Leserfrage #2: Babyplanung, Ausgleichszahlungen und die weit entfernte Rente

Levermann Strategie: Die 4 Schritte der Beziehungs-Investoren

Kennst Du das Gefühl, dass Deine Emotionen die Hosen anhaben?

Bei klarem Verstand würdest Du anders handeln. Doch, wenn Freude, Wut, Euphorie, Trauer oder Ekel in Dir aufkeimen, gibst Du das Zepter ab.

Keine Bange.

Leserfrage: Finanzen von 0 auf 100. Was macht das mit der Liebe?

Regelmäßig erreichen uns Eure Fragen rund um die Themen Geld und Liebe. Bisher versuchten wir diese ​bestmöglich per E-Mail zu beantworten und Euch so zu helfen Eure Finanzen in der Beziehung gut zu regeln.

Jetzt gibt es ein weiteres Format: Die Leserfrage und unsere Antwort direkt hier auf dem Blog.

So möchten wir mittelfristig eine Sammlung von Fragen und Antworten erstellen, die hoffentlich noch vielen anderen Paaren weiterhelfen.

Dabei geht es darum, aus den Lösungen für andere die Dinge herauszuziehen, die Euch bei Euren Herausforderungen unterstützen könnten.

Als erste mutige Leserin hat sich Christina bei uns gemeldet und zugestimmt, dass wir ihre Frage öffentlich beantworten können. Hast Du darüber hinaus noch Ideen, was Christina tun könnte? Dann poste sie in die Kommentare​.

 

​Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren zusammen, seit 3 verheiratet. Bisher war er immer unser „Finanzminister“ und ich habe ihn machen lassen. Ich hatte nicht einmal Kontozugriff oder eine eigene TAN-Liste.

Seit Jahresbeginn habe ich über diverse Blogs viel Wissen angesammelt und meine Finanzen endlich in die Hand genommen. Jetzt habe ich ein eigenes Konto und er hat darauf keinen Zugriff.

Mein Gehalt läuft seit 2 Monaten auch dorthin. Ich habe ihm auch ein Gemeinschaftskonto vorgeschlagen, genauso wie einen Ehevertrag. Beides wollte er nicht, weil er es unromantisch findet und nicht versteht, warum ich plötzlich alles regeln möchte.

Wir haben jetzt alle Kosten 50:50 aufgeteilt, obwohl er mehr verdient, und nutzen eine Excelliste für die Übersicht. Ich trage dort nur gemeinsame Ausgaben ein (für unsere Kinder, Haushalt oder Geschenke für Freunde), keine persönlichen Werte wie mein Gehalt, Bücher oder ein Geschenk für meine Mutter.

Er hat auch noch eine Kreditkarte, mit denen er Reisekosten von der Arbeit zahlt und die immer erst 1-2 Monate später abgerechnet wird. Es ist ein totales Durcheinander! 

Er ärgert sich wahnsinnig, dass er keinen Überblick mehr über meine Finanzen hat und will meine gesamten Ein- und Ausgänge sehen. Er findet es so nicht fair und verlangt von mir, dass ich alles eintrage, wie er auch.

Aktuell sprechen wir gar nicht mehr über unsere Finanzen, weil wir uns seit Monaten nur darüber streiten, wie es jetzt weitergehen soll. Er sagt, er sei nicht verpflichtet einen Ehevertrag abzuschließen oder ein Gemeinschaftskonto zu haben, wenn er dies nicht möchte.

Ich will aus Prinzip nichts mehr vor ihm offenlegen. Seit wir zusammen waren hatte er immer alle meine Passwörter, da er mein Handy und PC gewartet hat. Ich habe das Gefühl, es macht ihn wahnsinnig jetzt nicht mehr die volle Kontrolle über mich zu haben. ​

Wie können wir diese verzwickte Situation auflösen und doch noch eine gute Lösung für uns beide finden?

 

​​Christina hat es zwischendrin selbst gesagt: „Es ist ein totales Durcheinander!“ Lasst uns daher zunächst ein wenig Ordnung in das Chaos bringen. Nach unserem Verständnis sind das die drei Kernthemen:

  1. ​Die verhärteten Fronten
  2. ​Die Geld-Kommunikation
  3. ​Die ​​Finanz-Organisation

Alle drei Bereiche hängen miteinander zusammen. Um klarer zu denken, gehen wir sie der Reihe nach durch:

​1. Die verhärteten Fronten

In den vergangenen Monaten (und wahrscheinlich Jahren) ist bei Euch einiges geschehen. An manchen Stellen merken wir beim Lesen Dein Unverständnis und Deine Frustration gegenüber dem Thema und der Situation.

​Wie sahen denn in den ersten 8 Jahren Eure Gespräche über Geld aus?

​Ohne Gespräche – also ohne Austausch – ist es schwierig die Erwartungen und Ansichten des Partners kennenzulernen. Bisher scheint es, als hättet Ihr ein stilles Abkommen getroffen gehabt?

​Dieses hast Du durch die Veränderung nun aufgehoben und dafür neue Regeln festgelegt.

​Wie fühlst Du Dich selbst mit der Situation?

Du erkennst gerade die Wichtigkeit selbstbestimmter Finanzen und möchtest Dich darum kümmern und Dich ausprobieren.

Dein Mann war es gewohnt, 8 Jahre lang Eure Finanzen zu organisieren. Er war, wie Du geschrieben hast „der Finanzminister“. Das ist er nun nicht mehr.​

Hast Du ihn schon einmal gefragt, wie es sich für ihn anfühlt, sich plötzlich nicht mehr um alles kümmern zu dürfen? Wieso hat er die Verantwortung für Eure Finanzen übernommen? Wieso ist es ihm so wichtig, dass er jetzt so reagiert?​

​Bevor es an Eure Kontenstruktur geht oder Ihr darüber sprecht, wie Ihr Eure Finanzen auch gemeinsam organisieren könntet, empfehlen wir ​Dir:

Rede mit Deinem Mann über die momentane Situation. Wie fühlst Du Dich? Wie fühlt er sich? Wie kommt Ihr beide zu mehr Verständnis füreinander?

