Erste Finanzblogger-Konferenz – Beziehungs-Investoren On Tour Vol. 3

20 Stunden geballter Content, Diskussionen und lockerer Austausch. Oder die erste Finanzblogger-Konferenz.Warum?

Damit Du noch bessere Inhalte und ein noch bessere Angebot von uns erhalten kannst.

Okay. Und, weil es Bock macht, ein Wochenende mit Gleichgesinnten zu schnacken. Das kennst Du sicherlich auch – Finanzinteressierte sind im Bekanntenkreis rar gesät. Bei Finanzbloggern im Bekanntenkreis schrumpft die Stecknadel im Heuhaufen auf Staubkorngröße.

Diesen Bericht hat Mike für Dich verfasst und Marielle ergänzt.

3 Learnings aus der Finanzblogger-Konferenz

Wissen aufbauen, Schwachstellen identifizieren und Stärken ausbauen.

Das sind die drei großen Bausteine des Inhalts einer Konferenz, eines Seminars oder eines Barcamps.

An diesem Wochenende hatten wir in Kassel von allem in Hülle und Fülle.

Stärken ausbauen!

Während den Hochzeitsvorbereitungen konnten wir eine unserer Stärken deutlich zeigen: Zeitmanagement und Koordination.

Mit Trello und unserem Board haben wir das passende Tool an der Hand. Hier koordinieren wir unsere Aufgaben und werden gezwungen stark zu priorisieren. Zudem erleichtert es uns uns zu koordinieren ohne dass wir ständig miteinander Absprachen treffen müssen.

Dank Lars Wrobbel können wir mit dem Kalender Plug-In unsere Stärke ausbauen.

Eine bisher uns unbekannte Stärke ist der Aufbau der eigenen Marke. Wir geben unser Bestes unseren Fingerabdruck im Blog, auf Facebook und Instagram zu hinterlassen. In Kassel wurde uns bewusst, dass wir hier auf einem guten Weg sind. Daran werden wir in Zukunft noch stärker arbeiten und neue Tools verwenden.

Und die dritte Stärke – das Verfasssen von Texten – werden wir ebenfalls pushen.

Schreiben ist geil!

Eine Aussage, die ich in der Schule und im Studium nie getroffen hätte. Jetzt tobe ich mich im Tippen aus und freue mich über das viele Lob!

Schwächen identifizieren

Monetarisierung, SEO und Newsletter-Vermarktung.

Drei Themen, die wir zwar behandeln und dachten es wären die schönen Blumen auf dem Tisch. Dabei ähnelt es bei uns eher dem welken Ding in der Ecke.

Und recht haben unsere Kollegen. Mit zwei Affiliatelinks sind vier verkaufte Damensocken ein Erfolg – aber insgesamt eher traurig. Unsere Sichtbarkeit in Google beträgt 0,00 – NIX. Und das Formular zu unserem Newsletter ist das graue Ding – da rechts neben.

Kurz gesagt: Wir werden handeln!

Wissen aufbauen!

Dank unserer Finanzblogger-Kollegen wissen wir nun:

  • was es bedeutet einen Podcast aufzubauen und diesen zu pflegen
  • wie das mit den Facebook-Ads funktioniert
  • einiges zum Selfpublishing und zu virtuellen Assistentinnen
  • Influencer Marketing ist die Zukunft

Mit dem Gedanken eines eigenen Podcasts spielen wir seit November 2016. Unser neues Wissen motiviert uns dieses Projekt in den Backlock zu verschieben. Wir werden es angehen – die Frage ist nur wann?

Facebook-Ads waren bisher ein Buch mit sieben Siegeln. Liegt einerseits an der bisher niedriegen Prio – andererseits an dem Ads-Manager, der für Anfänger ungeeignet erscheint.

Mit Selfpublishing waren wir bisher nur in unseren Gedanken konfontriert. Wir haben weit über 100 000 Wörter in einer Serie verfasst und wollen diese zu einem Buch erweitern.

Und gelten wir als Influencer? Oder ab wann sind wir Influencer? Und wie können wir damit arbeiten?

Aufbau der Finanzblogger-Konferenz

Im Vorfeld konnten die Teilnehmer entscheiden, ob wir klassische Vorträge, den Barcampstil oder ein Mischmasch bevorzugen. Die Angst vor Neuem führte von unsere Seite zum Mischmasch.

Schließlich sind wir offen für Neues. Aber an Bekanntes zu klammern, fühlt sich gut an – zumindest vorher.

Samstagmorgen 10 Uhr. Die Tür geht zu. Das Licht geht an. Und die Stimmungsmacher Albert, Daniel und Henrik betreten die Bühne.

Sofort wurde es still.

„Willkommen zur ersten Finanzblogger-Konferenz“ schallte es durch den Raum.

Die Menge tobte – innerlich.

Kurz vor der ersten Vorband noch schnell die Stimmung zum Überkochen bringen: „Nur, wenn Ihr Euch öffnet, etwas von Euch preisgebt, tun es Euch die anderen gleich. Und nur dann, werden wir die nächsten zwei Tage voll durchrocken!“

Headbanging setzt ein. – Man ist sich einig.

Auf eine Vorband wurde aktiv verzichtet. Dafür betrat jeder Hauptakteur nacheinander die Bühne und rockte ein Sample seiner Platte. Die volle Ladung bekommst Du später.

Mit einem gekonnten Gitarrensolo zu „Warum Social Media, der richtige Content und ein interessanter Newsletter Deinen Blog entscheidend voranbringen“ eröffnete Daniel die Show.

Jürgen, Hans oder auch mit Bindestrich Hans-Jürgen antwortete mit seinem Bass „Finanziell frei und bloggt dabei“. Frei nach dem Motto – wer braucht Geld von den Groupies, wenn’s auch aus’m Automaten kommt.

Nach den Solos betritt das Duett Henrik und Albert die Bühne. Mit engelsgleichen Stimmen stimmen sie „Der Mehrwert von Marken von Finanzblogs“ an. Aus dem Duett wird ein Chor in allen Tonlagen.
Zeit für ruhigere Musik. Schnitzel, Gemüse und Salat bringen die Finanzblogger nach diesem Auftakt wieder zu Kräften.

Frisch gestärkt, wird gejamt.

7 Sessions lassen das Bloggerherz höher schlagen. Folgende Bestseller schafften es auf die zwei großen Bühnen:

  • SEO-Optimierung
  • Befreie Deinen Diamanten von Schlamm und Dreck (sauberes Schreiben)
  • Kooperationen
  • Automatisierung von Blogaufgaben
  • Monetarisierung
  • Selfpublishing
  • Von 0 auf Text

Und die Gitarren waren bis spät in den Abend noch warm. Die letzten legten die Saiten um 23 Uhr zur Seite.

Das Barcampfeeling hatte alle Musiker gepackt. Sonntags legten sie nochmals 7 weitere Sessions nach:

  • Gewerbe, Steuern und Rechtliches
  • Influencer Marketing als Blogger
  • Zeitmanagement und Trello
  • Wikifolio
  • Podcasting
  • Facebook Ads
  • Newsletteroptimierung

Geflasht von den Samples, der Mukke und den coolen Leuten hieß es um 15 Uhr Abschied nehmen.

Bis zum nächsten Konzert – ähm zur nächsten Konferenz.


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Bewertung der Finanzblogger-Konferenz

Die Teilnahmer bewerteten die Konferenz mit durchschnittlich 4,7 von 5 Sternen.

Location? Top!

Verpflegung? Top!

Aufbau? Top!

Teilnehmer? Großartig!

Wir sind beim nächsten Mal wieder mit dabei.

Teilnehmer der Finanzblogger-Konferenz

Albert der Finanzwesir.

Daniel der Finanzrocker.

Henrik der Eventplaner.

Lars der P2P-Guru und Selfpublisher.

Michael die Geld-Katze und schärfster Konkurrent von Wikipedia.

Florian der Mathematiker mit seinem Börseneinmaleins.

Natasha a.k.a Madame Moneypenny.

Lars und sein passiver Geldfluss.

Klunkerchen Gisela.

Christoph der Chefkoch.

Nico der Glücksritter.

Alex mit Plan.

Stefan, Alex und David die kritischen Anleger.

Jenny die Exstudentin.

Alex geht mit Dividende in die Rente.

Christian im Hamsterrad.

Guerilla Andreas.

Chris der Immobilienhai.

Dani die Geldfrau.

Jürgen , Hans oder Hans-Jürgen – Mr. Covacoro.

Unser Fazit zur Finanzblogger-Konferenz

In aller Kürze:

Sau cooles Event mit viel Tiefgang.

Etwas Ausführlicher:

Events wie diese sind absolute Highlights. Der Austausch abseits vom Internet ist immens wichtig – egal wie viel Vorerfahrung oder wie viele Besucherzahlen der eigene Blog bereits hat. Andere Perspektiven und neue Ideen hat sicherlich jeder mitgenommen.

Für uns gab es auch jede Menge Motivation für bereits angedachte, aber auch ganz neue Projekte mit denen wir unseren Blog und alles darum herum voranbringen können.Wenn doch nur mehr Zeit für die Umsetzung wäre… Die Auswirkungen der Finanzblogger-Konferenz wirst Du sicherlich nicht nur bei den Beziehungs-Investoren sondern auch bei allen anderen Teilnehmern in den nächsten Wochen und Monaten mehr oder weniger stark erkennen können.

Aus unserer persönlichen Sicht hätte das Geld und die Zeit für dieses Wochenende nicht besser investiert sein können. Wir haben gelernt, gelacht und lecker gegessen. Also alles, worauf es ankommt im Leben. Es bleibt uns nur, uns noch einmal herzlich bei Albert, Daniel und Hendrik zu bedanken – vielen Dank für die Idee und die Umsetzung! Wir werden noch lange davon zehren und sind im nächsten Jahr gerne wieder dabei – dann mit einem Bericht zu den Ergebnissen und Veränderungen aufgrund Eurer Konferenz.

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Die Hochzeit des Jahres der Finanzblogosphäre – Marielle’s Bericht

Hallo,wie zu jeder Hochzeit gehören auch zu unserer zwei Personen – nach Mike’s Hochzeitsbericht vor einigen Tagen wird es heute Zeit für die weibliche Sicht auf die Geschehnisse.

Anders als bei unserem Eheversprechen bin ich bei unseren Berichten als zweites dran. Ohne Mike’s Bericht vorher gelesen zu haben, gehe ich davon aus, dass er mindestens den groben Ablauf unseres Tages bereits beschrieben hat. Daher picke ich meine Highlights der Hochzeit heraus.

Diesen Bericht hat Marielle für Dich verfasst.

Unsere standesamtliche Trauung

Am Dienstagmorgen bin ich fast eine Stunde vor meinem Wecker aufgewacht. An Schlafen war nicht mehr zu denken – ich habe angefangen mich fertig zu machen, Brötchen in den Ofen zu legen und alles zusammen zu suchen, was ich mitnehmen wollte.

Untypischerweise haben Mike und ich gemeinsam gefrühstückt – ebenfalls untypisch habe ich mein Brötchen nicht geschafft. Wer mich kennt, weiß, dass Appetitlosigkeit eine absolute Ausnahmesituation markiert.

Mein Gefühl an dem Morgen kann ich am Besten mit dem vor einem wichtigen Referat in der Schulzeit oder noch eher meinen mündlichen Abschlussprüfungen im Bachelor- oder Masterstudium vergleichen. Mir war flau im Magen trotz positiver Vorfreude und ich war angespannt.

Woher kam die Zeitnot?

Trotz des frühen Aufstehens geriet ich beim Schminken in Stress. Der zwei Tage alte Sonnenbrand führte dazu, dass sich mein Gesicht in dem Moment schälte, in dem ich das Make-Up auftrug. Daher: alles wieder abgekratzt, nochmal gecremt, versucht zu retten, was zu retten war. In solchen Momenten gebe ich offen zu, dass öfteres Schminken und damit mehr Übung wohl nicht schaden würde.

Und dann ging es endlich los!

Neben Mike vorne vor der Standesbeamtin zu sitzen, meine Trauzeugin und beste Freundin links von mir und das von uns beiden ausgesuchte Lied von Jonathan Zelter beruhigten mich etwas. Der Rede der Standesbeamtin konnte ich die gesamte Zeit folgen. Und doch atmete ich immer wieder tief durch – sodass Mike mir anschließend sagte, er dachte ich falle gleich um. Obwohl das Standesamt, die für uns weniger wichtige Feier war, war ich aufgeregt und habe mich zeitgleich gefreut, dass wir endlich zusammen dort standen.

Ein neuer Meilenstein

Ja zu sagen – zu Mike, unserer Beziehung, der gemeinsamen Zukunft und meinem neuen Nachnamen – war für mich ein Meilenstein in meinem Leben. Wie die Standesbeamtin schön sagte „Die Namensänderung ist hiermit unwiederruflich“. Absolut schön und dennoch war ich nach der Trauung immernoch angespannt, sodass ich bei unserem megaleckerem Essen im Marktweib in Oberursel nur die Hälfte der Hauptspeise (aber dafür die ganze Vor- und Nachspeise) geschafft habe.

Die erste richtige Entspannung setzte bei mir erst beim Zusammensitzen mit meiner Familie am Nachmittag in unserer Wohnung bei der leckeren (von Mike gebackenen) Schwarzwälderkirschtorte ein. Mein Highlight des Tages war, wie sehr sich alle mit uns gefreut haben! Damit wurde der eigentlich trockene und bürokratische Akt zu einer emotionalen und schönen Erfahrung.

Unsere freie Trauung

Den groben Ablauf des Tages hat Mike sicherlich beschrieben. Für mich waren die wichtigten Eckpunkte:

  • Das Aufstehen um 7 Uhr, 8 Uhr Friseur + anschließendes Schminken zu Hause und das Anziehen meines Kleides.
  • 10.00 Uhr Fotos und vor allem das erste Mal, dass Mike mich in meinem Kleid sehen würde.
  • 14 Uhr das erneute Anziehen meines Kleides und die Fahrt zu unserer Feier
  • 14.30 Uhr die Zeremonie mit anschließendem Sektempfang und Kuchen
  • 16 Uhr die Ankunft der BBQ Jungs, das Essen um 18 Uhr und die anschließende Feier

Dies war lediglich die Grobplanung. In meinem Kopf und auf vielen Zetteln waren diese fast schon im 10 Minuten Takt im Detail durchgeplant. Ich bin ein absoluter Planungsmensch – mein Job besteht zu 60 % aus Organisationsaufgaben, in unserer Beziehung bin ich der Planungs-Part und Spontanität sowie Loslassen (vor allem in Momenten, in denen ich mich verantwortlich fühle) fallen mir extrem schwer. Welche Gefühle ich an diesem Tag durchlebte, ist im Nachhinein für mich unvorstellbar.

Anspannung

Anspannung pur am Morgen. Kein Vergleich zum Standesamt. Auf der Fahrt zum Friseur war ich extrem angespannt und hätte jeden Moment anfangen können zu weinen, ohne zu wissen warum genau. Der Druck war riesig. Da war es gut, dass meine Mama dabei war, wir uns locker unterhalten konnten und mich das vertraute Gefühl im Laufe der Fahrt runterbrachte.

Wieder zurück zu Hause trug der Gedanke mich schnell gut schminken zu müssen, nicht gerade zur Entspannung bei. Zeitdruck habe ich allerdings nicht wirklich verspührt – erstaunlicherweise war es für mich völlig okay, dass alles länger dauerte als ich geplant hatte.

Vorfreude und Unsicherheit

Auf der Fahrt mit dem schön geschmückten Hochzeitsauto (und dem Freund meiner Mutter als Chauffeur) zum Seehotel Niedernberg herrschte Gefühlschaos. Zur etwas abgeflachten Anspannung kamen Vorfreude und Unsicherheit dazu.

Vorfreude auf den Moment, auf den ich lange gewartet habe: Mike sieht mich endlich in meinem Kleid. Ich muss nicht mehr geheimhalten, wie es aussieht und ich sehe endlich seine Reaktion auf mich als seine Braut.

Unsicherheit, ob es eine gute Idee war die Fotos vor der Zeremonie zu machen und wir uns nicht erst bei der Zeremonie das erste Mal als Braut und Bräutigam hätten sehen sollen. Auch Unsicherheit darüber, ob ich Mike  gefalle oder er es nicht als zu viel Braut und zu wenig Marielle empfindet.

Diese Gefühlsmischung führte dazu, dass im Laufe der Fahrt die Anspannung wieder übernahm – allerdings eher gepaart mit der Vorfreude.

