von Dir! Ich freue mich total, wenn wir Weihnachten zusammen in der Sonne verbringen können. Vielleicht kann ich dann ein paar Kosten vor Ort übernehmen.“

„Mach Dir keine Gedanken, hauptsache wir sind zusammen! Ich lade Dich gerne ein, habe gerade sowieso meinen Bonus bekommen.“

Das Liebesgeld dient dem Ausdruck der Liebe und Bedeutung des Partners. Es herrscht folglich eine „Schenkungslogik“.

Konflikte ums liebe Geld in einer leidenschaftlich-emotionalen Beziehung zu vermeiden, funktioniert so:

  • Schenkt Geld bedingungsfrei an den Partner – ohne Erwartungen
  • Der Maßstab fürs Teilen und Schenken ist, dass Ihr Eure Liebe ausdrücken möchtet, nicht um geliebt zu werden
  • Ihr dürft Gegengeschenke voneinander erhoffen, erwartet jedoch keinen Ausgleich
  • Verzichtet nicht aus Liebe auf Leistungen oder Ausgleiche des anderen

 

Business, Freunde oder die große Liebe: Geld bleibt tabu?

 

Kannst Du Eure Beziehung inzwischen schon einordnen? Welche Geldtypen seid Ihr? Und welcher Liebestyp bist du?

Widerkehrender Streit ums Geld deutet darauf hin, dass Ihr Euch in einem der Bereiche unterscheidet. Die individuelle Bedeutung von Geld und der typische Umgang unterscheidet sich. Doch was tun, wenn Ihr jetzt wisst, warum Ihr Euch wiederkehrend über Geld streitet?

Auch Mike und ich sind unterschiedliche Typen. Für mich ist Geld in unserer Beziehung am ehesten als Partnergeld zu definieren. Für Mike trifft das Freundesgeld eher zu. Deshalb ist es für uns auch schwierig zu sagen, welchen Beziehungstyp wir wohl haben. Wahrscheinlich ist es auch da eine Mischung aus Beiden. Aus unserer Sicht machen diese Unterschiede und die verschiedenen Herangehensweisen an das Thema Geld eine offene Kommunikation noch wichtiger.

Konfliktpotential entsteht aufgrund unterschiedlicher Erwartungen, Wünsche und Verständnissen. Es hat in unserer Liebe einen abweichenden Stellenwert. Damit es hier nicht zum Streit kommt, müssen wir darüber reden – jeder geht etwas auf den anderen zu, springt mal über seinen Schatten und lernt den Partner über den gemeinsamen Austausch besser kennen.

Geld war bei uns noch nie ein Tabu-Thema. Das heißt allerdings nicht, dass es kein Diskussions-Thema war. Ganz im Gegenteil. Wir haben bereits viel über Geld miteinander gesprochen – von Anfang an. Und so einen Weg gefunden unsere unterschiedlichen Geldstile miteinander in Einklang zu bringen.

Michael Mary’s Buch wird auch Euch helfen, einander besser zu verstehen und zukünftig (noch besser) miteinander über das liebe Geld reden zu können.

Welcher Geld- und Liebestyp herrscht in Eurer Beziehung vor?

 

Lesertreffen die Zweite – 22 Teilnehmer, 6 Stunden, 1 Thema

Am 02. September luden wir zum zweiten Lesertreffen Frankfurt ein. Die Finanzwesirzelle powered by Beziehungs-Investoren versammelte sich zum regen Austausch über passives Einkommen und einem gemütlichen Beisammensein.

Abhängig vom eigenen Partner: Mit mehr Freiheit zur glücklichen Beziehung

Emotionale und finanzielle Abhängigkeiten können miese Begleiter Eurer Beziehung sein. Warum gegenseitige Schulden etwas positives sind, wann die Abhängigkeit gefährlich wird und wie Ihr sie erkennt, erfährst Du in diesem Artikel. Am Ende geben wir Dir noch fünf Möglichkeiten mit auf den Weg, wie Ihr zurück zu Eurem Gleichgewicht findet.

Blogparade: Umgang mit Geld in der Partnerschaft

Hallo,

eine Blogparade wie für uns gemacht – Geld und Partnerschaft ist das Thema, das die Damen von Klunkerchen vorgegeben haben. Vom Aufruf bis zu unserem Beitrag hat es dennoch etwas gedauert – wir waren etwas länger im Denkteich als sonst.