2. Die Geld-Kommunikation

​Wenn Du Deinen Mann nun besser verstehen kannst und er Dich besser verstehen kann, geht es auf zum nächsten Schritt: die Geldgespräche. 

​Hierbei handelt es sich um regelmäßige Gespräche über Eure Finanzen. Jetzt zu Beginn empfehlen wir die Abstände kürzer zu wählen – vielleicht alle ​5 Tage? 

​Das gibt jedem von Euch genug Zeit, über das gesprochene nachzudenken. Gleichzeitig ist es kurz genug, damit Ihr zeitnah eine Lösung finden könnt.

Worum geht es bei den Geldgesprächen? ​Allgemein gesagt, um alles was Eure Finanzen und was damit zusammenhängt betrifft. Für Euch könnten folgende Fragen interessant sein:

  • Was ist Dir und Deinem Mann wichtig bei den eigenen Finanzen?
  • ​Und was bei den gemeinsamen Finanzen?
  • Wie würde die Finanzorganisation aus Deiner und aus Sicht Deines Mannes in Eurer Beziehung ​im Idealfall ablaufen?
  • ​Wo überschneiden sich Eure Vorstellungen und könnt direkt eine Einigung erzielen? 
  • W​ie könnt Ihr Euch bei den anderen Punkten annähren? Was seid Ihr bereit als Paar füreinander zu geben?

​Das kann ganz schön anstrengend sein! Daher empfehlen wir:

Vereinbart pro Frage ein Geldgespräch an einem neutralen Ort mit viel Zeit. Wenn Ihr die Frage für Euch beide zufriedenstellend beantwortet habt, seid Ihr fertig. Egal, wie lange es gedauert hat.

​3. Die ​Finanz-Organisation

​Braucht Ihr diesen Punkt noch? Vielleicht als Inspiration.

Wie Ihr Eure Finanzen organisiert, hängt davon ab, was in Euren Geldgesprächen rauskam. Wir kennen mittlerweile unzählige Varianten.

Von einem Konto bis 18 Konten. Geteilter Zugriff, gemeinsamer Zugriff, nur einer Zugriff.

Es hat dann funktioniert, wenn sich das Paar einig war und sich beide ganz bewusst für diese Variante entschieden haben.

Wirklich schwierig wird es, wenn einer nicht (mehr) einverstanden ist oder das Vertrauen des anderen missbraucht.

​Sucht Ihr Inspiration für Euer Kontensystem? Wir haben einen Artikel über unser Haushaltskonto verfasst, in den Ihr gerne Mal zusammen reinschauen könnt.

​Liebe Christina,

wir wünschen Dir gutes Gelingen bei Deinen und Euren gemeinsamen Finanzen. Vor allem wünschen wir Dir viel Geduld und Durchhaltevermögen, dann Geld ist ein sensibles Thema und braucht Zeit bis es in der Beziehung angekommen ist. 

​Beste Grüße​Marielle & Mike​

Hast Du auch noch einen Tipp für Christina? Dann tippe ihn in die Kommentare. 

Hast Du selbst eine Frage, zu der Du Dir unsere Antwort wünschst? Dann sende uns eine E-Mail – am Besten direkt mit der Freigabe, dass wir Deine Frage in einem Artikel aufnehmen dürfen.

Das Update zum Crowdinvesting: Learnings nach 22 Monaten als Crowdinvestorin

Nach 9 Monaten und Investments in 7 Immobilienprojekte wird es Zeit für ein Update zum Crowdinvesting – welche Schattenseiten habe ich ausfindig gemacht und wohin führt die Investitionsform? Gleichzeitig gilt es über die nächsten Schritte zu entscheiden

Reisen & Arbeiten als Paar: zwischen Intimität und Individualität

​Wir befinden uns auf dem Weg in die finanzielle Freiheit. Unsere Motivation ziehen wir aus Geschichten wie der von Sebastian Kühn. Er lebt und arbeitet dort, wo es ihm gefällt und umgibt sich mit Gleichgesinnten. Und das bereits seit 2012.

Heute freuen wir uns, dass wir Sebastian für einen Gastartikel gewinnen konnten. Er schreibt – wie könnte es anders sein – über das Reisen & Arbeiten von unterwegs. Und vor allem schreibt er darüber, was dies mit einer Beziehung macht oder vielleicht auch einmal aus unserer Beziehung machen könnte.

Schon jetzt vielen Dank an Dich, Sebastian, für die tollen Einblicke und jetzt Vorhang auf:

​Dieser Artikel wurde von ​Sebastian Kühn verfasst.

​Gemeinsam reisen und arbeiten als Paar: Zwischen Intimität und Individualität

Erst nachdem ich im Kontakt mit Marielle und Mike war, habe ich erstmals bewusst darüber nachgedacht, dass Investieren als Paar anders gedacht werden kann und sollte, als ich das allein für mich tue.

Deutlich mehr Gedanken habe ich mir in den letzten Jahren darüber gemacht, wie eine Liebesbeziehung funktionieren kann, wenn es nicht diesen einen festen Wohnort und ganz andere Herausforderungen als im normalen Alltag gibt.

Seit 2012 bin ich selbständig, seitdem auch größtenteils ohne permanenten Wohnsitz auf der Welt unterwegs. Mein Hab und Gut passt in ein Handgepäck. Geld verdiene ich als Mitbetreiber der Online Community Citizen Circle sowie als Autor und Berater für angehende Unternehmer über meine eigene Plattform Wireless Life.