Entspannung

Der Moment, in dem wir auf den Parkplatz fuhren und ich Mike auf mich warten gesehen habe, war wahnsinnig aufregend. Im Moment des Aussteigens hatte ich wahrscheinlich den höchsten Puls des Tages. Und alles fiel ab und die Entspannung setzte sofort ein, als ich seinen Blick sah und wir uns im Arm hatten. Genau wegen diesem Moment und diesem Gefühl war die Entscheidung für die Fotos vor der Zeremonie goldrichtig – wir waren einen Moment für uns! Bis zum Nachmittag hätte ich die Anspannung ohne Mike auch nicht ausgehalten…

Die anschließende Fotosession hat mich eher entspannt – denn Mikes Eltern waren wunderbar vorbereitet, sein Vater hatte tolle Ideen für unsere Fotos und an fast allen Stellen und Posen ging es wahnsinnig schnell. Damit waren meine 20 Minuten Verspätung vergessen und wir haben fleißig für tolle Fotos posiert. Ein paar haben wir schon bekommen – ich bin sehr gespannt auf das Endergebnis. Und überzeugt, dass die Entscheidung – Mikes Vater als Fotograf anstelle eines „Profi-Hochzeitsfotografen – die richtige für uns war.

Appetitlosigkeit

Bei der ist es auch am Samstag geblieben. Die Feststellung der gesamten Hochzeit für mich ist, dass ich offensichtlich in extremen Stresssituationen nichts mehr in meinen Magen bekomme. Nach den Fotos kamen wir hungrig wieder bei meiner Mutter an. Geplant war eine Mittagspause mit Leberkäse-Brötchen und etwas Erholung vor der großen Feier am Nachmittag. Immerhin 1,5 kleine Scheiben Leberkäs (verteilt über zwei Stunden), aber kein Brötchen konnte ich essen.

Die Appetitlosigkeit hielt leider am Nachmittag an. Nach unserer Zeremonie gab es viele tolle Kuchen und Torten, ich konnte lediglich von der Hochzeitstorte ein kleines Stückchen und einen Mini-Cupcake essen.

Auch beim BBQ am Abend schaffte ich nicht einmal meinen Teller mit Spanferkel und etwas Salat – dabei hatte ich mich auf all die Leckerein der BBQ-Jungs gefreut: Briskett, Hähnchenbrust, Lachssteaks, Wildbratwürste, etc.

Glücklicherweise gab es vom Kuchen und dem Fleisch einige Reste, die ich die letzten Tage genießen konnte. Der Hunger ist zurück und es schmeckte alles super!

Zwei weitere gute Entscheidungen

Kuchen von Bekannten & Gästen und das Abend-Catering durch die BBQ-Jungs mit Foodtruck. Die Lockerheit war perfekt für den Rahmen unserer Feier: Es war lecker und hat zu uns beiden und unseren Essensvorlieben gepasst. An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle, die Kuchen und Torten beigesteuert haben – Ihr seid wirklich genial!!

Schwer kontrollierbare Emotionen

Bei dieser Überschrift kann es nur von unserer Zeremonie handeln. Beim gemeinsamen Einlaufen zu „All of me“ von John Legend (ach nein – an dem Tag von Hannah) verknief ich mir die Tränen. Die Mischung aus Stolz, Vorfreude, Aufgeregtheit, Angst und so vielen anderen Gefühlen hat mich die ganze Zeremonie hinweg fest im Griff gehabt.

Es war wahnsinnig schön durch die vor uns sitzenden Gäste zu schauen und so viele wohlwollende Gesichter zu sehen. Ich war wahnsinnig gespannt was Alex (unser Zeremonienmeister) und unsere Trauzeugen erzählen würden. Und selbstverständlich wahnsinnig aufgeregt vor unseren gegenseitigen Versprechen.

Unser Zeremonienmeister

Alex führte – als erfahrener Standesbeamter und einer der längsten Freunde meiner Eltern – phänomenal durch unsere Zeremonie und hielt eine tolle Rede, die sehr auf uns abgestimmt wa. Wenn jemand, der einen (zumindest mich) gut kennt, die Rede hält, ist es ein komplett anderes Gefühl als bei einer fremden Standesbeamtin. Toll fand ich besonders, dass er unsere Sorgen gegenüber eines Ringes aufgegriffen hat, dass er unseren bisherigen Weg toll zusammengefasst und vor allem auch meinen Papa in die Rede eingebaut hat.

Die Rede unserer Trauzeugen

Überglücklich hat mich auch die Rede unserer Trauzeugen gemacht. Ich hatte nie Zweifel, dass die beiden etwas tolles schreiben und erzählen würden. Ehrlicherweise hatte ich nicht erwartet, dass es so „philosophisch“ werden würde, sondern dass sie mehr über bestimmte Ereignisse und Erlebnisse sprechen würden. Sie haben es  professionell aufgezogen und ebenso perfekte Punkte herausgegriffen. Solche Freunde zu haben, ist für mich der Beweis, dass auch hier die Qualität die Quantität schlägt. Mit Ramona und Gunther haben wir genau das – zwei Menschen, auf die wir uns verlassen können und die sehr viel für uns tun.

Das Versprechen

Am aufregensten und emotionalsten war unser gegenseitiges Versprechen.

Glücklicherweise war ich an dieser Stelle zuerst dran, meinen bis dato noch geheimen 350-Wörter Text vorzutragen. Über meine Worte hatte ich wochenlang nachgedacht und meistens dabei Tränen in die Augen bekommen. Entsprechend habe ich mich bemüht Mike wenig anzuschauen, sondern mich auf mein Versprechens zu konzentrieren. 2-3 Mal schluckte ich, konnte die Tränen dann doch weitgehend zurückhalten – ich hatte schließlich davor (während der Rede von Ramona und Gunther) einige vergossen.

Mike’s Versprechen an mich war für mich nur noch schön – denn ich hatte den schweren Part geschafft. Zu sehen, wie nahe ihm seine eigenen Worte gingen, war schwierig. Ich hätte ihn am liebsten währenddessen in den Arm genommen, um ihm beim Entspannen zu helfen und ihn spüren zu lassen, dass ich seine Worte wunderbar fand.

Das Schönste an unseren Versprechen war, dass alle Sorgen, die ich mir im Vorfeld gemacht hatte, unbegründet waren. Mein Gefühl war, dass unsere Texte sich wunderbar ergänzten, kaum Überschneidungen vorlagen und Mike an den richtigen Stellen automatisch auf das eingegangen ist, was ich gesagt habe. Das Versprechen war die Bestätigung dafür, dass wir uns den richtigen Partner ausgesucht haben!

Freude und Traurigkeit

Nach der Zeremonie war die Anspannung bei mir weg. Endlich konnte ich den Tag in vollen Zügen genießen (bis auf die anhaltende Appetitlosigkeit). Es war toll Fotos mit unseren Gästen zu machen. Es war superschön mit unseren Gästen Ballons steigen zu lassen, mit Mike den obligatorischen Baumstamm zu zersägen und zu sehen, wie sich unsere Fotowand im Laufe des Abends mit immer mehr Fotos aus der Polaroid-Kamera gefüllt hat.

Der einzige Wehmutstropfen an diesem Tag war, dass mein Papa nicht dabei sein konnte. Im Vorfeld hatte ich beschlossen, dass ich in einer Pause zwischen Sektempfang und Abendessen meinen Brautstrauß auf sein Grab stelle. Als ich mit Mike dann davor stand, flossen bei mir das erste Mal an diesem Tag keine Freudentränen – besser fühlen lässt mich das Wissen, dass mein Papa Mike sehr gemocht hätte und er unserer Hochzeitsfeier mit Sicherheit toll gefunden hätte. Ich bin froh, dass unsere Feier nur 5 Minuten von seinem Grab entfernt stattgefunden hat und ich die Möglichkeit hatte, ihn so zu integrieren – für uns ohne großes Aufsehen, welches mir unangenehm gewesen wäre.

Gefreut hat mich auch, dass unser Hochzeitsbingo gut angekommen ist, fleißig von den Einwegkameras auf den Tischen gebraucht gemacht wurde und Kai extra Glückskekse für unsere Gäste gebacken hat – von den darin enthaltenen Aufgaben für uns (und unsere Gäste) werden wir noch in einigen Monaten etwas haben.

Fazit

Auch wenn ich sonst ein rationaler Mensch bin, habe ich, wie jedes Mädchen, von einer Traumhochzeit geträumt. Und ich habe sie bekommen. Wie in meinem Versprechen gesagt: Ich bin wahnsinnig dankbar für die letzten sieben Jahre mit Mike, habe mit ihm meinen besten Freund geheiratet und kann gar nicht ausdrücken, wie sehr ich mich auf unsere gemeinsame Zukunft freue.

Wie viele wissen, kann ich nicht gut loslassen und vertrauen. Entsprechend viel Stress habe ich meinem Umfeld mit den Hochzeitsvorbereitungen gemacht – denn ich wollte, dass alles perfekt klappt. Und das hat es! Dafür möchte ich an dieser Stelle Mike danken, der mich immer wieder mit rationalen und beruhigenden Aussagen auf den Boden geholt hat und vor allem folgenden Menschen:

  • Danke an meinen Bruder Frederik, der über sich hinaus gewachsen ist, den gesamten Tag perfekt im Griff hatte, dafür sorgte, dass ich nichts gefragt wurde und bei jeder meiner panischen Nachfragen an ihn, entspannt reagierte!
  • Danke an Ramona, meine Trauzeugin und beste Freundin. Für die tolle Rede und vor allem fürs mit mir mitfiebern, den tollen Jungsellinnenabschied im Europapark, den Kuchen, die Aufbauhilfe und fürs da sein!
  • Danke an Mikes Eltern für die Fotos, danke an Bruno fürs Chauffieren sowie die Hilfe bei unserer Fotowand und danke an meine Mama fürs Überzeugen von Blumen, die Organisation der Ballons und die großzügige finanzielle Unterstützung!
  • Danke an Alex für die tolle Traurede und die Zeremonienleitung – es hätte niemand besser machen können! Und danke an Hannah für die beiden toll gesungenen Lieder!
  • Danke an meinen anderen Bruder Michi, an Michelle, Anna und an Mike’s Schwester Kathi für Eure Hilfe, Organisation und Kuchen!
  • Danke an alle unsere Helfer und Gäste, die unsere Hochzeit zu unserem schönsten Tag gemacht haben!

Vorher habe ich immer gesagt – wäre ja blöd, wenn es unser schönster Tag im Leben wäre; denn was soll da dann noch kommen. Jetzt sage ich: Es war definitiv einer der schönsten Tage – und ich freue mich auf all die wunderschönen Tage, die uns gemeinsam bevorstehen.

Nachdem wir das Projekt „Hochzeit“ erfolgreich abgeschlossen haben, bin ich zuversichtlich, dass wir auch alle zukünftigen Herausforderungen gemeinsam meistern werden.

Die Hochzeit des Jahres der Finanzblogosphäre – Mike’s Bericht

 

Hochzeit – Dienstag, 13.06.2017, 11:55 Uhr

„Herr Schäfer, nehmen Sie die hier anwesende Marielle Jakob zur Frau, so antworten Sie mit einem ‚Ja‘.“

JA!

„Frau Jakob, nehmen Sie den hier anwesenden Mike Schäfer zum Mann, so antworten Sie mit einem ‚Ja‘.“

JA!

Diesen Artikel hat Mike für Dich verfasst.

Sonntag, 18.06.2017, 01:00 Uhr

Wir fallen glücklich und völlig ausgelaugt in unser Hotelbett.

Tausend Gedanken und Bilder unserer Hochzeit durchströmen unsere Hirne und unsere inneren Augen.

Ein erstes, dafür müdes und kurzes Fazit bekommen wir noch hin: „Es war alles nach unseren Vorstellungen. Wir sind mega happy, dass alles geklappt hat. Und an den Tag werden wir noch lange denken und uns erfreuen.“

Unsere Lider werden zu schwer.

Die Augen fallen zu.

Letzter Gedanke: „Ab jetzt sind wir die Schäfers…“

Lächelnd geht es in das Land der Träume, wo ich den Tag nochmals erlebe.

Samstag, 17.06.2017, 8:31 Uhr

Letzter Besuch des Wanderheims vor der Zeremonie.

Schnell die Technik aufbauen und hoffen, dass alles funktioniert. Denn ich muss spätestens um 9:15 Uhr unter der Dusche stehen. Schließlich haben wir um 10:15 Uhr unser Fotoshooting am Seehotel in Niedernberg.

„Die Technik steht. Der Soundcheck hat funktioniert. Und Marielle’s Brüder sind fit und auf Achse. Das wird super! – Oh mist, schon 9:17 Uhr. Ich muss los.“

Samstag, 17.06.2017, 9:22 Uhr

„FUCK! Keiner zu Hause.“

In der Planung hatten wir nur das Wanderheim berücksichtigt. Zu jederzeit musste jemand vor Ort sein, damit alles aufgebaut und anschließend auch bewacht werden konnte. Schließlich standen Boxen, Mischpult und die gesamte Deko im Freien – und das bei aufkommenden Wind.

„Okay. Ruhig bleiben, wo war nochmal der Ersatzschlüssel? Da müsste er sein. Nein, doch nicht. Da? Ne. Mist!“

Mittlerweile war es 9:27 Uhr und Panik stieg in mir auf.

„Komm schon. Lissy, geh ans Telefon! Mailbox – toll. Ok, dann Freddy…“

tuuuut, tuuuuut, tuuuut

„Boah ne, also auch nicht. Michi, der hat den Ton immer ~“

Michi: „Ja, Mike, was gibt’s?“

Ich: „Du, wo ist der Ersatzschlüssel – es ist keiner zuhause.“

Michi: „Die Terassentür ist offen.“

Ich: „Danke“

„Hätte ich ja auch direkt checken können. Uff – sehr gut, offen!“

Samstag, 17.06.2017, 9:37 Uhr

„Boah, was ist das denn? Sind da ernsthaft noch die Verkaufsschilder am Anzug?! Und, wo ist überhaupt mein weißes Shirt für drunter…“

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich leichten Stress. In Kombination mit der heißen Dusche sorgte dies für Hitzewallungen, die nicht unbemerkt bleiben sollten. Auf jeden Fall brauchte ich Hilfe, sonst würde das hier nicht funktionieren. Also habe ich meinen Anzug und Schuhe geschnappt und habe mir einen Stock tiefer Hilfe geholt.

Lissy: „Marielle, bleib im Bad! Mike ist unten!“

„Wunderbar so klappt es. Jetzt bin ich doch noch in der Zeit. Vier Hände arbeiten gerade gleichzeitig an meinem Outfit und der Ansteckblume – ein interessantes Gefühl.“

Wenn vier fremde Hände plus die beiden eigenen am Anzug beschäftigt sind, fühlt sich das sehr wichtig an. Interessant, denn bisher habe ich diese Erfahrung nicht gemacht, sondern nur bei anderen (TV) erlebt. Stars werden interviewt während Haare, Make-Up und Outfit gerichtet werden.

„Modelllernen eine faszinierende Sache. Es funktioniert also auch für Gefühle!“

Samstag, 17.06.2017, 9:48 Uhr

„Die Ansteckblume ist auf der falschen Seite. Zumindest zum Autofahren. Entweder zerdrücke ich sie oder ich kann meinen linken Arm nur eingeschränkt nutzen.“

Probleme, die ich früher noch nicht kannte!

Samstag, 17.06.2017, 10:21 Uhr

Blickkontakt.

„Die Scheiben von Brunos Auto sind getönt – das fällt mir jetzt erst auf.“

Bumm. Bum. Bumm. Bum. Bumm. Bum.

„Yeap ich bin nervös. Mein Puls ist definitiv dreistellig.“

Bruno steigt aus. Marielle bleibt sitzen.

Bruno geht zur hinteren Tür und öffnet diese.

„Jetzt ist es soweit!“

Marielle: „Bruno, was ist mit meinem Brautstrauß?“

Bruno: „Willst du den etwa jetzt schon?“

Marielle: „Ja!“

Bruno: „Ne, komm doch erstmal raus. Das geht auch noch gleich.“

„Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah. Ich will Dich endlich sehen.“

Samstag, 17.06.2017, 10:24 Uhr

„WOW“

An mehr erinnere ich mich nicht mehr. Marielle nahm mir meine restlichen Gedanken.

Samstag, 17.06.2017, 14:28 Uhr

„Es ist soweit. In zwei Minuten beginnt unsere Zeremonie.“

Marielle hielt es vor Neugier gar nicht mehr aus und blickte um die Ecke. Unsere Gäste saßen auf den Bänken. Und alles schien vorbereitet.