Wir haben schon mehrfach über wichtigte Aspekte des Geldes in der Partnerschaft geschrieben. Es ging darum, warum Du mit Deinem Partner über Geld reden solltest, wie Ihr gemeinsam investieren oder Eure Finanzen in Eurer Ehe oder Beziehung organisieren könnt.

Alles wichtige Themen. Also welchen Aspekt für diese Blogparade herausgreifen?

Wir haben uns entschieden, unser Geldverhalten in unserer Beziehung anhand der verschiedenen Verwendungsbereiche unserer Einkünfte zu betrachten – inklusive einer kritischen Selbstreflektion.

Ganz nebenbei werden wir die Fragen der Blogparade beantworten. Soll ja alles seine Richtigkeit haben!

Los geht’s!

 

Unser Umgang mit Geld in der Partnerschaft

In den letzten 7,5 Jahren unserer Beziehung, von denen wir 5,5 Jahre zusammenleben und ganze 2 Monate verheiratet sind, haben sich bei uns folgende 4 Bereiche herauskristallisiert, in die unser Geld Monat für Monat wandert: Haushalt, Ersparnisse, Immobilie und Investitionen am Aktienmarkt

 

Haushalt & Alltagsausgaben als Paar

Diesen Bereich kennst Du sicher. Da lebt man (als junges Paar vielleicht das erste Mal) mit jemandem anderen als der eigenen Familie zusammen und plötzlich ist Geld ein Thema. Denn es muss besprochen werden, wer welche Kosten trägt und ausgehandelt werden, was für beide Seiten fair ist.

 

Unser Umgang mit Geld im Haushalt und Alltag

Mike und ich verdienen aus unserem Angestelltenjob fast gleich viel. Aufgrund eines deutlich höheren Gesamtvermögens kassiere ich aufs Jahr gesehen höhere Einnahmen (bspw. aus Dividenden) als Mike.

Direkt zu Beginn unseres Zusammenziehens haben wir entschieden, dass wir alle gemeinsamen Ausgaben für Einkäufe, das Internet, den Rundfunkbeitrag oder die Miete 50:50 aufteilen. Zu Beginn haben wir eine Liste geführt, nach relativ kurzer Zeit haben wir uns für ein gemeinsames Konto entschieden.

Auf dieses Konto überweisen wir beide den identischen Betrag. Im Supermarkt zahlen wir mit der passenden EC-Karte. Beim gemeinsamen Essen gehen ebenso. Auch wenn wir für gemeinsame Freunde oder ein Familienmitglied ein Geburtstagsgeschenk kaufen oder ein neuer Fernseher nötig wird, wird es von diesem Konto beglichen.

Alle „privaten“ Ausgaben (Kleidung, Geschenke für den Partner, Bahntickets, etc.) zahlen wir weiterhin von unseren eigenen Konten, auf denen der Großteil unserer Einkünfte bleibt. Das gemeinsame Konto ist klassischerweise am Monatsende ziemlich leer – denn jeden Monat fallen fast identische Ausgaben an.

 

Ist das fair?

Nicht viel, aber ein bisschen verdiene ich mehr als Mike. Noch dazu die höheren Dividenden. Da müsste ich doch mehr zum Haushalt beisteuern oder?

Andererseits isst Mike wohl ein bisschen mehr als ich. Und meine Ausgaben für die Arbeit (Bahnticket nach Frankfurt, schickere Kleidung und das teurere Fitnessstudio neben dem Büro) sind höher als seine – er kann schließlich in seinen Alltagsklamotten und mit dem Fahrrad zur Arbeit (und zum günstigeren Fitnessstudio) kommen.

Mit unserem Zusammenziehen haben wir uns das erste Mal entschieden eine Gemeinschaft zu bilden. Spätestens mit unserer Hochzeit ein zweites Mal. Jeden Cent gegeneinander aufzurechnen, wird nie funktionieren. Es fühlt sich für uns beide fair an, dass jeder den selben Betrag auf das gemeinsame Konto überweist und, dass dieses nur für gemeinsame Ausgaben gedacht ist.