Gastartikel von Sebastian Kühn über sein Wireless Life

Während dieser Zeit hatte ich zwei längere Beziehungen, die sehr unterschiedlich waren bzw. sind. Die Herausforderungen in diesen Beziehungen haben uns als Paar genauso wachsen lassen, wie mich als Person. In diesem Beitrag möchte ich einige Erkenntnisse mit dir teilen, die dir als Partner hoffentlich nützen und dir vielleicht sogar Lust auf ein großes Abenteuer zu zweit machen.

​Das Problem mit der Freiheit

Ich denke, wir sind uns einig darüber, dass gut funktionierende Beziehungen eine Basis aus Vertrauen, gegenseitigem Respekt und bedingungsloser Unterstützung benötigen. Meiner Meinung nach geht es immer um den Tanz zwischen Intimität und Individualität, also der richtigen Balance aus Nähe und Autonomie.

In einem normalen Alltag mit festem Wohnsitz und Arbeitsplatz entstehen diese Freiräume oft automatisch. Jeder fährt am Morgen auf die Arbeit, hat einen eigenen Kreis von Kollegen und verfolgt berufliche Interessen. Am Abend gibt es Stammtische, Vereine, Hobbys oder Routinen, denen jeder Partner für sich nachgeht.

Was passiert nun aber, wenn zwei absolut freiheitsliebende Menschen aufeinanderprallen. Wie werden Entscheidungen über das nächste Reiseziel getroffen? Was, wenn beide von Zuhause aus arbeiten? Wie funktioniert die Beziehung, wenn die Grenzen zwischen Work & Life verschwimmen?

Eine große örtliche und räumliche Freiheit zu haben, bedeutet viel Verantwortung. Ständig müssen neue Entscheidungen getroffen werden. Wann arbeite ich? Wohin gehe ich zum Yoga? Wie komme ich von A nach B? Wohin kann ich mich zurückziehen, wenn ich Ruhe brauche?

Wenn es keine feststehende Routine gibt, bleibt die Beziehung spannend. Alles ist ständig in Bewegung. Das gibt die Chance, sich immer wieder neu zu entdecken. Aber es besteht auch die Gefahr, dass es nicht genügend Freiräume gibt.

​Wenn beide Partner etwas anderes wollen

Meine vorherige Partnerin lernte ich im Studium kennen. Damals war noch nicht an Selbständigkeit und permanentes Reisen zu denken. Wir sind gemeinsam ins Ausland gegangen, haben einige Jahre in Shanghai und Singapur gelebt, sie fest angestellt, ich selbstständig.

Außerhalb vom gewohnten Umfeld haben wir uns beide besser kennengelernt – jeder für sich, aber zu wenig gemeinsam. Dabei hat die Beziehung immer wieder gespiegelt, wie stark wir uns tatsächlich entwickelt haben.

Die bedingungslose gegenseitige Unterstützung hat Mut gemacht. Wir motivierten uns, wollten nicht, dass jemand seine Träume für die Beziehung aufgeben muss. Beide sind wir unserem inneren Antrieb, unserer Persönlichkeit, gefolgt. Am Ende gaben wir uns immer mehr Freiräume, bis die Intimität verloren ging.

Nach sechs Jahren mussten wir es uns eingestehen. Die Lebensvorstellungen lagen zu weit auseinander. Oft habe ich mich gefragt, was geworden wäre, wenn wir uns für einen konventionellen Lebensweg entschieden hätten. Vielleicht gäbe es die Beziehung dann noch. Ganz sicher hätten wir aber dann bereut, nicht unserer inneren Stimme gefolgt zu sein.

Heute, mit ausreichend zeitlichem Abstand, bleibt die Dankbarkeit für eine Beziehung, in der wir beide Raum hatten, um zu wachsen. Auch wenn das letztendlich dafür sorgte, dass es nicht mehr gemeinsam weiterging.

​Die Herausforderungen beim gemeinsamen Reisen

Der erste Urlaub mit dem Partner gilt als Feuerprobe für eine neue Beziehung. Hier ist man sich 24/7 ausgeliefert, lernt den anderen mit all seinen Macken kennen. Eine wunderbare Übung also, um die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen. Was aber, wenn das gemeinsame Reisen nie endet? Wenn das Reisen zum Alltag wird?

In meiner jetzigen Beziehung merken wir, dass sich unser Energielevel und damit auch das Tempo, mit dem wir unser Leben führen, unterscheiden. Wenn wir immer alles zusammen machen würden, wäre einer von uns oft gelangweilt und der andere ständig ausgepowert.

Wir arrangieren uns also, versuchen uns so gut es geht, in den anderen einzufühlen, uns Raum zu geben und die Bedürfnisse des Partners zu berücksichtigen. Das empfinde ich auf Reisen nochmal viel wichtiger als in einem normalen Alltag.

Auf Reisen fehlen diese Anker, die eine feste Heimat gibt. Das sind Routinen, Freunde, Hobbys und alles, was Halt gibt. Diese Dinge erlauben es mir auch, mich mal ein Stück aus der Beziehung rauszuziehen, wenn wir beide den Freiraum brauchen.

Außerhalb von einem festen Umfeld muss ich mir diese Anker immer wieder neu schaffen und habe gar keine andere Chance, als aufkommende Bedürfnisse offen mit meiner Partnerin zu besprechen.

​Die Balance zwischen Individualität und Intimität

Was ist also mein Fazit an dieser Stelle? Die richtige Balance zwischen Individualität und Intimität bedeutet für mich, dass wir uns beide erlauben, uns unabhängig voneinander weiterzuentwickeln. Ohne dabei Angst zu haben, dass es der Beziehung schadet. Entscheidungen aus Angst oder Eifersucht heraus zu treffen, führt zwangsläufig dazu, dass man sich später Vorwürfe macht.