Hannah’s Stimme ertönte.

Da war es.

Unser Signal einzulaufen.

Marielle: „Lauf ich links oder rechts?“

Ich: „Rechts. Ich laufe links.“

„Los geht’s.“

Samstag, 17.06.2017, 14:33 Uhr

„Alle sind da. Oh, wie schön. Vorne links meine Großeltern. Rechts unsere Familien. Direkt zu Beginn meine Schwimmer. Sie sind alle da. Aber, hmmm. Irgendwas stimmt nicht. Wo sind die TVLer? Hier nicht. Dort nicht. Ne, hier auch nicht. Ob da alles okay ist?“

„Ah, da kommen sie durch die Hintertür. Durchatmen.“

Samstag, 17.06.2017, 14:41 Uhr

Marielle: „Ich bräuchte jetzt mein Taschentuch.“

Ramona – Marielle’s Trauzeugin – hatte zu diesem Moment das Wort ergriffen. Nachdem Gunther – mein Trauzeuge – mit der Rede begonnen hatte, lag es nun an ihr die Emotionen hoch kochen zu lassen.

Zum Glück hatte ich in mein schwarzes Buch ein Taschentuch für den Notfall gelegt.

Unsere Trauzeugen haben sich mit ihrer Rede mächtig ins Zeug gelegt. Sie haben es mit ihren Worten geschafft alle Anwesenden mit ins Boot und in die Verantwortung zu holen – uns eingeschlossen!

Mit diesen Freunden an unserer Seite kann kommen, was wolle. Denn selbst, wenn wir es Mal nicht alleine schaffen sollten, werden sie die richtigen Worte und Gesten finden.

Samstag, 17.06.2017, 14:56 Uhr

Marielle spricht die letzten Worte ihres Versprechens: „Danke, dass ich in Dir – ohne vor 7 Jahren auch nur im Ansatz daran zu denken – nicht nur meine große Liebe, sondern vor allem meinen größten Herausforderer und besten Freund finden durfte.“

Wir hatten im Vorfeld vereinbart, dass Marielle als erstes ihr Versprechen vortragen darf. Ihr Argument: Wenn ich als zweites vortrage, bekomme ich kein Wort heraus.

Jetzt bin ich dran: „Marielle, über die letzten sieben Jahre haben wir so viele gemeinsame Eindrücke und Erlebnisse ~“

Das war er – der Moment.

Der Moment in dem ich meine eigenen Emotionen nicht mehr regulieren konnte.

Es folgte eine lange Pause.

„Tieeeeeeeef einatmen. Laaaaaaaangsam ausatmen. Und nochmal: Tieeeeeef einatmen. Laaaaaaangsam ausatmen. Gut. Weiter geht’s.“

Für einen halben Satz, dann war es wieder vorbei.

Gunther: „Schau Dir einfach die Krawatten-Atrappe an, dann passt das schon.“

Half nix – war aber lustig!

Auch meine eigene Schlagfertigkeit half nichts mehr.

Ich: „Denn ich weiß, bei Dir sind sie gut aufgehoben und Du bist gekommen, um zu bleiben.“

„Aaaatmen, ich habe es geschafft. Jetzt muss ich nichts mehr sagen. Ring anstecken. Leon, Du bist der Wahnsinn. Ohne mit der Wimper zu zucken, hältst du seit 8 Minuten die Ringe hoch! Hochzeitskuss. Und? Applaus! Wir sind verheiratet :)“

Samstag, 17.06.2017, Rest des Tages

Glückwünsche.

Kuchen anschneiden und essen. Unser einziges Stück!

Gruppenfotos: Augen zu halten. Panoramaaufnahme. Dutzende Kombinationen.

Reiseangebot für unsere Gäste durch unsere Beziehung.

Pause und Besuch von Marielle’s Papa.

BBQ – mega lecker!

Hochzeitsbingo – wer sprang schon mal aus einem Flugzeug?

Polaroidkamera und Einwegkameras  – super Spiel für Klein und Groß.

Luftballons mit Wünschen steigen lassen.

Glückskekse? Ja. Selbstgebacken.

Herz ausschneiden und Holz zersägen.

Reden. Lachen. Feiern.

Fazit

Wir hatten eine super schöne Hochzeit mit unseren Familien und Freunden. Dank vieler helfender Hände konnten wir unsere Beziehung in vollen Zügen mit allen Anwesenden feiern. Und freuen uns jetzt auf zahlreiche neue Projekte in unseren neuen Lebensabschnitt!

Warum Euch Egoismus den schönsten Tag im Leben spendiert

Die Hochzeit, eine Feier der Liebe von zwei Menschen oder auch „der schönste Tag im Leben“ ist wahrscheinlich die kommerziellste Feier, die es zu feiern gibt. Zwei Wochen vor unserer eigenen Hochzeit haben wir wahnsinnig viele Hochzeitsgeschichten von anderen gehört – und die Kernerkenntnis verrate ich direkt zu Beginn: Egoismus ist der Weg der Wahl, um den schönsten Tag im Leben tatsächlich zu erreichen!

Diesen Artikel hat Marielle für Dich verfasst.

Der schönste Tag im Leben

Wie muss die Hochzeit sein, sodass sie der schönste Tag in Eurem Leben wird? Wie es viele Menschen, Geschmäcker und Meinungen auf dieser Welt gibt, gibt es viele unterschiedliche Formen einer Hochzeit. Ich selbst war noch nicht auf vielen Hochzeiten zu Gast. Ein paar Ausschnitte:

 

Der schönste Tag – Nummer 1

Strandhochzeit auf den Seychellen. Nur das Brautpaar, vielleicht sind die besten Freunde mitgereist und übernehmen die Trauzeugen-Rolle bei der Zeremonie am Strand. Ein paar Tage vor und nach der Hochzeit genießen alle gemeinsam die Sonne und den tollen Service im Hotel-Resort. Die Braut hat eine einheimische farbenfrohe Blüte im Haar, der Bräutigam trägt eine luftige Leinenhose zum hellen Hemd. Die Hochzeitsnacht mit Meeresrauschen im Hintergrund ist für das Paar das Highlight am Abend nach einer kleinen Feier mit Cocktails und Meeresfrüchten in der Strandbar.

Der Traum vom Eheversprechen am weißen Sandstrand ist nicht mehr unerreichbar – schon für unter 1000 Euro bieten Reiseveranstalter ein komplettes Hochzeitspaket. Mit den ausländischen Papieren, die in Deutschland nur noch an offizieller Stelle eingereicht werden müssen, könnt Ihr nach einem gemeinsamen Traumurlaub als Ehepaar in die Zukunft starten.

 

Der schönste Tag – Nummer 2

Klassische Hochzeitsfeier in einer besonderen Location. Mit dem Brautpaar feiert die ganze Hochzeitsgesellschaft bei einer individuellen Feier. Bei der Hochzeit in einem Schloss fühlt sich die Braut in ihrem weißen Traumkleid wie eine echte Prinzessin. Der Bräutigam fährt seine frisch angetraute Ehefrau mit einem Oldtimer zur Feierlocation. Knapp 100 Gäste feiern mit dem Paar und einem mehrgängigen exquisiten Menü. Eine Band spielt die Lieblingsmusik des Paares und sorgt für Stimmung unter den Gästen. Es wird lange getanzt, die mehrstöckige Hochzeitstorte verspeist und die Gäste sowie das Paar feiern bis in die Morgenstunden gemeinsam.

Eine solche Feier bedarf oft monatelanger Planung, einer Wedding-Planerin oder aber einer absolut professionellen Location (bspw. das Schloss Romrod, auf dem ich im vergangenen Jahr meinen Antrag von Mike bekommen habe). Das rauschende Fest bleibt Euch in Erinnerung und wird im Freundeskreis sicherlich für Gesprächsstoff bzw. schöne Gespräche sorgen und ist somit ein toller Start in Eure Ehe.

 

Der schönste Tag – Nummer 3

Private standesamtliche Hochzeit mit der Familie. Das Brautpaar hat sich für die Ehe entschieden und feiert diese im engsten Familienkreis und mit den besten Freunden als Trauzeugen im kleinen Rahmen. Die Braut trägt ein schlichtes Kleid, der Bräutigam führt seine Verlobte selbst zum Tisch des Standesbeamten. Maximal 20 Personen gehen nach der privaten Zeremonie gemeinsam in das Lieblingslokal des Brautpaares. Am Abend geht es für das frisch verheiratete Paar auf direktem Weg an den Flughafen und in die Flitterwochen.

Wenn kein ausgefallenes Datum an einem Samstag gewünscht ist, könnt Ihr Eure standesamtliche Hochzeit sogar sehr kurzfristig organisieren. Einfach anrufen, ein kurzer Termin zur Anmeldung der Eheschließung und schon kann es losgehen. Hier geht es nur um Euch beide und im kleinen Kreis kann das gegenseitige Versprechen besonders emotional werden.

 

Der schönste Tag für Euch!

Die drei Szenarien für eine Hochzeit sind ein Auszug. Es können viele Geschichten erzählt werden, wie Hochzeiten geschlossen werden. Jedes Eheversprechen und jede Hochzeitsfeier verläuft etwas anders. Für ein Paar steht die Feier mit allen Bekannten und Freunden im Vordergrund, für ein anderes ausschließlich die Zweisamkeit. Ein Paar legt großen Wert auf eine besondere Location, einem anderen ist die Deko extrem wichtig und für das dritte Paar liegt der Fokus auf dem Outfit des Brautpaares.

Doch wie wird der Tag aller Tage auch für Euch der „schönste Tag“? Welche Dinge auf Eurer Hochzeits-Checkliste müsst Ihr abhaken, um perfekt vorbereitet zu sein?

 

Unsere Tipps für Euren schönsten Tag im Leben

Nach all den Geschichten, die ich bisher gehört habe, habe ich einige Tipps gesammelt. Alle versuchen wir bei unseren eigenen Hochzeitsplanungen einzubeziehen. Mit den meisten scheint es gut zu klappen…

 

Tipp Nr. 1: Die Gästeliste

In den diversen Hochzeits-Gruppen auf Facebook werden, nicht mehr benötigte Deko-Artikel und Kleid weiterverkauft und auch alle Sorgen und Nöte, die bei der Hochzeitsplanung anfallen, geteilt. Immer wieder lese ich hier von unglücklichen Brautpaaren, weil Person XY zur Hochzeit kommt und schon im Vorfeld an allem herummeckert. Manche Bräute haben regelrecht Angst vor manchen Hochzeitsgästen – wieder andere haben Streit mit der Familie weil Verwandter XY nicht eingeladen wurde.

Letzteren Fall mussten wir leider auch erleben. Die Diskussion ist noch nicht final ausgestanden. Doch genau die oben beschriebenen Geschichten bestärken uns immer wieder darin, dass wir unsere Gästeliste nach folgendem Schema aufgebaut haben:

  1. Wir haben ein Excel-Sheet erstellt und jeder von uns hat all die Personen eingetragen, die er gerne einladen würde
  2. Wir sind diese Liste gemeinsam durchgegangen. Haben uns noch an den einen oder anderen erinnert und hinzugefügt. Über den einen oder anderen entfernten Freund oder Verwandten, den wir kaum sehen, haben wir diskutiert.
  3. Bei jedem Gast haben wir uns die Frage gestellt „Möchten wir unsere Beziehung mit dieser Person feiern?“ und ist mindestens einem von uns wichtig, dass diese Person dabei ist.
  4. Die fertige Liste haben wir mit unseren Eltern besprochen, damit niemand fehlt.

Jetzt haben wir ausschließlich die Personen eingeladen, die uns wohl gesonnen sind, mit denen wir gerne Zeit verbringen und auf die wir uns als Gäste freuen können.

Etwaige Konflikte haben wir bewusst in Kauf genommen. Denn die eine oder andere von Außen (auch von unseren Eltern) nicht leicht nachvollziehbare Entscheidung musste getroffen werden – sowohl aus Budgetgründen, aber vor allem mit dem Hintergedanken im Kopf, dass wir uns an dem Tag über niemanden ärgern wollen, uns über jeden einzelnen Gast freuen möchten und den für uns besonderen Tag mit den uns wichtigen Menschen verbringen zu können.

Ladet die Menschen ein, mit denen Ihr feiern möchtet! Sind dies nur 20 Leute ist das super. Sind es 200 Menschen ist das ebenfalls super. Sind es nur Verwandte ist das in Ordnung, genauso aber auch wenn nur Freunde eingeladen werden. Wer sich über Eure Gästeliste beschwert, hat nicht verstanden, dass dies Euer Tag ist und somit nur Eure Wünsche zählen. Hört nur auf Eure innere Stimme und nicht auf äußeren Druck!

 

Tipp Nr. 2: Der Ablauf der Feier

Zu Beginn unserer Planungen war meine Lieblingsaussage gegenüber Mike „Ja, aber das macht man bei einer Hochzeit doch so.“ Das Kleid darf er auf keinen Fall vorher sehen, Ringe müssen selbstverständlich sein, Stuhlhussen ebenfalls. Ach und natürlich wird bei einer Hochzeit getanzt (wir brauchen einen Hochzeitstanzkurs im Vorfeld). Musik nicht zu vergessen!

Ganz oft hat Mike meine Mädchen-Träume hinterfragt. Warum macht „man“ das und wie wollen wir das denn machen?

Inzwischen sind wir weg von einer teuren Location hin zu einer BBQ-Feier in einem Vereinsheim mit Bierbänken ohne Hussen.

Für Ringe haben wir uns entschieden – allerdings werden wir diese beim Standesamt tauschen. Und unterschiedlich sehen sie auch noch aus – Mike hat den ausgesucht, der für ihn am ehesten vorstellbar war, ich den der meinen Träumen entsprach.

Mein Kleid darf Mike dennoch nicht vorher sehen – denn der Moment, in dem er mich zum ersten Mal darin sieht ist mir sehr wichtig. Dies wird jedoch nicht beim Einlauf zur Zeremonie sondern bereits am Morgen sein – wir machen unsere gemeinsamen Fotos bereits Stunden vor dem Eintreffen der Gäste und freuen uns auf die ganz privaten Momente.

Schlussendlich haben wir uns gegen einen Tanzkurs entschieden – genauso wie gegen einen DJ oder eine Band. Wir beide waren noch nie gemeinsam Tanzen oder auch Feiern in einem Club. Wieso sollen wir also an unserer Hochzeit damit anfangen? Für den etwaigen Hochzeitstanz üben wir im Wohnzimmer mit Youtube.

Wir sind weg von einer „so macht man das Hochzeit“ hin zu „unserer Hochzeit“. Der Tag wird genau so verlaufen, wie wir es uns vorstellen. Und aus unserer Sicht, ist genau das entscheidend.

Es bleibt ohnehin viel zu wenig Zeit für all die Dinge, die in nur einen Tag gepackt  werden sollen – konzentriert Euch auf die Punkte, die Euch beiden wichtig sind. Ob irgendwer anderes einen bestimmten Programmpunkt wichtig findet, tut nichts zur Sache – denn es ist Eure Hochzeit und ihr seid wahrscheinlich die einzigen, die in einigen Jahren sich noch im Detail an den Tag erinnern.

 

Tipp Nr: 3: Die Optik

Wie oben angesprochen bin ich Mitglied in verschiedensten Hochzeits-Gruppen in Facebook. Diese und auch diverse Hochzeitsblogs zeigen ein Bild von perfekt geplant, organisierten und vor allem toll aussehenden Hochzeiten. Viele Bräute (und wohl auch Bräutigamme) basteln monatelang jedes Detail für die Feier selbst und natürlich passen die Farben aller Stücke perfekt zusammen.

Dies hat mich zu Beginn ganz schön unter Druck gesetzt. Ich bin einfach kein Bastler. Bereits unsere Save-the-date und die Einladungskarten waren wahnsinnige Herausforderungen für mich. Spaß machen mir einfach andere Dinge im Leben. Ich empfinde wenig Deko nicht als weniger schön. Schöne Deko fällt mir dennoch auf und ich finde sie toll.

Mike verspührt keinen Druck. Mike blieb immer rational und hinterfragte, ob wir etwas nur wollten weil andere dies oder jenes haben. Oft musste ich dies bejaen. Ot haben wir uns dagegen entschieden.