Dieses Vorgehen planen wir erst zu ändern, wenn sich die Rahmenbedingungen (beispielsweise der Gehaltsunterschied) gravierend ändern.

Ersparnisse / Tagesgeldkonto in der Beziehung

Am Monatsende ist das gemeinsame Konto leer.

Die Waschmaschine ist kaputt.

Was passiert, wenn – trotz einer generellen 50:50-Regelung, einer den benötigten Betrag gerade nicht zur Verfügung hat? Wer geht nun an seine Ersparnisse für den Ersatz? Und der gemeinsame Urlaub fällt dieses Jahr auch wieder flach, weil Ihr unterschiedliche finanzielle Möglichkeiten habt?

 

Unser Umgang mit Geld beim Sparen

Grundsätzlich spart bei uns jeder für sich. Da wir bisher immer viel wert darauf gelegt haben voneinander unabhängig zu bleiben, ist auf unser gemeinsames Konto nur das nötigste geflossen.

Größere Beträge sind in den letzten 5,5 Jahren kaum angefallen. Zwei Bücherregale: Jeder hat eines gezahlt. Ein neuer Fernseher (für 150 Euro) konnte von den Überbleibseln auf dem gemeinsamen Konto gedeckt werden.

Wäre der Fall eingetreten, dass etwas anderes kaputt geht, hätten wir ebenso 50:50 gesplittet. Esseidenn einer von uns legt Wert darauf, dass es sich um seinen (bspw. ein neuer PC-Bildschirm für einen von uns) oder den Gegenstand des anderen (bspw. mein Auto) handelt. Streit hatten wir diesbezüglich noch nie.

Nach unserer Hochzeit haben wir uns entschlossen dennoch ein gemeinsames Tagesgeldkonto zukünftig zu füllen – für genau diese Dinge. Und vor allem auch für Phasen, in denen einer von uns vielleicht übergangsweise nicht mehr so viel verdient, ihm / ihr aber dennoch 50 % der Neuanschaffung gehören soll. Hierauf zahlt jeder von uns seit dem vergangenen Monat 10% seiner monatlichen Einnahmen.

Vorerst werde ich also mehr einzahlen als Mike – aufgrund des etwas höheren Einkommens und der höheren Dividendeneinnahmen.

Allerdings wird sich dieses Verhältnis irgendwann umkehren. Denn der Mutterschutz und die Elternzeit werden Einkommenseinbußen für mich mit sich bringen oder Mike wird einen phänomenalen Job haben oder ein florierendes Unternehmen gründen.

Wäre da noch die Frage des gemeinsamen Urlaubs!

Bisher teilen wir auch hier die Ausgaben 50:50 auf. Damit dies – auch in Zeiten von großen Einkommensunterschieden – möglich ist, besprechen wir, was wir uns vorstellen und kommen meist auf einen Nenner, sodass jeder das Wunschziel zum Wunschpreis kennenlernen kann. Ist dies einmal nicht der Fall, ist es für uns auch kein Problem, einmal ohne den anderen zu verreisen.

So mache ich beispielsweise alle 1-2 Jahre einen Urlaub mit einer meiner Freundinnen. Denn für All-Inclusive-Entspannungsurlaub ist Mike nicht bereit sein Geld auszugeben – ich finde das aber manchmal ganz toll. Diese Lösung erspart ihm Unzufriedenheit (nicht nur aus finanziellen Gründen) und bringt mir eine Befriedigung meines Bedürfnisses nach solchen Reisen.

 

Ist das eine faire Geldaufteilung in der Beziehung?

In der Zeit, in der wir unsere ersten gemeinsamen Anschaffungen getätigt haben, war die 50:50-Regelung super. So blieb für jeden von uns das Gefühl der Unabhängigkeit – wir hätten uns jeder Zeit trennen und unserer Wege gehen können. Jeder hätte ein Bücherregal bekommen und wegen des Fernsehers hätten wir uns schon geeinigt.

Mit zunehmender Beziehungsdauer werden die Ausgaben sicherlich steigen. Wir haben uns festgelegt, dass wir die Zukunft gemeinsam bestreiten möchten – in guten wie in schlechten Zeiten. Das Committment zueinander ist (nicht erst seit unserer Hochzeit) deutlich höher als zu Beginn.