Gleichzeitig braucht eine intime Beziehung viel Neugier und Empathie. Sobald ich davon ausgehe, den anderen in- und auswendig zu kennen, verliere ich mich in Annahmen und Erwartungen. Sobald diese nicht erfüllt werden, gibt es Frust. Ist es nicht wundervoll, wenn wir einen Menschen, den wir lieben, jeden Tag aufs Neue kennenlernen dürfen?

In Phasen von hoher Unsicherheit, wie einer persönlichen Krise oder eben auch beim Reisen, reflektiere ich meine eigenen Gefühle noch viel stärker auf den Partner. Sie ist dann oft die einzige Konstante in den sich ständig wechselnden Umgebungen. Daher muss ich umso bewusster dafür sorgen, dass es mir gut geht, um sie nicht zum Blitzableiter zu machen.

Reisen und Arbeiten als Paar aus Sicht von Sebastian Kühn

Ich versuche, die Beziehung als Spiegel zu sehen, der mir immer wieder zeigt, wie es mir selbst gerade geht. Je besser ich in der Lage bin, aus meinen eigenen Herausforderungen nicht auf meine Partnerin zu übertragen, desto mehr wird die Partnerschaft zum Geschenk.

Auch dass nur ich allein für mein Glück verantwortlich bin, durfte ich in den letzten Jahren lernen. Genauso obliegt es nicht meiner Verantwortung, eine Partnerin glücklich zu machen.

Meine Aufgabe ist es, mich mit all den Bedürfnissen, Wünschen und Ausprägungen kennenzulernen. Je besser ich mich kenne, desto besser kann ich diese Dinge als Partner kommunizieren. Genau dabei haben mir sowohl das Reisen als auch die Selbständigkeit extrem geholfen.

Und zum Abschluss interessiert mich natürlich brennend, ob ihr schon mal längere Zeit zu zweit unterwegs gewesen seid? Welche Herausforderungen gab es und wie seid ihr damit umgegangen?

​Über Sebastian

Seit 2012 lebt Sebastian ein Leben, das viele Menschen als ungewöhnlich bezeichnen. Ohne festen Wohnsitz ist er als digitaler Nomade dort unterwegs, wo Palmen auf gutes WiFi treffen. 2014 startete er mit Wireless Life einen der bekanntesten Blogs für ortsunabhängige Unternehmer. Heute verdient er seinen Lebensunterhalt als Autor, mit der Beratung von Aussteigern und als Veranstalter von Workshops und Konferenzen.

​Wireless Life Guide

Umfassende Infos​ zum​ ortsunabhängigen Arbeiten ​und ​wie Du Dein Leben selbst in die Hand nimmst, findest Du in Sebastians Wireless Life Guide.

Der Guide existiert mittlerweile in der dritten Auflage und wird von Sebastian ständig optimiert und erneuert. Marielle hat bereits begonnen, sich durch die vielen Aufgaben zu arbeiten und ist begeistert.

​Sebastian regt sie zum Nachdenken und Reflektieren an, was Marielle in ihrer Entwicklung voranbringt.

Finanzen als Schulfach – Ist das überhaupt möglich und sinnvoll?

12 Glaubenssätze: Wenn die Frau mehr als der Mann verdient

Alex kommt abends heim. Nach einem anstrengenden Arbeitstag, steht endlich Feierabend auf dem Programm.

Das Essen steht schon duftend auf dem Tisch. Kim hatte den tagüber den Haushalt geschmissen und für Alex eine Leibspeise zubereitet.

Alex bringt das Geld nach Hause, während Kim die Kinder erzieht und die Wohnung putzt. Nebenher geht Kim einem Halbtagsjob nach, um ein wenig in die Familienkasse zuverdienen. Und Alex hilft am Wochenende mit den Kindern und dem Haushalt.

10 Möglichkeiten aktiv in Eure Beziehung zu investieren

​Ihr seid glücklich verliebt und das soll auch so bleiben?

Seit einiger Zeit wohnt Ihr zusammen und der Alltag kehrt ein. Wie kommt Ihr da wieder hinaus?

Wie schaffen es manche Paare auch nach 50 Jahren, Ihre Beziehung zu lieben und zu leben?

Hier findet Ihr 10 Möglichkeiten aktiv in Eure Beziehung zu investieren, diese zu hegen und zu pflegen und für Euch das Beste herauszuholen.

 

​#1 Alltägliche Situationen in der Beziehung

Hier ein Lächeln. Dort eine Umarmung. Ein paar aufmunternde Worte. Zuspruch.

Täglich gibt es zig Situationen, in denen solche Kleinigkeiten Deinem Partner das Gefühl geben, geliebt zu werden und sich gewertschätzt fühlt.

Es sind zahlreiche Mini-Investitionen in Eure Beziehung und Eure gemeinsame Zukunft.

 

1. Lächeln schenken

Du wachst morgens auf, blinzelst verträumt zur Bettseite Deines Lieblingsmenschen und siehst…

…. wie er ins Handy schaut.

Ist Dir das schon passiert? Ist kein tolles Gefühl. Eher ein Scheißgefühl.

Daher macht es besser und schenkt Euch direkt zum Aufwachen ein Lächeln.

Nachdem Ihr den Tag gut gelaunt begonnen habt, wie wäre es diesen auch so fort zu setzen?

Lächelt Euch zu und lacht miteinander. ​​Schließlich ist Lachen die beste Medizin!​

2. Zuneigung zeigen

​Wie oft hast Du Deinen Lieblingsmenschen heute schon in den Arm genommen oder zärtliche berührt?

Wann war das letzte Mal als Du Verständnis für die Sicht Deines Partners gezeigt hast, obwohl Du anderer Meinung warst?

Mit welcher Kleinigkeit kannst Du Deinem Partner eine Freude bereiten?