Unsere Dekoration wird schlicht sein. Mit dunkelblau und gelb haben wir keine typischen Pastel-Hochzeitsfarben. Unsere Dekoration wird außergewöhnlich sein. Wir haben eine tolle und individuelle Idee für die Zeremoniegestaltung. Unsere Dekoration wird spontan sein. Es wird keinen Probe-gedeckten Tisch geben. Unsere Dekoration wird genau so sein, wie sie zu uns beiden passt!

Lasst Euch nicht von Erwartungen anderer unter Druck setzen. Den meisten Menschen geht es wahrscheinlich so, dass sie besonders tolle Dekoration erkennen und wertschätzen. Doch ist es authentisch, dass Ihr monatelang bastelt und alles perfekt aussieht? Für uns wäre es das nicht. Wenn es das für Euch ist, wunderbar – wenn nicht, macht es genau so wie Ihr es Euch vorstellt. Denn auch schlichte Dekoration kann toll sein und bisher habe ich noch nie jemanden erlebt, der sagte „Wow, bei der Hochzeit war die Dekoration viel zu wenig“.

 

Fazit

Nach all den Hochzeitsgeschichten, die wir gehört haben. Nach all den Vorbereitungen, die wir inzwischen für unsere eigene Hochzeit getroffen haben. Nach all den Artikeln, die wir zum Thema „Heiraten“ bei anderen Bloggern gelesen haben.

Nach all dem steht für uns fest: Heiraten ist wahnsinnig individuell. Gestaltet die Feier genau so wie es zu Euch und Eurer Beziehung passt! Macht Euch keine Gedanken, was andere davon denken oder wie andere feiern – denn im Nachhinein, ist es vor allem Eure Erinnerung die zählt.

Den schönsten Tag im Leben bei der Hochzeit zu haben ist eine hohe Erwartung. Und irgendwie doch auch nicht erstrebenswert – denn soll nicht jeder Tag wunderschön sein? Wäre mit der Hochzeit keine Option mehr auf einen noch schöneren Tag wäre dies sehr schade. Entsprechend sind zu hohe Erwartungen gar nicht empfehlenswert – es soll ein wunderschöner Tag werden. Dies wird er allein schon dadurch, dass Ihr beide zusammen seid und Eure Liebe miteinander feiert – egal in welcher Form!

Authentizität ist in aller Munde – bitte auch bei der Hochzeit und der darauffolgenden Ehe!

Hochzeit: Tradition oder Geldverschwendung – was ist Euch wichtig?

Hey,

in unseren Hochzeitupdates haben wir mehrfach über den Sinn und Unsinn einiger Traditionen diskutiert. Im Blog ging es am Häufigsten um Eheringe. Privat galten der fehlende Verlobungsring und der nicht vorhandene Kniefall als Diskussionsstoff.

Da viele Kommentare, Emails und Unterhaltungen auf Tradition hinausliefen, betrachten wir diese nun aus zwei Perspektiven: Erstens mit der philosophischen und zweitens mit der finanziellen Brille. Beide sind nicht zu Hunderprozent voneinander zu trennen, da das eine häufig das andere beeinflusst.

Bei meiner Recherche bin ich auf über 20 Traditionen gestoßen, die in Deutschland praktiziert werden. Regional wird es einige Abwandlungen geben. Ich werde nicht alle in dem Artikel verwenden, sondern einige Punkte exemplarisch aufgreifen.

Eine Vielzahl der Traditionen findet Ihr auch in unserer großen Checkliste für Eure Hochzeit wieder – einfach mal reinschauen und abhaken, was Ihr bereits vorbereitet habt!

Dieser Artikel wurde von Mike für Dich verfasst.

Kniefall – hoffentlich gibt das keine blauen Flecken

Von langer Hand geplant, beginnt der traditions-geschmückte Weg in die Ehe, mit dem – häufig viel länger ersehnten – Kniefall. Beim Anblick des Falles würden die Zuschauer im Kino sofort zum Taschentuch greifen und schluchzend die darauffolgenden Szenen verschwommen durch ein Meer an Tränen bestaunen.

Selbstverständlich schafft es nicht jeder Antrag auf die Leinwand – laut eigenen Erzählung der zukünftigen Braut hätte er allerdings definitiv nach Hollywood gehört.

Im 21. Jahrhundert trauen sich zunehmen Frauen den ersten Schritt zu. Die Emanzipation schreitet voran, sodass sich ab sofort beide Geschlechter den Kopf darüber zerbrechen dürfen, ob denn der richtige Zeitpunkt gekommen sei. Und in welcher Form der Antrag auszuführen sei.

Das Prozedere von der Entscheidung die alles entscheidende Frage zu stellen bis hin zum eigentlichen Fall kann  zu den treibenden Kosten zählen. Im schlimmsten Fall steht am Ende auch noch ein „Nein“. Und der vierstellige Betrag wurde grundlos dem Juwelier, dem Restaurant und dem Star-Geiger überreicht. Im schlimmsten Fall ist der Ring recycelbar und kann bei der nächsten Liebe wiederverwendet werden.

Heutzutage ergibt sich eine breite Palette an möglichen Verlobungen: Gemeinsame Entscheidungen, einfaches Fragen ohne Ring bis hin zu allem Pipapo. Was davon zu Euch passt, könnt im gemeinsamen Dialog im Vorfeld herausfinden. Mit etwas Fingerspitzengefühl kann daraus ein romantisches Gespräch entstehen und die Zuneigung stärken.

Trotz aller Romantik habe ich bei jeder Verlobung das Gefühl, dass der eine den anderen reservieren möchte. Der Wert der Reservierung wird am Karat des Diamanten ermittelt. Als weiche Faktoren kommen Aufwand und Romantik hinzu. Ob das die richtige Basis für gemeinsame Jahre (Jahrzehnte) ist?

Unsere Verlobung…

…fand während eines lauen Frühlingabends beim auswärtigen Abendessen statt. Der Gesprächsverlauf hatte ungefähr die folgenden Eckpunkte:

Investmentstrategie für Immobilien

Gemeinsame vs. individuelle Investition

Steuervorteile und Erbrecht

Hochzeit wäre praktisch und würde uns im Falle des Ablebens des anderen sichern

Es wäre schön unsere Beziehung mit unserer Familie und unseren Freunden zu feiern

Dann sollten wir heiraten

Zu Marielles Geburtstag im letzten Jahr verbrachten wir ein Wochenende in einem romantischen Schlossturm. Dort besiegelten wir unsere Heiratsabsichten  – ohne Kniefall und ohne Verlobungsring.

JGA – Verabschiedung in ein neues Leben

Irgendwann zwischen der Verlobung und dem Tag der Eheschließung werden Braut und Bräutigam von ihren Trauzeugen geschnappt, entführt und in Ethanol getränkt. Anschließend werden sie zahnlos und mit einem Gesichtstattoo dem Partner zurückgegeben.

Unter dem Motto „Ein letztes mal drauf machen.“ werden die Verlobten in das Gefängnis der Ehe verabschiedet. Ab dem Ja-Wort gilt es Treue zu halten und da dies schwer fällt, wird die Untreue ein letztes Mal in vollen Zügen praktiziert. Sozusagen die letzte Zigarette, bevor morgen endlich aufgehört wird.

Weitere Bedeutung erhält der Junggesellenabschied durch das Amüsement der besten Freunde. Dieses wird durch besonderes Bloßstellen der zentralen Person in äußerstem Ausmaß erreicht. Für Beobachtungen im freien Feld, empfehle ich das Gebiet rund um den Kölner Dom.

Glücklicherweise gibt es eine dritte Variante eines solchen Abschiedes. Die Trauzeugen und besten Freunde interpretieren den Brauch uneigennützig um. Herauskommen kann ein gelungener Tag (oder Nacht oder Wochenende), der im Sinne der Freundschaft die gelungene Beziehung zelebriert. Im Sinne eines Tributes an das, was war und Vorfreude auf das, was kommt.

Kostspielig ist der JGA sicherlich nicht – zumindest nicht für das Brautpaar. Die Kosten tragen die Freunde, allerdings entscheiden diese ebenfalls was unternommen wird und ob ein Abschied stattfindet.

Marielle ging Zelten?

Am Tag vor Marielles JGA erhielt ich die Bitte bestimmte Klamotten und Utensilien für sie zusammen zu packen. Zum Schmunzeln brachte mich vor allem ein Gegenstand. Abends bat ich Marielle ihre Tasche für eine Übernachtung zu packen und fügte zwei, drei geheime Dinge hinzu.

Als Highlight präsentierte ich ihr den wichtigsten Gegenstand, von dem ich wusste, dass sie fassungslos reagieren würde. Mit entsetztem Blick, offenem Mund und einer seltenen Form der Sprachlosigkeit hielt sie meinen Schlafsack in den Händen.

Freitag nach der Arbeit ging es los Richtung Darmstadt, an Mannheim vorbei weiter nach Karlsruhe. Dort wurde zum American Diner ein Zwischenstopp eingeplant. Weiter ging es nach Freiburg. Auf meine Vermutung hin, dass es zum Europapark ging, schickte mir Marielle ein Foto mit einem Tipi und den Achterbahnen im Hintergrund.

Abends gabs Lagerfeuerstimmung und Rodeoreiten. Am Tag darauf musste sie 200 Punkte sammeln, um wieder mit nach Hause genommen zu werden. Ansonsten drohte der Flixbus und eine Fahrtverlängerung um drei Stunden. Marielle’s Ehrgeiz wurde belohnt und sie erreichte kurz vor knapp die 200 Punkte. Alle Fahrgeräte, Dips und etliche Unterschriften brachten ihr eine Mitfahrgelegenheit bei ihren Freundinnen.

Scherben bringen Glück – aber bitte kein Glas!

Über Tage, Wochen und Monate hinweg wird der funkelnde Diamant in alle Gesichter gehalten. Dabei kommt es hin und wieder zu Verletzungen am Auge, da die überschwängliche Freude in unkontrollierbare Bewegungen ausartet.

Während all dem Zeigen, bleibt nur wenig Zeit zum Planen der Hochzeit. Insgeheim ist das der Grund, warum Feiern mit gerade Mal 100 Gästen Tag und Nacht für mindestens ein Jahr geplant werden.

Am Abend vor der Hochzeit – wobei dies auch zwei, drei oder vierzehn Tage bedeuten kann – kommen Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen und Bekannte zu Besuch. Leider kommen sie nicht allein, sondern bringen ihr altes Geschirr mir.

 

An dieser Stelle die Empfehlung: Seid nicht die ersten die in Eurem Kreis heiraten! Sonst sind Eure Poltergäste schwer bewaffnet und das Kehren zieht sich über Stunde oder Tage. Einige Scherben sind hartnäckig und krabbeln erst aus dem Versteck, wenn sie sich in Sicherheit fühlen.

Eure Gäste poltern, um böse Geister zu vertreiben. Und kehren muss das Brautpaar, um ihre Zusammenarbeit zu testen. Allerdings wird die Frage: „Wohin soll Porzellan/Keramik entsorgt werden?“ im Internet mit: „Auf dem nächsten Polterabend.“ beantwortet. Sollte dieser nicht zur Verfügung stehen, dann im Supermarkt am schwarzen Brett für den Polterabend anbieten.

Bei der Hochzeit ist die Gästeanzahl häufig limitiert, sodass sich die Frage nach entfernteren Freunden und Bekannten stellt. Daher ist es beliebt einen Polterabend auszurichten, um diese Personengruppen aufzufangen und mit ihnen zu feiern. Alternativ nutzen viele den Sektempfang nach dem Standesamt oder der kirchlichen Trauung.

Ob der Polterabend zu Euch passt, entscheidet sich maßgeblich an der Organisation Euer Feierlichkeiten. Viel Geld wird er nicht kosten, da mit einem großen Top Chili, etwas Fingerfood, ein paar Drinks und guter Mukke der Abend geritzt ist. Eventuell kommen zusätzliche Kosten beim Abliefern der Scherben auf dem Wertstoffhof auf Euch zu.

Solltet Ihr gläubig sein, achtet darauf, dass keiner Eurer Gäste Glas mit zum Polterabend bringt. Laut Überlieferung bringt das Zerschlagen von Glas Pech.

Ohne Kehren in die Ehe

Wir haben uns bewusst gegen das Poltern entschieden. Lieber gehen wir mit unserer Familie und den engsten Freunden nach der standesamtlichen Trauung Essen. Zwei Feiern sind ausreichend und an das Austreiben von bösen Geistern glauben wir nicht.

Top Secret: Das Kleid!

Während der funkelnde Schatz jeder erdenklichen Person präsentiert wird, wird an anderer Stelle für größte Geheimhaltung gesorgt. Ziel einer jeden Braut ist das Level der Coca-Cola-Rezeptur zu erreichen. Nur ein ausgewählter Kreis darf im Vorfeld das Hochzeitskleid bestaunen: Verkäuferin, Kassierer, Trauzeuginnen und Mutter.

Traditionsgemäß wird das Brautkleid in weiß gehalten, was die Unschuld und Jungfreulichkeit der holden Dame in früheren Tagen symbolisieren sollte. Heute sieht es schön aus. Oder würdest Du ein Pferd kaufen, ohne es vorher geritten zu haben?

Deshalb treten an Stelle der weißen Unschuld andere Farben: Rot wie die Liebe – eignet sich auch als Wutsymbol im späteren Rosenkrieg oder Blau wie der Himmel – oder die emotionale Kälte. Symbole sind eben trickreich, da die Interpretation stark von der Situation abhängt. Daher klare Empfehlung: Weniger Symbolik mehr Schönheit. Hat zwar nicht den selben Tiefgang, sorgt dafür auch für weniger Kopfzerbrechen.

Geheimgehalten wird das Kleid aus Glücksgründen. Sollte der Bräutigam vorher einen Blick erhaschen bringt dies Unglück über die bevorstehende Ehe. Platt gesagt: Sollte Dein Mann es vor der Trauung sehen, blast die Hochzeit am besten ab. Ihr werdet ohnehin vom Pech verfolgt.

Wirtschaftlich floppt der Kauf des Kleides wie kein anderes Gut in unserer Gesellschaft. Zwischen zwei bis fünf Nullen könnt Ihr ohne Weiteres an eine Zahl von 1 bis 9 hängen. Kaum hast Du es bezahlt, darfst Du es niemandem zeigen. Am Tag der Tage wird das Prachtstück wie kein anderes Kleidungsstück inszeniert, nur um im Anschluss für immer und ewig im Keller zu hängen. Einmal getragen ist das Brautkleid wertlos. Manch eine Ehefrau versucht sich an der Ebay-Versteigerung, nur um festzustellen, dass der Wertverfall noch größer ist als bei einem Neuwagen.

 

Wenns hart auf hart kommt, entscheidet sich Braut oder Bräutigam kurz vor der Eheschließung um. Ungetragen verliert das Kleid aufgrund von Salz- und Schokoflecken jeglichen Wert.

Da bin ich froh, dass ich meinen Anzug auch im Geschäftsalltag, zu weiteren Veranstaltungen und Events tragen kann. Zudem erhalte ich für 200-400 Euro gute Qualität, die einige Jahre hält. Für gewöhnlich ändert sich die Mode schneller, als dass der Anzug vergeht.

Marielle, die Geheimniskrämerin

Sie nimmt diese Tradition sehr ernst. Bisher verbietet sie Menschen in meiner Umgebung sogar über das Kleid zu reden, sofern ich anwesend bin. Lediglich die Farbe ist mir bekannt. Da Marielle von dem Traum in Weiß unsere halbe Beziehung schwärmt, war das nicht schwer zu erraten.

Wie das Kleid nun wirklich aussieht, kann ich Dir erst nach der Hochzeit verraten. Dann siehst Du es vermutlich auch auf zahlreichen Fotos.

Vom Mythos der sparsamen Braut

Liebe Herren der Beziehungs-Investoren-Community,

in der Finanzblogosphäre wird stets und ausgiebig über die Sparquote berichtet. Eine möglichst hohe kann das frühzeitige betreten des Rentnerdaseins bedeuten. Mit der gewonnen finanziellen Freiheit könntet Ihr Eure Träume und Wünsche erfüllen, wärt unabhängig von Vater Staat und Eurem Arbeitgeber.

Da drängt sich mir die Frage auf, wie können wir Männer zuverlässig feststellen, ob unsere zukünftige Frau die Sparquote unterstützt? Denn was bringt uns die beste Sparquote und die ausgeklügelste Investmentstrategie, wenn unsere Ehegattin diese durch die neuste Handtasche ersetzen möchte?

Vergesst die Predigt der offenen Kommunikation. Ihr müsst nicht miteinander reden, wenn Ihr auf dieses kleine Detail achtet!