Unsere – noch ganz neue – Regelung zum Aufbau gemeinsamer Ersparnisse empfinden wir daher als sehr fair. Wir hoffen, dass wir durch den gemeinsamen Ersparnisaufbau auch in kritischen Situationen immer genügend Geld in der Hinterhand haben, um Krisen ums Geld gar nicht erst entstehen lassen zu müssen.

Den Praxistest machen wir in den kommenden Monaten und Jahren – in Stein gemeiselt ist nichts, für den Anfang fühlen wir uns wohl.

 

Wohnung & Immobilieninvestitionen als Paar

Die Miete oder Rate für Immobilien zahlt in vielen Beziehungen der Partner mit dem höheren Einkommen. In anderen gibt es eine bestimmte Verteilung und in wieder anderen werden sich auch diese Ausgaben 50:50 geteilt. Was passiert, wenn Ihr gemeinsam in Deiner Eigentumswohnung lebt? Wer zahlt Instandhaltungskosten, wenn die Wohnung Dir gehört, Deine Frau / Dein Mann mietfrei bei Dir lebt?

 

Unser Umgang mit Geld fürs Wohnen und Investieren in Immobilien

In diesem Aspekt unterscheiden wir zwischen zwei Bereichen: Unsere momentane Wohnsituation und zukünftige Immobilien, die wir kaufen möchten.

 

Fall Nr. 1 – unser Zuhause

Wir wohnen in einer Eigentumswohnung. Diese hat ursprünglich meine Mutter gekauft und uns günstig vermietet. Inzwischen gehört die Wohnung offiziell mir. Da meine Mutter noch den Kredit abbezahlt, zahlen wir ihr weiterhin Miete – Niesbrauch, der für beide Seiten Vorteile hat.

In der (wenige Monate andauernden) Zeit, in der Mike noch seine eigene Wohnung hatte, aber fast nur bei mir war hat jeder seine Miete gezahlt. Ab dem Moment, in dem er final eingezogen ist, haben wir diese 50:50 geteilt. Das machen wir bis heute so.

Auch kleinere Instandhaltungskosten (beispielsweise neue Farbe für die Wand) haben wir gemeinsam bezahlt. Noch zu überlegen ist, wie wir das weiter handhaben, wenn der Kredit abbezahlt ist und wir keine Miete mehr zahlen. Um uns darüber Gedanken zu machen, haben wir noch 4 Jahre Zeit.

Esseidenn wir ziehen vorher aus – denn dann werde ich die Wohnung vermieten. Wer dann die Mieteinnahmen bekommt und die Instandhaltungskosten und Rücklage zahlt, müssen wir uns überlegen.

Vielleicht einigen wir uns darauf, die Mieteinnahmen für die Deckung unserer neuen Mietkosten zu nutzen und die Kosten weiterhin gemeinsam zu tragen. Vielleicht entscheiden wir, dass ich alles bekomme und dafür auch alles selbst finanzieren muss.

Kommt Zeit, kommt Rat heißt es so schön. Wir vertrauen darauf, dass sich eine Regelung finden wird, wenn es so weit ist.

 

Ist das fair?

Wir finden schon. Bisher waren diese Kosten tatsächlich nie ein Thema. Ganz ohne Diskussion hat sich die Situation ergeben, wie wir sie jetzt seit 5 Jahren leben.

Das Thema wird aber noch einmal zu einem beherrzten Austausch führen. Denn eine derart niedrige Miete und komfortable Situation wie derzeit, werden wir nicht unser restliches gemeinsames Leben haben.

Unsere Optionen behalten wir im Hinterkopf und besprechen sie, wenn es so weit ist.

 

Fall Nr. 2 – zukünftige Investitionen

In diesem Jahr standen wir zwei Mal kurz davor eine Immobilie zu kaufen. Leider hat es beide Male nicht geklappt. Jedoch steht der Kauf eines Vermietungsobjektes weiterhin oben auf unserer Prioritätenliste für die nahe Zukunft.

Bei der Finanzierung der Kreditrate werden wir ohne weiteres 50:50 machen können. Bei dem anfänglich einzubringenden Eigenkapital sieht es allerdings ganz anders aus!