Über Berührungen, Verständnis und Gesten drücken wir unsere Zuneigung und Wertschätzung aus.

​Ist es also eine gute Idee diese in Euren Alltag zu integrieren? Auf jeden Fall.

3. Zuhören schenken

Heute hast Du auf der Arbeit etwas erlebt. Also das war wirklich… Allerhand!

​Du willst es Deinem Lieblingsmenschen nach Feierabend erzählen. Kaum Zuhause beginnst Du das Gespräch: „Du wirst nicht glauben, was heute passiert ist…“

​Ein Nicken signalisiert Dir, Du kannst starten. Dies tust Du auch und erzählst und erzählst.

​Wie möchtest Du das dein Partner in dieser Situation reagiert?

Wäre auf das Handy schauen in Ordnung? Wie wäre es mit aus dem Fenster gucken? Was mit Blickkontakt und gelegentlichen Zustimmungen? Oder mit interessiertem Nachfragen?

Offene Fragen, die das Gesagte Deines Partners aufnehmen, führen dazu, dass Du wirklich zuhörst und sich Dein Lieblingsmensch verstanden fühlt. Es drückt viel Wertschätzung aus, sich ganz auf den anderen zu konzentrieren und aktiv zuzuhören.

4. Unterstützung anbieten

Es gibt viel zu tun. Haushalt, Finanzen, Planung, Job, Gespräche, Verhandlungen und vieles mehr.

​Mal mehr mal weniger wünschen wir uns dabei Unterstützung. Sei es Daumendrücken, die Butter reichen, Verhandlungen simulieren oder ein offenes Ohr haben.

Dabei ist Unterstützung jedoch ein Angebot und keine Tatsache.

Angebote können angenommen oder abgelehnt werden. Hin und wieder brauchen wir aus Sicht eines anderen Unterstützung, wollen diese jedoch nicht. Zu groß ist der Wunsch es selbst zu packen.

​Unterstützung als Tatsache kann sehr verletzend wirken, da es die Fähigkeiten der Person in Frage stellt.

​#2 Streit und Meinungsverschiedenheiten gehören zur Beziehung

Wie ist das bei Euch? Streitet Ihr Euch? Wie geht Ihr mit Meinungsverschiedenheiten um?

Solche Dinge gehören zu einer Beziehung dazu. Unterschiedlicher Meinung zu sein, bedeutet voneinander lernen zu können sowie den eigenen und gemeinsamen Horizont zu erweitern.

In welchem geistigen Zustand und mit welcher Haltung müsstet Ihr Euch gegenüber stehen, damit Ihr aus einem Konflikt gestärkt und mit neuen Erkenntnissen hinaus geht?

 

In seinem Buch „How to influence people and make friends.“ beschreibt Dale Carnegie (Englisch und Deutsch) neun Schritte zum Umgang mit Meinungsverschiedenheiten (diese zitiert er aus Bits and Pieces by The Economic Press – leider ist die Ausgabe nicht nachvollziehbar).

Aus unserer Sicht bieten Streiterein und Meinungsverschiedenheiten ein großes Investitionspotential. Sie helfen Euch Eure Beziehung voranzubringen und neue Seiten und Bedürfnisse aneinander kennenzulernen.

Bei geschickter Handhabung kann sich dadurch Eure Beziehung festigen und wachsen!

Natürlich bedeutet es nicht, dass Ihr jetzt nur noch Streit suchen solltet. Sondern viel mehr die Situation als Entwicklungs- anstelle von Konfliktpotential zu betrachten.

​1. Willkommen in der Meinungsverschiedenheit

Wenn zwei Personen immer übereinstimmen, dann ist eine Person überflüssig. Es gibt ​Argumente, die man selbst noch nicht kennt und die die Sichtweise verändern können. Hier besteht das Potential selbst korrigiert zu werden, bevor man einen (gravierenden) Fehler begeht.

​2. Misstraue Deinem ersten instinktiven Eindruck

Unsere erste Reaktion bei einer Meinungsverschiedenheit? VERTEIDIGUNG!

Dies kann bereits die gesamte weitere Diskussion lahmlegen, da die Gefahr besteht, in einen Wechsel von Vorwurf und Rechtfertigung zu geraten. Bevor ich reagiere, halte ich also kurz inne und überlege, ob meine Reaktion konstrutiv zur Diskussion beiträgt oder einfach nur mein verletztes Ego schützen will.

​3. Kontrolliere Dein Temperament

Angst und Wut sind schlechte Ratgeber.

Kennst Du das? Sobald die dicke Luft verschwindet und das rationale Bewusstsein zurückkehrt, kommen auch Schuldgefühle und Reue ans Tageslicht. Dann ist es aber zu spät, das Gesagte zurück zu nehmen.

Daher ist Punkt 2 so wichtig! Einmal tief durchatmen und dann reagieren.

​4. Höre zuerst zu!

Möchtest Du gerne unterbrochen werden, wenn Du sprichst?

​Wir möchten uns mitteilen, von unseren Gedanken, Sorgen, Freuden und Vorhaben berichten. Dabei unterbrocken zu werden, wirkt verletzend und abschätzend. Bei Deinem Gegenüber kommt an: „Seine Meinung ist wichtiger, als sich meine anzuhören.“

​Ausreden lassen bedeutet, dass Du die gesamte Sichtweise deines Gegenübers verstehen und nachvollziehen ​willst. Dadurch kannst Du gezielte Nachfragen stellen, wenn etwas unklar ist und sorgst dafür, dass weniger Missverständnisse entstehen.

​Hast Du schon einmal einen Kanister Öl in ein offenes Feuer in Deinem Wohnzimmer gegossen? Auf keinen Fall. Wieso würdest Du dann Missverständnisse in einem Konflikt in Kauf nehmen?