Bevor ich den wahren Trick verrate, wie Du eine sparsame Braut erkennst, hier die ersten drei Anzeichen:

Erstens: Deine Freundin hat nie Kupfergeld im Portmonnaie

Zweitens: In die gemeinsame Wohnung brachte sie eine Kiste voller Schweine

Drittens: Nach der Verlobung besorgt sie sich eine Schubkarre

Na, hast Du es erraten, was eine sparsame Frau ausmacht? Nein?

Laut Tradition ist eine Braut dann sparsam, wenn sie als Kind Kleingeld in ihr (Spar-) Schwein zurücklegte. Kurz vor der Hochzeit begibt sich die Braut mit ihrer Schubkarre voller Kleingeld in den nächsten Schuhladen und erwirbt dort die pompösesten Schuhe.

Achte unbedingt auf die drei Anzeichen. Sollten sie nicht vorhanden sein, wird es Zeit für ein ernsthaftes Gespräch über die Zukunft eurer Beziehung und die erforderliche Sparquote!

Marielle hatte ihre Schuhe mit Karte bezahlt. Ein echt schlechtes Zeichen. Ich hoffe, dass die Sparpläne, Aktienkäufe, Immobilienkäufe und Investitionen in Bildung und Reise ein ausreichendes Indiz für mangelnde Geldverschwendung sind.

Kleine Gesten versüßen das Leben – Teil I

1500 Wörter und wir befinden uns auf unserer Reise noch vor der Trauung. Unsere traditionsreiche Gesellschaft fährt eben auf Bürokratie ab. Selbst, wo keine Formulare gesucht, ausgefüllt und abgegeben werden müssen, drängt der soziale Zwang zur Geduld. Insbesondere Frauen müssen sich das Ja-Wort hart erarbeiten. Kein romantischer Szenenschnitt und schon steht das Paar nach der Verlobung vor dem Altar. Nein, hier wurden Aufgaben ausgearbeitet, die gemeistert werden sollen.

Bevor es mit dem Ja weitergeht, benötigt die Braut vier Gegenstände. Jeder einzelne muss eine bestimmte Eigenschaft aufweisen: alt, blau, neu, geliehen.

Alt steht für die Vergangenheit

Neu für die Zukunft

Geliehen wird von der Mutter oder einer (anderen) glücklich Verheirateten und soll Geborgenheit  und Freundschaft ausdrücken

Blau steht für die Treue – die beim JGA abschließend mit Ethanol und Strippern eingeläutet wurde

Ist dies geschafft, schläft die Braut in der letzten Nacht im Familienhaus (oder der Familienwohnung – Deutsche sind eher sparsam, was Häuser angeht). Zum ersten Hahngekrächze marschieren Freunde und Verwandte als Spielmannszug verkleidet vor der Haustür auf. Mit Böllern, Gewehren, Topfdeckeln und barbarischen Geschrei wird die Braut geweckt und nebenbei die bösen Geister vertrieben. Nur zur Sicherheit, falls es beim Polterabend etwas gemächlicher zuging!

 

Bevor die Braut den langen Teppich betritt und unter hunderten Augen dahinschmilzt, kommen die wahren Stars auf die Bühne. Blumenkinder oder Ringträger (können auch Hunde, Affen oder Wellensittiche sein) marschieren voraus. Endlich werden sie aufgefordet eine (wunderschöne) Sauerei zu veranstalten. Während sie ihre gesamte Kindheit zum aufräumen genötigt werden, dürfen sie hier Blumen aus einem Korb auf den Boden werfen. Kein Wunder, dass die Kleinen überglücklich von einem Ohr zum anderen strahlen.

Finanziell ist keiner der drei Bräuche entscheidend. Außer ihr legt Wert auf einen dressierten Wellensittich, der auf Hochzeitsfeiern spezialisiert ist und extra aus der Schweiz eingeflogen werden muss, sollte eine schwarze Null dahinter stehen.

Kleid, Ohrringe, Kette und Schuhe

Praktikabel wie eh und je, ist Marielles something new ihr Hochzeitskleid. In diesem Tonus geht es weiter, ihre Ohrringe symbolisieren something old.

Von ihrer Mama bekommt sie eine Perlenkette geliehen. Diese symbolisiert something borrowed. Und zu guter letzt sind ihre Brautschuhe something blue.

Allgemein sind die vier Gegenstände schwer voneinander zu trennen. Denn die Schuhe sind ebenfalls neu und die Kette ebenfalls alt. Vermutlich gibt es noch mehr Dinge, die sie am Tag an sich trägt, die in die eine oder andere Kategorie fallen. Festgelegt wurden von ihr allerdings die vier vorgestellten.

Finanzielle Freiheit durch Blasen

Nein, nicht das was Du denkst. Ich rede von der Tradition, die alle Geldsorgen verpuffen lässt.

Wenn Ihr bisher alle Traditionen beachtet habt, sind Euch Glück und Sicherheit vor bösen Geistern gewiss. Auch eine sparsame Ehefrau ist dem schwer schuftenden Manne sicher. Aber was nutzt die beste Sparquote, wenn kein Geld aufs Konto fließt.

Um für einen stetigen Cashflow in der Ehe zu sorgen, gibt es einen simplen Trick.

Beim Schuhkauf behält die Verlobte ein einzelnes Centstück zurück. Am ersehnten Tag legt sie das Centstück in einen Brautschuh. Unter Einsatz von Blut und Blasen trotzt sie den vielen Schritten an diesem besonderen Tag. Da der Mann das restliche Leben das Geld nach Hause bringen soll, erscheint es fair, dass die Frau einen Fuß opfert.

Diese Aufopferung führt nach der Hochzeit zu einem weiteren Ritual. Kurz vor Erreichen der eigenen vier Wände steigen die Schmerzen ins unerlässliche. Auf hochhackigen Schuhen einbeinig ins traute Heim zu hüpfen, birgt die Gefahr, dass der andere Fuß durch ein Missgeschick ebenfalls geopfert wird. Stattdessen nimmt der Mann die jetzt Ehefrau leichten Fußes auf die Arme und trägt sie elegant über die Schwelle.

Im Grunde soll damit die Frau vor den bösen Geistern unter der Türschwelle beschützt werden. Wir wissen allerdings mittlerweile, dass die durch den Krach schon längst geflohen sind.

Und Vorsicht beim überschreiten der Schwelle: Der menschliche Körper ist liegend länger als die handelsübliche Tür breit ist. Es hilft nichts den Fuß und das Geld zu retten, wenn dabei der Kopf zu Bruch geht.

Wenn ich betrachte, was für einen Aufwand wir betreiben, um finanziell frei zu werden, dann fühle ich mich an dieser Stelle leicht verarscht. Alles was ich tun muss, ist heiraten und meine Verlobte einen Tag mit einem Centstück durch die Gegend laufen lassen. Und PUFF! Weg sind die Geldsorgen und das lapidare Leben kann beginnen.

Marielle ist nicht bereit die Schmerzen des Centstücks für unsere finanzielle Freiheit auf sich zu nehmen – sehr schade. Dann müssen wir doch weiter sparen und investieren.

DAS Symbol aller Symbole

Ein traditionsreiche Weg, gepflastert mit zahlreichen Opfern, liegt inzwischen hinter uns. Zeit die magischen Worte zusagen: „Ja, ich will!“ wird begleitet mit dem Austausch der Eheringe. Doch was bedeutet dieser antike Brauch.

Wird auf die Frage: „Warum trägt man einen Ehering?“ von Google mit der linken oder rechten Hand beantwortet. Auch auf Seite drei und vier lassen sich keine passenden Ergebnisse finden. Erst die Änderung der Suchanfrage ergibt die schnöde Erklärung: „Ringe als Symbol der Unendlichkeit.“

Anscheinend interessiert es niemand, warum man bei der Eheschließung Ringe tauschen sollten. Frei dem Motto: „Ah das ist die deutlich längere Schlange, da sollte ich mich anstellen, weil es alle tun.“

Dabei steht der Ring für weitaus mehr als nur die Unendlichkeit – wobei das sehr lange ist. Und für Unendlichkeit steht auch viel mehr die liegende Acht. Nur, weil etwas kein Anfang und kein Ende hat, ist es noch lange nicht unendlich. Schließlich wurde der Ring auch erschaffen und wird mit der Zeit verrotten.

Falls die zwischenzeitliche Endlosschleife gemeint ist, halte ich es für fragwürdig, wenn die Liebe und die Ehe sich nur im Kreis drehen sollen.

Hauptsächlich stehen die Ringe für den finanziellen Status des Mannes. Vor dem Mittelalter wurde wohl nur ein Ring (Verlobung) ausgetauscht und mit der Zeit wuden zwei weitere Ringe (Ehe) von der Kirche hinzugenommen. Während die Frau Sparschweine füllt und sich Blasen läuft, muss der Mann seinen Finanzstatus in Karat preisgeben. Sollte die Ehe in die Brüche gehen, kann der Ring veräußert werden und somit den Unterhalt der Braut eine Zeit lang bezahlen.

Heutzutage wichtiger erscheint das Symbol der Fingerfessel und des MEINE/R-Status. Trägt eine Person keinen Ring ist es die offizielle Erlaubnis mit ihm zu flirten. Dies erklärt warum Frauen Ringe tragen, obwohl sie nicht verheiratet sind. Und Männer keine Ringe tragen, obwohl sie verheiratet sind.

Der fade Beigeschmack bleibt vorhanden. Als Symbol für die eigene Beziehung und die daraus resultierende Ehe ist der Ring nutzlos. Daran ändern auch schöne Gravuren und glitzernde Steinchen nichts.

Finanziell ergeben sich große Fragen. Wird die Ringsymbolik ernst genommen, sollte es keine Ware aus dem Kaugummiautomaten sein. Dies bedeutet aber das Zerstören Eurer bisherigen finanziellen Basis. Was sollen Ringe kosten? 1k? 3k? 5k? 10k? Ab wann stimmt der Preis für die Liebe?

Ja, nein, doch, vielleicht

Mittlerweile haben wir Ringe gefunden, die mir sehr gut und Marielle gut gefallen. Preislich sind sie akzeptabel und dienen vorrangig dem Testen und der Übergabe des Schmuckstücks. Dabei werden auch sie nicht unsere Beziehung und Ehe symbolisieren. Was unser persönliches Symbol hinter den Ringen sein wird, wissen wir auch noch nicht. Sie fallen in die Kategorie: „Weil es dazu gehört und romantisch ist.“

Zum Ersten… zum Zweiten… und… zum… Dritten!

Frisch vermählt, beginnen die Newlyweds mit dem Vermögensaufbau. Eine Versteigerung steht an. Was eignet sich am besten bei der Hochzeit für eine Versteigerung, um einen ersten Grundstock aufzubauen?

Richtig, die Brautschuhe.

Alles was mit Geld vor, während und nach der Hochzeit in Verbindung gesetzt wird, kommt an den Brautschuhen nicht vorbei.

Die männliche Elustrigkeit versammelt sich zur englischen Versteigerung. Bedeutet, dass jedes Gebot sofort bezahlt werden muss. Wer 1 Euro, 12 Euro und 33 Euro bietet und keine Schuhe erworben hat, ist dennoch 46 Euro los.

Sind die Schuhe erstmal unter die tosende Menge gebracht, läuft die Braut barfuß durch die Gegend?! Nein, denn das letzte Gebot hat der neu gebackene Göttergatte. Dieser gibt das höchste Gebot ab und gewinnt damit die Schuhe zurück.

Was für ein Deal! Sie versteigert ihre Schuhe, er kauft sie zurück, die Gäste sind Pleite und das Ehepaar einige Euronen reicher.

Endlich bringen die Schuhe bare Münze ein. Kein Hokuspokus, kein Aberglaube, keine leeren Versprechen. Einzige Voraussetzung sind spendable männliche Gäste. Wir sind gespannt, ob es zu dieser Tradition auf unserer Hochzeit kommen wird.

Kleine Gesten versüßen das Leben – Teil II

Mittlerweile wohlhabend und glücklich verheiratet, wird jetzt zur Schere gegriffen. Als weiteres Utensil wird ein Bettlaken benötigt und ein Rahmen, der ebendieses aufrecht stehen lässt. Gemeinsam schneiden beide ein Herz aus dem Laken und steigen Hand in Hand hindurch.

Diese – den Zusammenhalt symbolisierende – Tradition gibt es in weiteren Ausführungen: beispielsweise das Baumstamm zersägen. Bei dieser Ausführung verzichtet bitte auf eine Hochzeit am 28. April. Dies ist der Tag des Baumes – einen zu zersägen, hätte eine ungewollte Tragik.

Im Anschluss ist es Zeit, dass die Braut abermals Gegenstände los wird. Brautstrauß und Strumpfband wollen geworfen und viel wichtiger gefangen werden. Ersteres wird in eine schreiende Frauenmenge und letzteres in eine quietschende Männermenge geworfen. Die und der Glückliche darf als nächstes den langen Pfad der Traditionen über sich ergehen lassen.

 

Weiterer Schabernack ist für Freunde und Familie der frisch Verheiraten reserviert. Alle möglichen glückbringenden Spiele werden im Anschluss durchgeführt. Besondere Freude bereiten zudem das Verüben der Streiche. Highlights aus eigener Erfahrung: Treppe in die Wohnung ist mit 500 Wasserbechern zugestellt und die Wohnung mit 100 Luftballons gefüllt.

Als nettes Präsent wird das Auto liebevoll verziert und mit Blumen geschmückt. Dieses bringt das Ehepaar zum Flughafen, ins Hotel oder an einen anderen Ort für die bevorstehende Nacht.

Finanziell machen diese Bräuche nicht viel her. Sie müssen Euch nur gefallen – wovon ich ausgehe, sofern Ihr Eure Trauzeugen gut gewählt habt.

Lösegeldforderungen

Nachdem finanziellen Erfolg der Brautschuhversteigerung holen sich die Gäste das Geld in Form von Ethanol zurück. Um ordentlich Druck aufzubauen, wird die Braut kurzerhand eingesackt.

Gefesselt, geknebelt und mit einem kratzenden Sack über den Kopf taumelt die Meute von Kneipe zu Kneipe. Der Bräutigam muss der Alkoholspur folgen und auf dem Weg die Rechnungen begleichen, um weitere Hinweise zu erlangen.

Bei diesem Brauch, bin ich äußerst froh, dass wir in einem Miniort mit nur einer Kneipe heiraten. Sollte Marielle entführt werden, habe ich sie binnen weniger Minuten gefunden, sodass die Rechnung überschaubar bleibt.

Wie in der gesamten Traditionsreihe muss der Mann das Portmonnaie öffnen. Und jetzt auch allen anderen zeigen, dass er zahlungsfähig ist.

Fazit

Über den Sinn oder Unsinn der vorgestellten Traditionen lässt sich vortrefflich streiten. Ich wurde während des Schreibens das Gefühl nicht los, dass damit zwei Dinge verfolgt werden:

Erstens ankurbeln der Wirtschaft.

Zweitens dem Amüsement der beteiligten Personen (ausgenommen des Ehepaars).

Am Ende des Tages entscheidet Ihr selbst, was Euch wichtig ist und worauf Ihr getrost verzichten könnt. Nur, weil die Masse es seit Jahrzehnten oder Jahrtausenden durchführt, heißt es nicht zwangsläufig, dass es für Euch das Richtige ist. Bei der Hochzeit kommt es wirklich nur auf Euch beide an! Setzt das um, wozu ihr Lust habt, was Euch mit Euch verbindet und lasst die Finger von Dingen, die Euch Bauchschmerzen bereiten.

Für uns steht klar die gute Zeit mit Familie und Freunden im Vordergrund, kombiniert mit der Reise nach Australien und Neuseeland!

Welche Traditionen sind Euch wichtig? Habt Ihr Familien-Traditionen oder habt Ihr Eure eignen geschaffen?

Beste GrüßeMike

 

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LOS!

On Tour Vol. 2 – Finanzwesir Rockt Hörer-Treffen und Besuch in Hamburg

Vier Tage Hamburg liegen hinter uns. Trotz Regen, Wind und Kälte nehmen wir zahlreiche Erfahrungen mit. Wer uns auf Instagram folgt hat in den letzten Tagen einige bildlichen Eindrücke mitnehmen können.

Spulen wir 84 Stunden zurück….

…..

…..

Donnerstag

08:00 Uhr

Die Tür fällt ins Schloss.

Frischer Morgenwind bläst uns ins Gesicht.