Es wird stark darauf ankommen, wie teuer das Objekt ist. Je nach Summe, werden wir eventuell keine gleich großen Summen aufbringen können und entsprechend eher 60:40 oder sogar 80:20 kaufen. Da wir die Arbeit und Einnahmen jedoch schwierig 70:30 aufteilen können, müssen wir  je nach Fall eine passende Lösung finden.

 

Wird das fair sein?

Beim ersten Objekt, hätten wir 50:50 machen können. Hier wäre also kein Diskussionspotential gewesen. Denn wir hätten uns auch jeweils die Hälfte der Immobilie im Grundbuch zugeschrieben. Im Falle eines Verkaufes (oder schlimmer einer Trennung) wäre eine saubere Aufteilung möglich gewesen.

Beim zweiten Objekt hätten wir das anfängliche Eigenkapital 70:30 eingebracht. Da wir den Kredit zu gleichen Teilen abzahlen und identischen Aufwand in die Wohnung stecken wollten, habe ich mich zu Beginn nicht wohl gefühlt von Mike zu verlangen, dass ihm dennoch nur 30% der Wohnung laut Grundbuch gehört hätten.

In einem offenen Gespräch über diese Bauchschmerzen, hat er mir jedoch glaubhaft versichert, dass er dies für durchaus fair empfindet. Denn von der Wertsteigerung würde er zwar im Falle eines Verkaufes weniger profitieren – aber er hatte ja auch nur 30% eingebracht. Von den Einnahmen (aus der Vermietung) würde er jedoch zu 50% partizipieren, weswegen es auch fair sei, dass er 50% des Restkredites mit abzahlt.

Diese Gedanken sind bisher leider hypothetisch. Wir sind dennoch froh, dass wir damit beschäftigt haben. Im Fall, dass wir ein passendes Investitionsobjekt finden, können wir schneller handeln, da zwischen uns die Front geklärt ist.

 

Investitionen in Aktien und ETFs

Haushaltsausgaben, Mietkosten und das Sparen für den Notgroschen ist erfolgreich abgehakt. Jetzt geht es ans investieren in Aktien und ETFs. Zumindest bei uns!

 

Unser Umgang mit Geld beim Investieren

Lange Zeit haben wir dieses Thema getrennt voneinander bearbeitet. Mike hat seine ersten Aktien gekauft. Ich habe das von meinen Eltern an mich vererbte Depot beobachtet und ab und an etwas verkauft und etwas anderes gekauft.

 

Unser Vorgehen mit Investitionen in Aktien

2014 haben wir uns mehr gemeinsam mit der Aktienauswahl und Unternehmensanalyse beschäftigt. Wir haben festgestellt, dass wir uns in unseren Expertisen gut ergänzen.

Heute ist Mike verantwortlich für die Recherchearbeit (also das Lesen der Geschäftsbereichte von interessanten Unternehmen) und technische Umsetzung (unserer Levermann-Tabelle) und ich bin der praktische Umsetzer (Support beim Auswerten unserer Levermann-Tabelle, Durchrechnen des konkreten Investments und oft dem Setzen der Order).

Wenn wir in dieselben Aktien investieren, tragen wir die Investitionssummen und damit die Anteile, die jedem von uns gehören in eine Excel-Liste ein. Kommt es zu Dividendeneinnahmen teilen wir diese anhand der Eigentumsverhältnisse auf. Verkaufen wir die Aktie, verfahren wir genauso.

Die erworbenen Aktien liegen in einem gemeinsamen Depot. Es gehört Vertrauen dazu, dass keiner eine Entscheidung ohne den anderen trifft und umsetzt.

Andererseits ist der gemeinsame Zugriff für „Notsituationen“ auch Gold wert – die Situation kennen wir glücklicherweise noch nicht aus unserer Beziehung; jedoch aus dem sehr nahen Umfeld. Entsprechend trägt es auch zur Beruhigung bei, zu wissen, dass der Partner im Fall des Falles, auf einen Teil des gemeinsamen Vermögens zugreifen kann.

Unser Vorgehen mit Investitionen in ETFs

Seit Dezember 2015 baut Mike ein ETF-Depot auf. Ich mache dies ebenso seit April 2016. Wir investieren per Sparplan – in unterschiedlicher Höhe – in teilweise dieselben und teilweise unterschiedliche ETFs. Neulich haben wir unser ETF-Depot in einem separaten Artikel vorgestellt.