​5. Suche nach Bereichen, in denen Ihr übereinstimmt

Es ist viel einfacher an den Unterschieden zu arbeiten, wenn Ihr zuvor die Gemeinsamkeiten festgestellt habt. Ihr habt bereits unter Beweis gestellt, dass Ihr Euch einigen könnt und Ihr wisst, dass Ihr zusammenarbeiten wollt.

Der Rest ist nur noch eine Frage der Zeit!

​6. Sei ehrlich

Finde Bereiche, in denen Du ernsthaft eingestehen kannst Fehler begangen zu haben. Es ist viel leichter sein eigenes Fehlverhalten zu kritisieren und einzugestehen als es von einer anderen Person zu hören.

Zudem besänftigt es in einer hitzigen Situation, wenn der Gegenüber bereits die Bereitschaft signalisiert über Fehler zu reden und diese anzuerkennen.

​7. Verspreche über die Ideen und Argumente nachzudenken

Verhaltens- und Einstellungsänderungen sind schwierig und funktionieren nicht von heute auf morgen. Daher verspreche, dass Du Dich ernsthaft mit dem jeweiligen Thema auseinandersetzt und erneut auf Deinen Partner zukommen wirst.

Die Bereitschaft Dich ernsthaft mit dem Problem Deines ​Lieblingsmenschen auseinanderzusetzen signalisiert bereits, dass du es ernst nimmst und an einer Lösung interessiert bist.

​8. Danke Deinem Partner für das entgegengebrachte Interesse

Ein Punkt der nur zu gerne missachtet wird: Meinungsverschiedenheiten und Streit bedeuten, dass es der Person sehr wichtig ist und sich damit bereits einige Zeit gedanklich auseinandergesetzt hat.

Sie signalisiert, dass sie ernsthaftes Interesse in Dir und an Eurer Beziehung hat. Dies lohnt sich (gerade am Ende) hervorzuheben und als Gemeinsamkeit herauszukristalisieren!

​9. Verschiebe Handlungen, um beiden Seiten die Möglichkeit zu geben, nachzudenken

Streit und Meinungsverschiedenheiten werden nicht in einer einzigen Diskussion erledigt, sondern sind ein Prozess, der eine Weile in Anspruch nimmt.

Konkrete Handlungen und Verhaltensweisen können daher auch auf einen späteren Termin verschoben werden, um in Ruhe seine Gedanken sammeln zu können.

Dabei kannst Du die Zeit effektiv nutzen und Dich fragen:

  • Wie viel Wahrheit steckt in den Aussagen​, die Dein Verhalten betreffen?
  • Ist Deine Reaktion gerechtfertigt oder dienst sie nur dazu Deinen Frust zu entladen?
  • Wie könnte es weitergehen?

​#3 ​Regelmäßige Date Nights

 

​​Wann wart Ihr zuletzt auf einem Date?

Zu Beginn einer Beziehung ist fast jedes Treffen ein Date. Wie war das bei Euch? Wir haben uns in der Anfangszeit viel ausgetauscht, unsere Gedanken mitgeteilt und von unseren Erlebnissen erzählt.

​Das Zusammenziehen oder fast tägliche​ Sehen schwächt diese Art des Treffens. Andere Themen rücken in den Vordergrund, die nur noch wenig mit dem persönlich Erlebten zu tun haben – d​er berühmte „wer-bringt-den-Müll-raus“-Zustand.

Ihr wollt eine Zauberformel, die Euch zusammenschweißt bis, dass der Tod Euch scheidet?

Hier ist sie: Verabredet Euch einmal die Woche zu einem Date.

Keine Smartphones.

Keine Belanglosigkeiten.

​Nur Euch!

Was sind die Regeln für Euer Date?

  • ​​Die erste halbe Stunde geht es allein um Deinen Lieblingsmenschen.
  • Die zweite halbe Stunde geht es allein um Dich.
  • ​Wer nicht dran ist, hört zu.
  • Wenn der Lieblingsmensch in ​seiner Zeit nur schweigen möchte, dann genießt Ihr zusammen die Stille.
  • Ist eine halbe Stunde zu kurz, wird die Zeit verlängert.

​Es ist die sicherste Formel, die wir kennen, für eine glückliche und erfüllte Beziehung!

​Zur Inspiration haben wir 77 Date-Night Ideen für Euch zusammen gestellt.

​#4 ​Geldgespräche

 

​Wann habt Ihr zum ersten Mal in Eurer Beziehung offen über Geld gesprochen? Und wann zum letzten Mal?

​Zu Beginn des Monats sprechen wir über unsere gemeinsame Reise und wie wir die finanzielle Freiheit erreichen. Wie gehen wir dabei vor?

  • ​Jeder von uns führt seinen Monatsabschluss durch.
  • Wir schauen uns gemeinsam unsere Entwicklung an.
    • Was sind Auffälligkeiten bei unserer Finanzplanung im vergangenen Monat?
    • Wie haben sich unsere Einnahmen und Ausgaben entwickelt?
    • Was hätten wir anders machen können?

​Durch unseren offenen und transparenten Umgang mit unseren Finanzen erhalten wir einen unfairen Vorteil.

​Wir können unsere Zukunft gemeinsam gestalten, da wir wissen, wie es um die individuellen und gemeinsamen Finanzen steht. Wir wissen, was wir noch brauchen, um unsere Ziele zu erreichen und wie wir dies umsetzen wollen.

Geldgespräche sind die beste finanzielle Investition in Eure Beziehung!

​#5 Beziehung braucht Reisen und Abenteuer

 

​Was lässt Euer Herz höher schlagen?

Ein Abendessen in einem Euch bekannten Restaurant oder ein gemeinsames Klettererlebnis in luftigen Höhen?

​Die Aufregung beim Essen wird sich in Grenzen halten, während der Adrenalinspiegel und der Puls nach oben ausschlagen, wenn Ihr Euch in 15m Höhe auf einem Drahtseil befindet.