Schnell zum fünften Mal alle wichtigen Gegenstände prüfen:

Fahrkarten – Check

Schlüssel – Check – Okay wäre beschissen, wenn der in der Wohnung läge

Geldbeutel – Check

Handys und Laptop – Check – Schließlich das Wichtigste für Blogger

 

09:17 Uhr

Weitaufgerissene Augen.

Heruntergefallene Kinnladen.

Entsetzen steht uns dick und fett ins Gesicht geschrieben.

Die Bahn ist pünktlich!!!

Und wir ergattern einen Tischplatz mit Beinfreiheit. Die Zeit nutze ich, um den Artikel für Sonntagfrüh vorzubereiten. Aufgrund der Uhrzeit und meiner angesammelten Müdigkeit wird der Artikel nur halb fertig. Die restliche Zeit nutze ich für ein ausgiebiges Nickerchen.

 

13:00 Uhr

Regen.

Passender Willkommensgruß der Hamburger Wetterfront. Erstes Klischee bestätigt bekommen – Check!

Ankunft in unserer (trockenen) AirBnB-Unterkunft.

Eine gemütliche Ergeschosswohnung im Herzen Hamburgs. In nur fünf bis zehn Minuten sind wir an allen Orten, die wir im Laufe der vier Tage besuchen wollen.

Unsere Vermieterin ist sehr sympathisch, zeigt uns alles und hat jede Menge Karten- und Infomaterial für kommenden Tage vorbereitet.

Nach einem kurzen Schnack und Verschnaufspause von der Fahrt geht es zehn Minuten später los Richtung Miniatur Wunderland.

 

14:00 Uhr

Wir sind Giganten oder unser Besuch im Miniatur Wunderland.

Hundertausende Arbeitsstunden. Millionen von Euros. Handwerksgeschick im Miniformat.

Geflasht von der Liebe zum Detail verbrachten wir knappe drei Stunden zwischen Hamburg, den USA,  der Schweiz, dem Flughafen von Knuffingen und weiteren Ländern.

Um alle Einzelheiten erfassen zu können, hätten wir drei bis vier Mal länger verweilen können. Vom Techtelmechtel im Sonnenblumenfeld, über Wasserleichen hinzu Pimp-my-Ride-Werkstätten war alles vertreten. Selbst ein Ufo kam vom Himmel geflogen.

Hier ein paar Bilder für Deinen Eindruck:

 

 

18:00 Uhr und 30 Sekunden

Hörer-Treffen des Finanwesir-rockt-Podcast – unser Hauptgrund für den Hamburgtrip.

Eintrudeln im Wirtshaus Hofbräu – zuvor noch eine Runde in der Europa-Passage gedreht, um nicht als erste und einzige an einer riesigen Tafel zu sitzen.

Freie Platzwahl. Pustekuchen! Wahnsinn – Daniel und Albert haben die besten Hörer. Alle pünktlich und kräftig in Gespräche vertieft.

Wir haben also einen dritten, nicht reservierten Tisch eröffnet und angebaut.

 

Tisch Nummer Eins

Nach Begrüßung der Gastgebern landeten wir in einer fünfer Runde – unter ihnen eine Berümtheit wie wir später feststellten.

Remke, Anna und Sebastian gesellten sich zu uns. Und dann passierte es, wir wurden erkannt! Zum ersten Mal in unserer Karriere eröffnete Sebastian die Konversation mit: „Ihr seid doch die Beziehungs-Investoren, oder?“ Was für eine Ehre, dass Dir und anderen unsere Seite gefällt und Du Teil der Beziehungs-Investoren-Community bist!

Anna war allerdings der wahre Star am Tisch, da sie vor einigen Jahren mit ihrer Dokterarbeit zum Rundfunkbeitrag durch die Medienlandschaft tingelte. Dies erfuhren wir erst, als wir ihr Blog- und Kursprojekt lazyinvestors suchten.

Nach dem Essen kam Albert an Tisch und erzählte aus dem Alltag des Finanzwesirs. Januar 2014 veröffentlichte er 30 Beiträge rund ums Geldanlegen – im Februar dankten es ihm 40 Besucher (Anmerkung des Finanzwesirs – siehe Kommentare: Es waren 14 Besucher!). Alle Achtung an dem Punkt nicht die Flinte ins Korn zu werfen und versehentlich einen der Besucher zu treffen.

Nach zwei Stunden intensiven Austauschs war es Zeit für…

 

Tisch Nummer Zwei

Gespräche entstanden mit Bloggerkollegen Daniel (Finanzrocker), Rene (Generation Geld), Thorsten (Plutus and me) und Vincent (erst die letzten fünf Minuten und ohne zu wissen, dass er Freaky Finance ist).

Sowie mit Hörern und Lesern Florian (heiratet ebenfalls im März) und Marco (weiß warum die Elbphilharmonie 800 stat 80 Millionen Euro kostete).

Was haben wir mitgenommen?

Thorsten zitierte Michel Angelos Antwort auf die Frage, warum seine Skulptur derart perfekt geworden sei: „Ich habe alles weg genommen, was mir nicht gefallen hat!“

Daniel zeichnete eine Besucherkurve auf: Bis 4 000 ist es schwierig, dann zischt es zu 10 000, nach etwas Verweildauer sind die 30 000 ruckzuck auf Deiner Seite und von da wird es noch steiler weitergehen.

Rene berichtete von seinen bisherigen Immobilienerfahrungen, was für uns wahnsinnig spannend und lehrreich war. Außerdem setzte uns seine Erzählung von einem speziellen Optionen-Stammtisch in Hamburg den Floh ins Ohr, dass Stammtische zu bestimmten Finanzthemen ja auch für Frankfurt sehr cool wären…

Marco erklärte die Kostenexplosion bei epischen Bauwerken wie der Elbphilharmonie oder weniger epischen wie dem Berliner Flughafen. Interessant wie das Zustande kommt – nebenher konnten wir uns den Tourguide bei der Elbphilharmonie sparen.

 

Fazit

Hamburg hat sich allein wegen des Hörer-Treffens gelohnt. Wir sind im nächsten Jahr wieder mit von der Partie und freuen uns auf ein eventuelles Wiedersehen bei einem früheren Lesertreffen eines anderen Kollegen.

 

 

Freitag

10:30 Uhr

Guten Morgen! Herrlicher Sonnenschein. Kaum zu glauben nach dem gestrigen Regentag. Blauer Himmel und damit bestes Touri- und Foto-Wetter.

Heiße Dusche – Brötchenduft – gestärkt in den neuen Tag.

Nächster Halt: Landungsbrücken!

Und von dort zur Fähre, mit der wir den Hafen erkundet haben. Und in der Fähre war es heiß – saunaheiß: Jacke aus, Schal aus, Pulli aus – Rest musste anbleiben, da sonst Erregung öffentlichen Ärgernissen gefolgt wäre.

Schön war’s!

Wir haben die Docks gesehen und vermutlich wie ein neues Schiff gebaut wird sowie große Teile des Hafenbereichs. Einmal bis zur Endstation und hälftig zurück. An den Docks sind wir ausgestiegen und die Nord-Akademie empor geklettert.

Oben angekommen begrüßte uns prompt der Hamburger Wind. Wir konnten unser Handy kaum festhalten, um ein Aussichtsselfie zu schießen. Und selbst Fotos mit der richtigen Kamera waren schwierig, da ich sie kaum ruhig halten konnte.

 

 

14:00 Uhr

Schneller Blick auf’s Handy, um herauszufinden, wo es am Hafen die besten Fischbrötchen gibt. Klare Antwort: Brücke 10.

Dumm nur, dass wir gerade oberhalb der Brücken zur Brücke 2 gelaufen sind. Für das beste Fischbrötchen nahmen wir den Weg dennoch auf uns.

Und siehe da, es war der Laden mit der längsten Schlange – irgendwie hatten noch andere Wind davon bekommen.

Wir ließen uns ein Backfisch- und ein Seelachsbrötchen schmecken.

Leider meinte eine Taube, dass sie ebenfalls Lust auf ein Backfisch- und ein Seelachsbrötchen hätte. Und flog kurzerhand in die Bude, flatterte wie wild umher und als sie kapierte, dass wir unser Backfisch- und Seelachsbrötchen lieber selbst essen wollen, wieder nach draußen.

Kein Respekt diese Tauben von heute…

 

14:55 Uhr

Kurzer Halt an der Reeperbahn. Allerdings nur um auf den Bus zu warten. Dieser bringt uns an den Sexläden vorbei zum Michel.

Aufgestiegen sind wir allerdings nicht, da das Wetter umschlug und die Sicht vernebelte. Innen eröffnete uns eine pompöse Prunkaustellung an Kruzifixen, Altaren und Orgeln. Davor und dazwischen die schlichten Holzbänke, gesprenkelt mit Menschen.

Genug gesehen.

Weiter zur Elbphilharmonie – dem Prunk der Neuzeit: Freischwingender Konzertsaal und geschwungene Glasscheiben ohne Glas.

 

 

20:00 Uhr

Gerade noch rechtzeitig ist eine Kindheitserinnerung in mir wach geworden. Freitagabend lief in den 90ern der Quatsch Comedy Club mit Thomas Hermann im Fernsehen. Ein Mix aus bekannten und unbekannteren Comedians, die mich wöchentlich zum Lachen brachten.

Sitz ist in Hamburg und die Aufführungen finden weiterhin Freitag- und Samstagabend statt. Dank der HamburgCard sparten wir 20 Prozent des Eintrittsgeldes – wir hätten auch 50 Prozent sparen können. Wer nachweislich 1992 geboren wurde, kommt kostenlos rein.

Durch den Abend moderierte Horst Fyrguth. Und zum Lachen brachten uns: Benni Stark, Kerim Pamuk, Stefan Danziger und Thomas Fröschle.

 

 

Samstag

10:30 Uhr

Hamburg schenkte uns nur einen Sonnentag, weshalb wir uns entschieden gemütlich Frühstücken zu gehen. Mit etwas Recherche reservierten wir im Vesper. Ein gemütliches Café mit leckerem Buffett.

Motiviert von den letzten zwei Tagen planten wir Marielles Promotion-Video. Da eine gelangweilte Vorstellung in ein Handy keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt, haben wir uns entschieden es aufzupeppen.

Resultat ist ein klarer roter Pfaden, Stop-Motion-Technik und Umzug von Location A zu Location B. Das Video wird Dienstagabend fertiggestellt – wir sind gespannt und Marielle hofft natürlich, dass es für ihre Beförderung ausreicht.

 

14:00 Uhr

Shopping in der Innenstadt – aufgrund des Wetters vorrangig in der Europa-Passage.

 

Sonntag

13:00 Uhr

Dialog im Stillen.

Aus Frankfurt kannten wir den Dialog im Dunkeln. Eine wahnsinnige Erfahrung und eine Bereicherung für den eigenen Horizont. Da es bei uns den Dialog im Stillen (noch) nicht gibt, stand der Entschluss fest, dass wir hier hingehen wollten.

Ich will hier auch nichts vorwegnehmen. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Im Vergleich zum Dunkeln ist es im Stillen eher unterhaltsam. Wir haben viel gelacht und mit der Zeit gemerkt, wie laut es in unserem eigenen Körper ist.

Anschließend sind wir noch etwas die Speicherstadt geschlendert und haben ein paar letzte regenfreie Fotos gemacht.

 

 

17:00 Uhr

Abschluss-Essen beim Mexikaner im Hafenvirtel.

Fazit aus den letzten Tagen ziehen.

Und neue Pläne schmieden. Welches unserer Ziele gehen wir als nächstes an? Welche Aufgaben müssen dafür erledigt werden? Was ist unser zeitlicher Rahmen?

 

19:30 Uhr

Auf Wiedersehen, Hamburg. Schön war’s. Wir kommen wieder!

 

 

 

P.S.: Weitere Berichte vom Hörertreffen in Hamburg:

Plutusandme

FreakyFinance

Blogparade: Zielsetzung – Was bringt die Zukunft?

Damals – vor der Abgabe meiner Masterarbeit, vor dem Advent, vor meinem Kanaren-Urlaub, vor allen Weihnachtsfeiern, vor Weihnachten und vor dem Jahresabschluss – vor einer gefühlten Ewigkeit – haben wir zu unserer ersten Blogparade aufgerufen.

Passend zum Jahresende 2016 und zum Jahresstart 2017 ging es um das Thema „Zielsetzung – Was bringt die Zukunft“. Bewusst haben wir über einen Monat Zeit gelassen – ist doch der Jahreswechsel die perfekte Zeit sich Ziele zu setzen. Wahrscheinlich denkt fast jeder zwischen den Jahren darüber nach, was im letzten Jahr gut gelaufen ist und was das nächste Jahr mit sich bringen wird.

Und viele, viele haben einen Beitrag eingereicht. Bei jedem neuen Kommentar mit einem Beitrag, freuten wir uns wahnsinnig. Insgesamt zwölf Mal!

Der erste „Freitag der 13.“ des neuen Jahres war die Deadline zur Beitragseinreichung. Heute haben wir uns die Zeit genommen und alle Beiträge noch einmal im Detail gelesen. Jeder von uns separat. Bevor wir uns austauschten und dieses Fazit zur Blogparade entstand.

Zielsetzung in Kategorien

Finanz-, Reise-, sowie Kreativ-Blogger nahmen an unserer Parade Teil – aber auch solche, die sich gar nicht richtig kategorisieren lassen.

Ein Vorgehen, das mehrere Blogger verwendeten, war das Setzen von Zielen in verschiedenen Kategorien. Tabea vom Blog „Habutschu“  unterteilte ihre Ziele in den Kategorien „Private Ziele“, „Schule & Arbeit“ sowie „Blog“.

Und dies scheint bei vielen ein Ritual zu sein – denn der Rückblick aufs alte Jahr erfolgte ebenfalls in diesen Kategorien wie wir bei Florian vom Finanzleiterblog sehen konnten. Er rekapitulierte seine Ziele des Jahres 2016 in denselben Kategorien – „Finanzen“, „Sport“, „Bildung“, „Blog“ und „Privates“- wie fürs neue Jahr.

Ziele ganz konkret

Neugier war eine große Komponente bei der Themenwahl. Wir wollten wissen, was andere Leute sich für Ziele für das neue Jahr oder auch für einen längeren Zeitraum setzen. Klar sprechen wir mit Freunden, Bekannten und unseren Familien darüber. Zudem wollten wir wissen:

Wie sehen die Ziele unserer Bloggerkollegen aus?

Bei den Finanzbloggern stachen die finanziellen Ziele deutlich hervor. Vor allem die berühmt berüchtigte Sparquote – ob nun über 60 % bei Freaky Finance oder rund 20 % beim Finanzleiter.

Andere finanzielle Ziele, wie die Einzahlung von 15.000 € und ein Depotwert von 100.000 € bei Chris vom easydividend-Blog oder ein potentieller Immobilienverkauf wie bei Rene von generation-geld-Blog stehen ebenso auf der Zieleliste.

Schauen wir zu den Nicht-Finanzbloggern, entdecken wir oft deutlich privatere Ziele, wie die 10kg, die Sofie von Ambercurl  in 2017 abnehmen will oder die bereits terminierten, aber noch ohne feste Destination angedachten Reisen der 2Trvlrs.

Rasend schnell fiel uns auf: Die unterschiedlichen Menschen, setzen ihre Ziele auf unterschiedliche Arten. Zwar bilden fast alle verschiedene Zielekategorien, jedoch gibt es einen großen Unterschied:

Große versus realistische Ziele

Manch einer benötigt wirklich große Ziele – wie Chris – unter dem Motto: „Man muss ja nach den Sternen greifen“. Die großen Ziele sind hier Motivation. Sie spornen an, das allerbeste zu geben und das Erreichen des Ziels ist nicht wirklich wichtig.

Wieder andere, wie Sofie, streben eher realistische und wohlüberlegte Ziele an. Denn ihnen ist wichtig, dass das Erreichen des Ziels auch wirklich möglich ist – die Motivation kommt hier aus der Genugtun etwas zu schaffen und nicht aus dem Weg zum Ziel.

Besonders gefallen hat uns das Plädoyer für große Ziele von Josef vom Karriere-und-Bildung-Blog.

„Aus Angst davor ausgelacht zu werden, setzen wir uns häufig recht kleine Ziele. Wir haben verlernt zu träumen und nach den Sternen zu greifen“

Er ist der Meinung, dass uns Menschen ein großes übergeordnetes Ziel sehr viel stärker erfüllt als kleine Ziele. Es lässt uns zu Höchstleistungen wachsen. Sowohl Josef als auch andere unserer Bloggerkollegen empfehlen große Ziele und dazu kleine Meilensteine, die permanent motivieren.