Einig sind wir uns darin, dass wir die ETFs für unsere Altersvorsorge vorsehen. Wir möchten hier über einen langen Zeitraum vom Zinseszins profitieren und über viele Jahre kontinuierlich investieren. Im Alter möchten wir uns aus dem Verkauf oder der Umschichtung in ausschüttende ETFs (oder Dividenden-Aktien) eine Zusatzrente zur Verfügung haben.

Wir werden diese Investitionen weiterhin in unseren individuellen Depots belassen und den selbst festgelegten Betrag investieren. Mike erhöht seinen Betrag jährlich um 5 Prozent. Ich bin direkt mit einem höheren Betrag gestartet und plane diesen dafür beizubehalten. Mike wird mich irgendwann in der absoluten Höhe überholen.

Mike ist 30, ich bin 25 Jahre. Der Zeitpunkt an dem wir auf das investierte Geld zugreifen möchten, ist noch sehr weit weg. Selbstverständlich gehen wir nicht davon aus, dass wir uns vorher trennen. Allerdings ist es ein so langer Zeitraum, dass wir ihn uns kaum vorstellen können und wollen. Entsprechend fühlt es sich gut an, die Altersvosorge unabhängig voneinander aufzubauen. Wenn wir uns am Ende gemeinsam einen schönen Lebensabend davon finanzieren können, freuen wir uns. Logisch!

 

Ist das fair?

Da wir bei den Aktien von Anfang an alles dokumentiert haben, empfinden wir die Lösung als sehr fair. Wir profitieren voneinander und haben dennoch unsere Unabhängigkeit und das individuelle Vermögen in gewisser Weise geschützt. Gemeinsam glauben wir, dass wir eine höhere Rendite schaffen als alleine. Dennoch behält jeder sein Vermögen – gerade aufgrund unserer sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen ist das mir besonders wichtig.

Durch die genaue Dokumentation bei den Aktien und die getrennten ETF-Depots ist für mich – trotz der Vetrautheit und der gemeinsamen Zukunftsplanung – ein Gefühl geblieben von „ich kann auch alleine“ und „ich muss nicht bei ihm bleiben“ – dieses führt dazu, dass ich bleiben will. Das kennst Du vielleicht – etwas müssen, ist deutlich blöder, als etwas zu wollen.

Durch das gemeinsame Investieren, kann Mike trotz zu Beginn deutlich niedrigerem Investitionskapital in mehrere verschiedene Werte investieren und profitiert von unserer gemeinsamen Arbeit. Zusätzlich muss er sich nicht mit mir über die Höhe der Dynamik bei der ETF-Sparrate streiten – denn die kann er selbst festlegen, ohne mich zu fragen.

 

Status quo – sind wir zufrieden mit unserem Umgang mit Geld?

Haushalt, Rücklagen, Immobilien und Aktien – unser Geldfluss hat viele Abzweigungen und viele Gesichter.

Zumindest die ersten beiden Punkte sind für langjährige Paare ebenfalls essentiell. Und selbst diese splitten sich in Essen, Reisen, Anschaffungen, Schäden und vieles mehr auf.

Unser Umgang mit Geld ist durch zwei Hauptmerkmale gekennzeichnet:

  1. Wir dokumentieren unsere Geldverhältnisse klar.
  2. Wir reden über unsere Regeln, Arrangements und Rahmenbedingungen offen und wiederkehrend.

Somit können wir unter alle Punkte einen Haken bei Fairness und einen weiteren bei Zufriedenheit setzen.

Wie handhabt Ihr Euren Umgang mit Geld? Könnt Ihr Parallelen zu unserem Vorgehen ziehen oder unterscheidet Ihr Euch in einigen Punkten deutlich von uns?

Viele GrüßeMarielle

Unsere Leseliste zum Thema „Geld und Partnerschaft“:

„Liebes Geld – vom letzten Tabu in Paarbeziehungen“ von Michael Mary

„First comes love, then comes money“ von Bethany und Scott Palmer

„Der entspannte Weg zum Reichtum“ von Susan Levermann 

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