​Glückshormone werden bei aufregenden Aktivitäten in Hülle und Fülle ausgeschüttet. Was hat es jedoch mit Deinem Lieblingsmenschen zu tun, wenn Du Dich glücklich fühlst?

Ihr macht Euch einen evolutionären Trick zu nutze.

Das Gefühl, das wir erleben, teilen wir mit dem Menschen, mit dem wir die Aktivität teilen. Du fühlst Dich in der Gegenwart Deines Lieblingsmenschen gut, glücklich und zufrieden? Dann sagt Dir Dein Hirn: „Das liegt an Deinem Lieblingsmenschen!“

Fantastisch, oder?

​Reisen können ähnliche Effekte erzeugen, wenn Ihr gemeinsam etwas Neues erkundschaftet und entdeckt.

Das 15. Jahr in Folge in das selbe Hotel in der Türkei zu fliegen, kommt dem  „wer-bringt-den-Müll-raus“-Zustand sehr nahe. ​

 

#6 ​Seid kompromisslos!

​Du hast Bedürfnisse, Dein Partner hat Bedürfnisse und Ihr habt gemeinsame Bedürfnisse. Diese gilt es in Eurer Beziehung zu vereinen.

Die Kunst der Investition besteht darin, Wege zu finden, die allen drei Bedürfnissen gerecht wird. Welche Möglichkeiten habt Ihr?

 

Beispielsweise möchtest Du​ in die Türkei fliegen, Dein Partner lieber nach Thailand und in der Beziehung, möchtet Ihr eine schöne gemeinsame Zeit.

​Was ist die schlechteste Lösung? Ein Kompromis! Die Mitte von beiden Ländern wäre etwa Pakistan, wo keiner von Euch Urlaub machen möchte.

​Weder schlecht noch gut, aber besser als der Kompromiss, ist die Türkei oder Thailand zu wählen. Einer bekommt seinen Willen und der andere wird sich irgendwie arrangieren.

​Die beste Lösung wäre etwas Neues zu finden. Wie gelingt dies? Nachzuhorchen, warum der eine in die Türkei und der andere nach Thailand möchte. Mit dem neuen Wissen könntet Ihr gemeinsam eine Alternative finden, die jedem von Euch beiden das bietet, was Ihr Euch vorgestellt habt. Dadurch erreicht Ihr auch die gemeinsame schöne Zeit!

Wenn Ihr das nächste Mal auf den ersten Blick etwas unterschiedliches wollt, fragt Euch:

  • Wieso möchtest Du das?
  • Wie können wir beides vereinen und etwas Neues schaffen?

#​7 ​Nehmt Euch nicht für selbstverständlich

 

​Besitzt Du eine Glaskugel und kannst in die Zukunft sehen? Wir auch nicht.

Deshalb entschieden wir uns dazu die kleinen und großen Dinge in unserer Beziehung als etwas Besonderes zu betrachten. Ist es das gemeinsame Aufwachen am Morgen oder die Folge mit Eis vor dem Schlafen gehen.

Vielleicht auch der Start der Beziehungs-Investoren, die vielen tollen Menschen, die wir zusammen getroffen haben und die unendlich schönen Eindrücke, die wir gemeinsam auf unseren Reisen und in unserer Beziehung erleben durften.

​Den Lieblingsmenschen nicht für selbstverständlich zu nehmen, bedeutet dankbar zu sein und diese auszudrücken.

Wir wissen nicht, ​was die Zukunft bringt und wie viel Zeit wir als Familie haben. Daher nutzen wir sie nach bestem Wissen und Gewissen zusammen und freuen uns über all die tollen Dinge.

Wie siehst Du das?

​#​8 Unterstützung und Stress in der Beziehung

 

​Oft werden wir gefragt, wie wir das alles hinbekommen. Den Blog, die besten Finanzbücher, unser Projekt  Senkrechtdenker. Jetzt unsere Familie, davor unsere Beziehung, die Date Nights, den Sport, Freunde und Familie?

Wir setzen einen Schritt nach dem Anderen und wir unterstützen uns gegenseitig, wo und wann wir nur können.

Dadurch bleibt Stress fern und wir können viel Zeit als Familie miteinander verbringen. Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass einem der Lieblingsmensch zu jeder Zeit den Rücken frei hält.

​Mal macht der eine von uns mehr, mal der andere. Es gibt Zeiten, da sind wir so in unsere Projekte vertieft, dass wir gerade einmal die Woche unsere Date-Night hinbekommen. Darauf folgen entspanntere Zeiten, die wir mit viel Leben und Miteinander füllen.

Die andere zu unterstützen ist definitiv eine lohnende Investition in die Beziehung und ​Bedarf einiges an Geduld und Resilienz.

​#9 Führt ein eigenes Leben

Macht Ihr alles zusammen als Paar oder hat jeder von Euch seine eigenen Aktivitäten?

So gerne wir Zeit miteinander verbringen und so viel wir zusammen an unseren Projekten arbeiten, so gerne sind wir auch einfach Mal alleine unterwegs.

Marielle fliegt hin und wieder mit Freunden alleine in den Urlaub und trifft sich regelmäßig mit Freunden während ich Zuhause die Stellung halte und Zeit mit unserem Babyinvestor verbringe.

Dafür engagiere ich mich stark in meinem Heimatverein und bin bei den Toastmaster unterwegs. Dafür hält sie mir regelmäßig den Rücken bzw. die Abende frei.

 

Diese Zeiten sind für uns und unsere Beziehung wichtig. Wir erleben neue Dinge, sammeln Erfahrungen und bringen Wissen mit nach Hause. Dies teilen wir anschließend miteinander und füllen unsere Gespräche mit Leben und Erfahrung.