Die kleineren Etappenerfolge führen bei Chris von easydividend zur Erfüllung seiner großen Mission:

„Bleibt es bei so einer immensen Steigerungsrate meiner kleineren Erfolge, kann ich meine großen Ziele viel früher erreichen als ich ursprünglich angenommen habe.“

Und was ist mit SMARTen Zielen?

Nicht nur BWL-lern ist der Begriff der SMARTen Ziele geläufig. Fast jeder Ratgeber zur Zielsetzung schwört auf diesen Tipp.

Heike vom Unternehmerhandbuch-Blog hat vor einigen Jahren ihre Gedanken niedergeschrieben und diese im Rahmen unserer Blogparade erneut mit uns geteilt. Sie empfindet SMARTe Ziele als zu detailliert und kleinteilig. Die Flexibilität zu Änderungen auf dem Weg zum großen Ziel geht  verloren.

In der Zeit vor den Beziehungs-Investoren beschäftigte sich Mike schon einmal mit dem Thema – das wollen wir Euch nicht vorenthalten. Wir werden die SMARTen Ziele sicherlich in den nächsten Wochen im Detail aufgreifen – denn für mich als Betriebswirtin ist dieses Vorgehen sehr einflussreich in meinem Alltag.

Zielerreichung

Wichtige Gedanken äußerten unsere Teilnehmer zur Zielerreichung. Diese teilen wir in zwei Bereiche:

Das „Wie“

Wie erreiche ich ein gesetztes Ziel – egal, ob riesig, groß oder eher klein?

Flexibilität und Dokumentation

„Behalte das große Ziel im Auge, vergesse nie, warum du etwas willst und dann lass dir Spielraum für den Weg auf dem Du dahin gelangst.“

Dieses Zitat stammt von Heike und zeigt wunderbar, dass für die Zielerreichung eine gewisse Flexibilität hilfreich ist.

Um das große Ziel im Auge zu behalten, empfielt freakyfinance Ziele zu formulieren, aufzuschreiben und zu kommunizieren. Aus seiner (und wohl auch wissenschaftlicher) Sicht führt das zu mehr Druck – denn wenn Du all Deinen Bekannten erzählst, was Du planst und umsetzen willst, ist die Motivation größer es tatsächlich anzugehen. Niemand will dastehen, wie ein Hochstapler.

Anmerkung von Mike: Jupp, im Studium bekamen wir massenhaft Studien zu dieser Aussage vorgelegt.

Um noch einmal auf die Flexibilität zurückzukommen: Rene von generation-geld stellt das sehr anschaulich dar. Aufgrund seiner Verletzung musste er nach nur einer Woche seine sportlichen Ziele für 2017 anpassen. Anstatt zu scheitern, formulierte er Alternativen – das ist wahrer Sportsgeist! Wir wünschen gute Besserung und drücken die Daumen für den etwas späteren Marathon!

Erfolg durch Disziplin

Josef ist der Überzeugung, dass zur Zielerreichung Disziplin nötig ist. Meilensteine werden nicht von alleine erreicht. Kontinuierliche Arbeit ist notwendig, um die Herausforderungen zu bewältigen.

Dieser Devise schließt sich Claudia in ihrem Beitrag ebenfalls an. Sie sagt, dass dauerthaftes Dranbleiben zur Zielerreichung führt. Regelmäßiges Beschäftigen (und nicht nur zum Jahreswechsel) mit den eigenen Zielen ist die Essenz, damit diese nicht alá „Aus den Augen aus dem Sinn“ nach wenigen Wochen wieder vergessen sind.

Individualität führt zu Zufriedenheit

Josef pointiert, dass Ziele individuell sein müssen, um diese zu erreichen. Es bringt nichts die Ziele anderer zu übernehmen – eigene Gedanken und Prioritäten sind die Basis. Denn wir leben nur einmal und nicht ewig! Zufriedenheit erlangt nur, wer seine eigenen Ziele verfolgt und erreicht!

Besonders gefallen hat uns, dass die 2Trvlrs bei Ihren Zielen des nächsten Jahres klar ihr persönliches Wohlbefinden in den Fokus stellen. Es geht nicht um messbare Dinge, sondern um Zufriedenheit – ob es dafür den Blog in der Form weiterhin gibt oder sie sich eher auf Instagram austoben oder ein paar Wochen keine neuen Beiträge veröffentlichen, ist nicht wichtig – das Wichtige ist die persönliche Zufriedenheit mit dem Weg.

Das „Ob“

Nicht jedes Ziel wird erreicht. Ist das schlimm?

Einen wichtigen Gedanken hat Florian eingebracht: Scheitern bei Zielen ist nicht schlimm, da im Scheitern das Erreichen der Ziele näher rückt. Er hat es wenigstens probiert – etwas anderes ist aus dem Versuch sicherlich entstanden (wie der Lerneffekt fürs nächste Mal).

Heike sieht das Thema „Scheitern“ sehr ähnlich. Laut ihr hält ein Scheitern immer neue Möglichkeiten bereit – wird ein Zwischenziel nicht erreicht, eröffnen sich dafür andere Wege und das große Endziel kann immer noch – aber eben auf einem anderen Weg – erreicht werden.

Manchmal ist der Einfluss auf die eigene Zielerreichung nur bedingt. Heidemaries wichtigstes Ziel für 2017 besteht aus einer Lehrstelle für ihren Sohn. Aber ist das nicht eher das Ziel des Sohnes? Da wir selbst noch keine Kinder haben, können wir nicht beurteilen inwieweit dies das Ziel der Mutter sein kann – das Beispiel zeigt wunderbar, wie individuell Ziele sein können. Außerdem wird klar, dass das Scheitern eines Zieles nicht immer nur von einem selbst abhängig ist – zwar kann sie ihren Sohn unterstützen – aber, ob es schlussendlich mit dem Traumjob direkt klappt, ist nicht ihr persönliches „ob“ wie das des Kindes.

Die Technik dahinter

Kurz vor Ende gibt es ein paar konkrete Tipps unserer Teilnehmer. Wie Ziele besser gesetzt oder erreicht werden?

Claudia versucht ihre Ziele durch einen Timer und damit verbundenen wöchentlichen To-Dos und Zwischenzielen nicht aus den Augen zu verlieren.

Wir gehen ähnlich vor: Eine gemeinsame Trello Liste, die wir Dor zeitnah vorstellen werden. Eine solche Planung hilft vor allem gemeinsam gut an verschiedenen Projekten zu arbeiten und erhält den Überblick.

Apropos Gemeinsam – da kommen wir auf die Reiseblogger zurück: Die 2Trvlrs haben in ihrem Artikel zwei neue Begriffe für uns geprägt:

Mencation und Girlstrip 🙂

Die beiden verreisen gemeinsam und planen regelmäßig Reisen mit ihren Freunden oder Freundinnen ohne den Partner. Wir finden es toll, dass Ihr so Eure unterschiedlichen Prioritäten/Ziele im Urlaub (er)leben könnt und vor allem Eure Freundschaften pflegt. Zum Ziel der Zufriedenheit trägt es einiges bei, wenn auf solche Kurzreisen nicht wegen des Partners verzichtet wird!

Abschließen werden wir mit Effi aus Österreich. Sie hat eine ganz tolle Erfolgsformel vorgestellt, mit der Vorsätze für das neue Jahr umgesetzt und Ziele erreicht werden können.

Effie empfiehlt: Einfachheit, eine beschränkte Zieleanzahl und die Definition konkreter Mittel zur Zielerreichung. Die Beispiele in ihrem Beitrag erklären dies wunderbar. Eines wird klar: Durch die Vereinfachung und die Gedanken selektiert sie, was wirklich wichtig ist. Auf diese Art konzentriert sich Effie auf das Wesentliche!

Ziellinie

Die Zusammenfassung unserer ersten Blogparade braucht ein gebührendes Schlusswort – was könnte besser passen als „Ziellinie“.

Für heute haben wir diese überschritten – wir sind begeistert über den regen Zuspruch und können den Austausch in den kommenden Wochen kaum erwarten.

Das Thema hat viel potential. Wir werden in den nächsten Wochen unsere persönlichen Ansichten und Erfahrungen zum Thema „Zielsetzung“ mit Dir teilen. Und diese durch die Lupen „Beziehung“ und „Investitionen“ betrachten.

Wenn Du bestimmte Themenwünsche hast, dann pack sie in die Kommentare. Wir drücken Dir die Daumen, dass Du Deine Ziele in 2017 erreichst!

Mit Neugier begann die Blogparade, mit Neugier wird sie weiter gehen. Schreib uns, wenn Du Deine Ziele oder Meilensteine erreichst, verfehlst oder änderst! Wir werden Dich ebenfalls auf dem Laufenden halten. Hier findest Du unsere Ziele.

Viele Grüße

Marielle & Mike

Ganz besonders bedanken wir uns bei den zwölf Bloggern, die Artikel zu diesem Beitrag beigesteuert haben:

Finanzleiter.com

Easydividend.net

2trvlrs.com

Das-Unternehmerhandbuch.de

Freakyfinance.net

Karriere-und-Bildung.de

Habutschu.com

Generation-geld.com

Leben-schwaiger.at

Claudia-Voelker.de

Ambercurl.wordpress.com

Vademekum.at

Fallstudie: Warum Ihr als Paar in Reisen investieren solltet

Hello,

es geht weiter mit unserer Artikelserie „Acht Investitionsmöglichkeiten für Paare„. Heute zu dem spannenden Thema „Reisen“. Da Marielle passenderweise gerade auf den Kanaren von Insel zu Insel schippert, setze ich mir jetzt die Kopfhörer auf und verfasse den Artikel (eigentlich ist das Marielles Spezialgebiet).

Lange habe ich überlegt, wie ich die Vorzüge und die Rendite von Reisen möglichst plastisch darstellen kann. Schlussendlich bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich von unserer ersten gemeinsamen Reise schreiben werde.

Diese fand im Sommer 2012 statt und das Reiseziel lautete Kenia.

Gelegenheiten annehmen!

Damals – in 2011 – studierte Marielle dual BWL mit Fachrichtung Tourismus. Warum sollte mittlerweile klar sein: Sie liebt das Reisen: Neuseeland, Costa Rica, Istanbul, Kenia, Portugal, Thailand und so weiter.

Warum erwähne ich jetzt das Studium? Ganz einfach: Es gab einen sehr ordentlichen Rabatt auf Reisen, die über den Veranstalter gebucht wurden, bei dem Marielle gearbeitet hat. Dies wollten wir natürlich nicht ungenutzt lassen und überlegten welche teuren Reisen wir gerne unternehmen möchten.

Wäre da nicht das liebe Geld

Mittlerweile war es 2012 und ich war als Trainer selbstständig. Leider hatte ich mich zu der Zeit noch nicht mit Finanzen auseinandergesetzt, so dass die Abwägung sehr schwierig war. Denn,

(1) ich hatte so gut wie keine Rücklagen gebildet (eventuell 2000 Euro).

(2) das was ich an Rücklagen hatte, war eigentlich für das Abzahlen meines Autos und dessen Reparaturen nötig.

(3) die Reise nach Kenia sollte irgendetwas zwischen 1000 und 1300 Euro kosten. Also mindestens 50 Prozent des Geldes, was mir überhaupt noch zur Verfügung stand.

(4) mein Einkommen schwankte sehr stark und in den Sommermonaten war als Schwimmtrainer wenig bis gar nichts zu verdienen.

(5) während der Reise würde ich nicht arbeiten und dabei kein weiteres Geld verdienen. Das hätte bei zwei Wochen Urlaub etwa weitere 400 bis 600 Euro ausgemacht.

(6) ich habe den Sinn nicht gesehen so viel Geld auszugeben, nur um ein paar Tiere zu sehen, die es auch hier im Zoo gibt.

(7) noch weniger wollte ich die Woche all-inclusive im Anschluss im Hotel verbringen.

Boah, das war eine verdammt harte Nuss, die Marielle an dieser Stelle zu knacken hatte.

Lieber über Getanes ärgern

Wie Du bereits weißt, sind wir am Ende nach Kenia geflogen, haben eine Safari mitgemacht und waren danach noch sieben Tage in einem all-inclusive Hotel. Dass es dazu kommen konnte, hatte drei Gründe:

Erstens hat sich Marielle meinen Bedenken angenommen und mir gleichzeitig die Vorzüge dieser Reise schmackhaft gemacht: Große Tiere in freier Wildbahn; so günstig kommen wir dort nie wieder hin; im Hotel könnte ich für meine Klausuren lernen; und so weiter.

Zweitens war ich schon sehr neugierig. Mein Auslandsjahr in den USA war bereits eine so tolle Erfahrung. Also warum nicht eine ganz andere Kultur und einen Teil von Afrika kennenlernen.

Drittens und gleichzeitig am wichtigsten: Ich konnte damals schon nicht den Gedanken ertragen, irgendwann sterben zu müssen und als letztes zu denken: „Ach hätte ich doch damals … dann wäre alles vielleicht anders geworden.“

Gegenüber diesen Gedanken erscheint alles so klein und nichtig. Wenn ich hadere, ob ich was tun soll oder lieber nicht, dann stelle ich mir vor, wie ich auf dem Sterbebett liege und diese Entscheidung treffen müsste. Und zack! Das Hardern ist vorbei. So auch in dieser Situation.

Mit nur noch 700 Euro Restvermögen nach Kenia

Als Paar in Reisen investieren

Da war er also der Kilimandscharo. Ja, der Berg liegt natürlich in Tansania. Aber nach fast neun Stunden Flug, war das das eindeutige Zeichen, dass wir in Afrika waren. Zum ersten Mal!

Bei diesem Anblick wurde mir auch schon ein wenig bewusster, dass die 700 Euro Restvermögen gar nicht so tragisch sein würden, wie ich zu Hause noch angenommen hatte.

Als wir dann in Mombasa gelandet sind, wurden wir mit einem Shuttle zu unserem Safari-Führer gebracht. Ein sehr netter Mann, der – wie sich herausstellen sollte – sehr viel von seinem Job verstand. Er hatte uns immer wieder Tipps gegeben, wie wir mit den Menschen umgehen sollten, wo wir Tiere sehen und sehr viel über Kenia und die Kultur erzählt.

Wir fuhren direkt weiter zu unserem ersten Camp. Mehr war es auch nicht wirklich. Mitten im Nirgendwo nach einer Stunde Fahrt durch Nichts und wieder Nichts kamen wir an ein paar Hütten an. Wobei so gar Nichts stimmte nicht. Direkt auf dieser Fahrt machten wir unsere erste sehr prägsame Erfahrung.

Arm bekommt eine neue Bedeutung

Um aus Mombasa herauszufahren, mussten wir durch ein ärmeres Viertel fahren und wir haben zum ersten Mal gesehen, was es bedeutet Nichts zu haben.

Die Menschen saßen oder lagen vor ihren Hütten in schlammiger Erde und schauten in den Himmel oder auf den Boden. Und das war’s.

Wir bekamen den Hinweis nicht zu starren und uns am besten einfach zu unterhalten. Völlig nachvollziehbar. Da kommen ein paar Menschen aus dem reichen Deutschland und sehen zum ersten Mal, wie man auch leben kann.

Unser erster Gedanke: In Deutschland gibt es vermutlich nicht einen Menschen, der gegen seinen Willen so leben muss.

Was wir da noch nicht wussten: Es geht noch viel schlimmer – dazu später mehr.

Übernachtung im Nirgendwo

Erstes Dorf im Nirgendwo

Das war der Blick auf unseren ersten Halt. Ein netter Mann hatte uns diesen Berg hinaufgeführt, sodass wir unser Camp von oben betrachten konnten.

Auf diesem Berg konnten wir in alle vier Richtungen sehen. Außer diesen paar Hütten war um uns herum kein einziges Haus geschweigedenn ein Dorf in Sichtweite. Und jetzt kam direkt der nächste Schock:

Unser Bergführer wohnte nicht in diesem Dorf. Er wohnte zwischen 10 und 15 Kilometer entfernt und legte zwei Mal am Tag diese Strecke zu Fuß zurück. Er verdiente sein Geld damit ab und an ein paar Touristen auf diesen Berg zu führen und ein wenig über die Landschaft zu erzählen.

Zum Beispiel würden in diesem Gebiet viele Elefanten unterwegs sein, die nachts an das Wasserbecken in der Mitte des Bildes kommen würden, um zu trinken.

Unsere Hütte

Unsere Hütte

Das war unser neues Zuhause. Zumindest für die eine Nacht: Zwei Betten, eine Toilette und eine Dusche, die aber nur durch einen Vorhang von den Betten getrennt waren. Zudem kam aus der Dusche nur zwei Mal am Tag für eine Stunde warmes Wasser.

In der Dämmerung (gegen 18 Uhr wurde es dunkel) kamen in der Tat Elefanten an das Dorf heran. Es dauerte eine ganze Weile bis sie sich sicher waren, dass keine Gefahr bestand. Dann gingen sie zum Wasserbecken und tranken.

Was für eine Aufregung. Erstmals Elefanten in freier Wildbahn zu sehen – ohne Zaun – ohne Sicherung. Wir wussten hier natürlich noch nicht, dass wir im Laufe der Safari hunderte von Elefanten sehen würden und einige wahnsinnige Erlebnisse haben würden.

Dunkellheit und absolute Stille

Zu meiner Physikzeit an der Uni hatte ich unter anderem Astrophysik belegt. Unser Kurs kam dabei in das Vergnügen zum Feldberg (im Taunus) an die Sternenwarte zu fahren und für Frankfurter- / hessische Verhältnisse einen sehr vollen Sternenhimmel zu sehen. Wir konnten damals sogar die Milchstraße und den Andromedanebel erkennen.

Das war kein Vergleich zu der Sternenflut, die bei absoluter Dunkelheit in diesem Dorf sichtbar wurde. Sehr beeindruckend und eine Sache, die nicht auf einem Foto festgehalten werden konnte, sondern nur in unseren Gedanken vorhanden ist.

Ebenfalls auf keinem Foto vorhanden, war die absolute Stille. Es war so still, dass ich mich zu Beginn gefragt habe, ob ich überhaupt noch fähig bin zu hören. Das war beeindruckend, beängstigend, sinnerweiternd und schockierend zu gleich.

Selbst in unserem Bett – an keiner Straße, keine Straßenlampe vor dem Fenster und keinen elektrischen Geräten im Schlafzimmer – ist es nicht so ruhig.

Ich dachte immer, dass dort im Gras Grillen zierpen würden oder andere Tiergeräusche zu hören wären. Aber nichts war der Fall. Es war mucksmäuschenstill.

Nach Tag 1 nach Hause…

Bis hierhin ist der Text bereits 1300 Wörter lang und ich versuche nur das Wichtigste zu verfassen. Dabei ist gerade einmal der erste Tag vergangen. Die Erfahrungen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt gemacht habe, waren bereits die 1300 Euro wert.

In nicht einmal 24 Stunden hatte ich gelernt, dass

(1) ich wenn ich scheitere, problemlos wieder neu beginnen kann, denn ich werde nie da sitzen und nur irgendwo hinsehen.

(2) ich in meinem Leben noch nicht erfahren hatte, was Stille überhaupt bedeutet und wie ruhig es aufeinmal in mir selbst wurde.

(3) in völliger Dunkelheit aufeinmal mehr Perspektiven entstehen können, als wenn es immer hell ist (Sterne am Himmel).

(4) ich diese Erfahrung der Hartnäckigkeit von Marielle zu verdanken hatte 🙂

Die 7 wichtigesten Erfahrungen aus drei Tagen Safari und sieben Tagen Hotel

Vermutlich könnte ich über diese Reise 10 000 Wörter schreiben und ich hätte immer noch nicht alles beschrieben, was wir erlebt und gesehen haben. Deswegen stelle ich Dir jetzt die sieben wichtigsten Erfahrungen vor.

(1) Dürre und blühendes Leben liegen manchmal dicht beieinander

Nach unserer Safari sind wir von Mombasa in den Norden Kenias gefahren. In etwa zweistündiger Entfernung lag unser Hotel. Zwei Stunden ist in etwa die Entfernung von Frankfurt und Kassel – circa 200 Kilometer.

Innerhalb dieser Fahrtzeit verwandelte sich die Dürre in ein strahlendes und urwaldähnliches Grün. Der Übergang war fließend, die Pflanzen wurden immer größer, trugen mehr Blüten und spendeten mehr Schatten, bis irgendwann ein regelrechter Urwald links und rechts zu sehen war.

Manchmal lohnt es sich eben, die Perspektive nur ein kleines Stück zu verrücken, um einen völlig neuen Einblick zu erhalten.

(2) Wo Leben existiert, ist der Tod nicht weit

Löwe mit Beute

Auf dieser Reise hatten wir es mit ersten Eindrücken. Bei unserem ersten Besuch eines Nationalparks, lag etwa 500m nach dem Eingang ein toter Büffel mitten auf der Straße. In den Sträuchern versteckten sich etwa acht Löwinnen und ihre Jungen.

Das gehörte wohl dazu.

Nach einiger Zeit entdeckten wir, dass die Löwinnen nicht nur die Mutter, sondern auch ein paar Hundert Meter zuvor das Kalb gerissen hatten.

Auch das gehört dazu.

Zum Leben gehört das Sterben unweigerlich dazu. Heute übertrage ich dies analog auf mein Handeln. Zum Erfolg gehört das Scheitern eben dazu. Es gibt nur einen entscheidenen Vorteil: So lange ich lebe, kann ich nach dem Scheitern immer wieder neu beginnen.

(3) Die Zeichen nicht ignorieren und Abhauen ist eine legitime Strategie

Friedliche Elefanten

An diesem Wasserloch haben wir knappe zwanzig Minuten verbracht. Das Bild ist ohne Zoom aufgenommen, so dass wir eine Entfernung von unter 50 Metern zu den Elefanten hatten.

Wie Du siehst, waren auch kleinere Elefanten und ein Baby-Elefant mit dabei. Die Herde hat uns aber in Ruhe zuschauen lassen und wir konnten den Eindruck in vollen Zügen genießen. Ganz nebenbei sind so tolle Fotos entstanden wie dieses.

Neben der ganzen Friedfertigkeit gab es aber den folgenden Moment:

Signal der Elefanten

Wenn Dich so viele Elefanten anschauen und die Ohren aufstellen, dann weißt Du zwei Sachen: Erstens es ist Zeit für den Rückwärtsgang mit voller Geschwindigkeit. Zweitens die Elefanten hatten Dich die ganze Zeit geduldet, aber zu keinem Zeitpunkt hattest Du irgendetwas zu melden.

Nun kann so ein Elefant ja nicht schreien: „Hau ab, Du nervst uns.“ Also zeigte er es, in dem er die Ohren hochstellte und sich die Herde gemeinsam Richtung Auto drehte. Im Leben ist es häufig genauso.

Bevor etwas wirklich den Bach hinunter geht, total schrecklich wird oder sonstiges Schlimmes passiert, gibt es (eindeutige) Anzeichen für die folgenden Konsequenzen. Der Unterschied zwischen einer erfahrenen und einer unerfahrenen Person ist, dass erstere die Anzeichen bereits kennt und entsprechend reagieren kann. In unserem Fall mit 50 km/h rückwärts fahren.

(4) Das Beeindruckenste war die Stille

Bereits oben habe ich geschrieben, dass in der ersten Nacht absolute Stille herrschte. Und wir prüfen mussten, ob wir nicht taub geworden sind.

Die nächste Erfahrung lässt diese aber bereits wie einen Witz aussehen.

Am Morgen des vierten Tages klingelte der Wecker um fünf Uhr. Eine kleine Extratour war angesagt. denn den Kilimandscharo kann man am besten ganz früh morgens sehen. Nur dann lösen sich die Wolken um den Gipfel und man kann den Berg in seiner vollen Pracht bewundern.

Unser Fahrer hat uns also in Position gebracht: ein riesiger freier Platz mit ein paar Ministräuchern und keinerlei Bäumen.

100 Elefanten

Am Horizont waren entfernt ein paar graue Punkte zu erkennen, die sich wohl in unsere Richtung bewegten. Nach etwa zehn Minuten waren sie nur noch 100 bis 200m entfernt.

Auf uns zu kam eine Herde von etwas über 100 Elefanten, die sich früh morgens auf den Weg zum nächsten Gras oder Wasserloch machten. Die Herde spaltete sich etwa 50 Metern vor uns auf, so dass die eine Hälfte links, die andere rechts vorbei lief. Und das in einem Abstand von etwa 20 Metern.

Das alleine wäre bereits beeindruckend gewesen. Aber es kam noch viel beeindruckender.

Es sei noch kurz erwähnt, dass Baby-Elefanten sich in der Tat am Schwanz der Mutter mit ihrem Rüssel festhalten – sehr süß!

Über 100 Elefanten liefen an uns vorbei und es war…

… so still wie in der ersten Nacht!

Hätten wir die Augen zu gehabt, hätten wir nicht bemerkt, dass 100 Elefanten in einem Abstand von 20 Metern an uns vorbeigelaufen sind.

Und die Erkenntnis?

Aus dieser Situation könnte ich vermutlich dutzende Erkenntnisse rausziehen, aber ich möchte Dir nicht die Fantasie nehmen. Sondern Dir empfehlen, Deine Sachen zu packen, Deinen liebsten Menschen mitzunehmen und so etwas zu erleben.

Mich hat diese Situation nachhaltig verändert und ich habe noch viel mehr Ruhe und Gelassenheit gewonnen. Wenn mehrere Tonnen so still sein können, warum sollte ich das mit meinen 85 kg nicht auch hinbekommen?

(5) Niemals in Gefangenschaft

Zwei Situationen haben mich in diesem Gefühl total bestärkt: Erstens die Lebenslust der Tiere trotz aller Gefahren und zweitens die ersten 36 Stunden im Hotel.

Wir durften aus dem Hotel nicht raus oder besser gesagt, uns wurde nahegelegt das Hotel als Weiße nicht alleine zu verlassen. In der Umgebung gab es nur ein kleines Dorf und die Wege waren mehr Trampelpfade und Urwald.

Im Hotel selbst war aber nichts los, denn unser Anreisetag war der Abreisetag von fast allen Besuchern.

Marielle liebt es zu lesen, zu chillen und das leckere Essen zu genießen und das bis zu einer Woche. Ich liebe es auch, aber nach etwa drei Stunden ist es mir zu langweilig. In den ersten 36 Stunden war niemand da und ich habe mich wie im Gefängnis gefühlt.

Dann kamen glücklicherweise die neuen Gäste und ich konnte Beachvolleyball, Fußball, Tischtennis und vieles mehr spielen und mich endlich bewegen. Damit wurden auch die Tage im Hotel noch sehr schön.

Die Erfahrung hat mir aber auch gezeigt, dass ich sehr freiheitsliebend bin. Ich möchte weder in meinen Verhaltensmustern, noch in meinem Körper, im Hotel oder in meiner Wohnung gefangen sein. Sondern ich will es bestimmen wie ich handel, wohin ich gehe und was ich denke!

(6) Wir sind weiß

Noch nie in meinem Leben hatten wir uns Gedanken über unsere Hautfarbe gemacht. Klar, wir wissen auch, dass es unterschiedliche Hauttypen und -farben gibt. Auch haben wir Freunde und Bekannte in allen möglichen Hautfarbtönen. Aber nie war das Bewusstsein da: „Oh ja, wir sind anders, weil wir weiß sind.“

In diesem Fall sind wir aus dem Flughafen gekommen und durch die Stadt gefahren und dann hat es uns mitten ins Gesicht geschlagen: „Wir sind weiß und zwar so richtig und wir sind anders als alle anderen hier.“

Es war das erste Mal, dass uns unsere Hautfarbe derart bewusst war. Wir fanden es erschreckend wie dieses Gefühl und diese antrainierte Unterscheidung sich so manifestieren kann.

Denn es macht überhaupt keinen Unterschied und wir sind auch kein bisschen anders nur weil unser Melaningehalt so ungefähr nicht vorhanden ist.

Stigmation am eigenen Leib zu erfahren, ist eine unglaubliche Bereicherung für das eigene Gedankenkonstrukt. Wer das herausfinden möchte: Als Frau im Entenkostüm über einen Markt gehen, als Mann in einem pinken Hasenkostüm über den selbigen.

(7) Wir haben in Deutschland keine Armut

Eingangs habe ich bereits erwähnt, dass die Menschen vor ihren Hütten gesessen oder gelegen haben und nichts taten außer zu schauen.

Wir mussten natürlich auch wieder zum Flughafen von Mombasa zurück. Dabei sind wir durch ein noch ärmeres Viertel gefahren.

Hier hatten die Menschen nicht einmal mehr eine Hütte. Wer in diesem Viertel reich war, hatte zwei Wellbleche in den Boden gerammt und so ein wenig Windschutz erhalten.

Die Menschen saßen in einem riesigen Meer von Plastiktüten, im Schlamm, im Kot und Urin und haben ebenfalls nichts gemacht außer vor sich hin zu schauen. Sehr Reiche hatten neben dem Wellblech auch noch einen Stuhl ergattert, so dass sie nicht auf dem Boden sitzen mussten. Und einige hatten sich entschieden lieber zu stehen.

In meinem Leben werden wir diese Bilder nicht mehr vergessen. Die Bilder wirken als riesiger Relevator. Als Relevatoren bezeichne ich Erfahrungen, die alle anderen – als bisher schlimm empfundenen – Erfahrungen sofort nichtig erscheinen lässt – eben relativiert.

Und warum jetzt als Paar in Reisen investieren

kenia

Dir ist bestimmt aufgefallen, dass ich viele der Erfahrungen aus meiner Perspektive geschrieben habe. Das liegt natürlich daran, dass Marielle gerade auf den Kanaren unterwegs ist.

Dennoch wären diese Erfahrungen ohne sie nicht so nachhaltig und einprägsam gewesen. Und noch viel wichtiger: ohne Marielle wäre ich heute noch nicht Kenia gewesen.

Jeden Abend haben wir über unsere Erlebnisse gesprochen und gemeinsam reflektiert. Zwar haben wir die gleiche sachliche Situation erlebt, am Ende war sie aber doch sehr unterschiedlich für uns. Wir haben so viel mehr aus dieser Reise gewinnen können, weil wir uns gemeinsame Gedanken machen konnten.

Selbst heute erzählen wir noch viel und gerne von unseren Erlebnissen in Kenia und berichten oder schreiben über unsere Erfahrungen.

Wir konnten also das Beste mitnehmen: Die Stille und eigenen Gedanken, das gemeinsame Reflektieren, sehr viel Spaß und Albereien und Bilder, die wir beide bis an unser Lebensende im Kopf behalten werden.

War es finanziell zu riskant?

Im Nachhinein ein klares Nein. In der Situation habe ich das natürlich etwas anders gesehen. Am Ende hatte ich etwas mehr als 60 Prozent meines gesamten Kapitals in diese Reise investiert. Schon ein bisschen verrückt oder?

Naja es gehört – wie dieser Blog – zu den Dingen, die wir einfach gemacht haben. Und es war genau richtig. Meine damalige Wohlfühlgrenze von 2000 Euro war innerhalb kürzester Zeit wieder aufgebaut und ich hatte unzählige Erfahrungen sammeln können.

Mein Fazit? Jeder Zeit wieder!

Längeres Fazit

Das war sie – unsere erste Fallstudie. Wenn Dir das Format gefallen hat, dann teile den Beitrag mit Deinen Freunden und Freundinnen. Wenn es Dir nicht gefallen hat, dann gibt uns doch ein kurzes Feedback, dass wir mit dem Blödsinn aufhören sollen und woraus Du einen höheren Mehrwert ziehen würdest 😀

Mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht nochmals so intensiv in die Zeit von damals einzutauchen und ich bin schon sehr gespannt, was Marielle zu dem Artikel sagen wird. Und ich hoffe es ist klar geworden, warum ihr als Paar in Reisen investieren solltet.

In einem Rhythmus von etwa 1,5 bis 2 Jahren fahren wir gemeinsam auf solche Reisen, wo wir einen möglichst hohen Mehrwert für uns und unsere Beziehung rausziehen können. Auf unserer Reiseliste stehen zum Beispiel: Australien, Neuseeland, Schottland, Irland, England, Island, Japan, Thailand.

Über vier Jahre später bin ich der festen Überzeugung, dass diese Reise meine Perspektive auf viele Dinge (Gelegenheiten, Armut, Stille, Macht etc.) nachhaltig verändert hat – auch wenn es mir in dem Moment gar nicht so bewusst war.

Was war Deine oder Eure beste Investition in eine Reise? Und was war die beeindruckenste Erfahrung die Du oder Ihr gesammelt habt?

Ich sage jetzt schonmal Tschüss und hänge Dir noch ein paar Impressionen an

Beste Grüße
Mike

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