Alles gemeinsam zu tun und zu erleben, bedeutet auch, dass es nichts gibt, was miteinander geteilt werden kann. Ein eigenes Leben ist somit eine wichtige Investition in Eure Beziehung.

Was unternimmst Du nur für Dich?

​#10 ​Träumt zusammen und arbeitet dafür

 

​Was sind Eure gemeinsamen Träume? Wie soll Eure ​Gegenwart in einem Jahr aussehen? Wie in 5 Jahren? Wie in 10?

Alles ist erlaubt. Schließlich sind es Träume!

Wenn Ihr fertig geträumt habt: Wie könnt Ihr Euren Traum erreichen? Was sind die nötigen Schritte dafür?

​Träume erscheinen oft zu groß, zu schwierig, zu realitätsfern. Doch es gibt einen Trick.

Die meisten Menschen versuchen von dem Hier und Jetzt in die Zukunft zu planen. Doch das ist verrückt, weil dann alle Schritte schon im Kopf vorhanden sein müssen.

​Wieso das verrückt ist? Hier ein kleiner Selbsttest.

Merke Dir die Zahl: 97340

Und? Kannst Du sie wiederholen?

Okay. Wie sieht es mit folgender Zahl aus: 72840104083213

Na? Genau.

​So verhält es sich auch, wenn wir von der Gegenwart in die Zukunft planen. Wie geht es also besser?

Wenn Ihr wisst, wie Euer Leben in 5 Jahren aussehen soll, geht rückwärts. Was ist dafür in 4 Jahren zu tun? Was in 3, 2 und 1 Jahr? Was in 6 Monaten, was in drei Monaten, was in diesem Monat, was in dieser Woche und was heute?

Probierts einmal aus. Es ist deutlich einfacher!

Bonus: Apokalyptische Reiter bleiben draußen

Manche Investitionen bestehen daraus, etwas NICHT zu tun.

So auch im Fall der apokalyptischen Reiter. Das sind fünf Arten in einem Gespräch zu reagieren, um die Beziehung möglichst schnell gegen die Wand zu brettern.

Die verhängnisvollen Reiter gehen auf die Arbeiten von Gottman (1994, 1995, 1999) zurück.

Vorsicht! Bissige Reiter voraus.

 

​1. Kritik

Diese kann sehr unterschiedlich vorgelegt werden. Verletzend ist vor allem die verallgemeinerte Kritik:

Immer lässt Du alles rumliegen! Du bist so faul!

Wenn Du diese Form der Kritik schon einmal gehört hast, dann weißt Du mit Sicherheit auch wie Du Dich dabei gefühlt hast. Ich sehe es als reines provozieren und Streitsuchen, da ich mit dem Vorwurf nichts anfangen kann.

Ganz anders sieht es aus, wenn die Kritik konkret und damit auf ein bestimmtes Verhalten bezogen, geäußert wird:

Es stört mich, dass Du Deine T-Shirt zusammengerollt in die Wäsche wirfst. Diese verklumpen beim Waschen und ich habe deutlich mehr Arbeit. Könntest Du sie vorher entwickeln?

Hier habe ich die Möglichkeit meine Verhaltensweisen direkt anzupassen und kann einschätzen, ob es sich wirklich um ein Problem handelt.

​2. Rechtfertigung

Kritik wird oft mit Rechtfertigung begegnet:

Ja, ich habe halt so viel zu arbeiten. Da muss es eben schnell gehen und ich habe nicht die Zeit darauf zu achten!

Und diese Reaktion ist oft der Knackpunkt. Die entgegengebrachte Kritik wir abgeblockt und mit eigener Kritik gekontert.

Als Resultat wird die Eskalationsspirale in Gang gesetzt.

​3. Verachtung

Jetzt kommt die Spirale so richtig in Fahrt. Anstelle mit einer weiteren Rechtfertigung zu reagieren kommt Zynismus und Spott auf die Tagesordnung:

Als ob du wüsstest, was Arbeit ist!

Ab hier dient die Reaktion nicht mehr nur der eigenen Verteidigung, sondern ganz klar der Verletzung des Partners!

​4. Rückzug

Auf Verachtung kann mit Rückzug begegnet werden, was so viel bedeutet wie „Du bist mir egal – es lohnt sich nicht einmal mehr, dass ich mich über dich ägere!“

Ein fataler Gedanke für die Beziehung. Hier hilft nur noch der Versuch die Mauern wieder einzureißen und dadurch zueinander zu finden. Meistens ist es aber schon zu spät.

​5. Machtdemonstration

Anstelle von Rückzug kann auch mit Macht reagiert werden – frei nach dem Motto:

Ich zahle hier die Miete! Also kann ich meine Sachen wie ich das will in die Wäsche werfen!

Auch dies ist fatal für die Beziehung. Hier besteht keinerlei Interesse an einem Kompromiss. Das Einzige, was noch zählt, ist das Durchsetzen der eigenen Interessen und Bedürfnisse!

​Fazit

All diese Punkte nun in einem kurzen Fazit zusammen zu fassen ist eine Herausforderung für sich – genauso wie es eine ist, jeden Tipp und jedes Vorgehen genau so zu jeder Zeit für die eigene Beziehung zu übernehmen und aktiv in diese zu investieren. Natürlich schaffen auch wir das nicht immer.

Das wichtige ist, dass Ihr Euch all dieser Punkte bewusst seid und gemeinsam die passende Balance für die eigene Beziehung findet. Pickt Euch als Paar die Teile raus, die gut für Euch und Eure Beziehung sind.

Die gemeinsamen Investitionen in all die 10 Bereiche – die sich selbstverständlich an vielen Punkten überschneiden – lohnt sich kurz-, mittel- und langfristig!

​Und jetzt ran an die Tasten uns interessiert Deine Meinung: Was ist für Dich die beste Investition in Eure Beziehung?