Sparbuch? Gibt doch in 2021 ohnehin keine Zinsen für die Anleger – und das seit vielen Jahren!

Gesetzliche Rente? Bekommst du zwar, die Höhe und die Kaufkraft sind jedoch ungewiss!

Was tun? Einen ETF kaufen!

Am besten jeden Monat 25 Euro in Eure Geldanlage sparen und dein eigenes ETF-Depot aufbauen. Das ist der Tipp, den dir Finanzzeitschriften, Bekannte und Finanzblogger gerne geben.

Doch wie machst du das überhaupt? Als Geldanlage einen ETF kaufen? Die für dich passende ETF Anlage mit einer guten Rendite finden? Und beim richtigen Anbieter deinen ersten passiven Fonds kaufen? Und was bringen ETFs an Möglichkeiten für Euch als Paar gemeinsam zu investieren?

Fragen, die viele vom guten Plan in ETFs zu investieren ziemlich schnell wieder abbringen.

Damit es bei euch anders läufst und ihr die Wertentwicklung eurer Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen könnt, gibt es heute den ultimativen ETF-Guide für euch!

Diesen ultimativen ETF Guide, um deine ersten ETFs zu kaufen, hat Marielle für dich verfasst.

 

Gemeinsamer Vermögensaufbau auf Augenhöhe

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Was dich erwartet

Was ist ein ETF und wieso solltest du ihn kaufen?

Frage Nummer 1 beantworten dir diverse Finanzseiten und -bloggerkollegen umfassend. Als absolutes Standardwerk in Print-Form empfehlen wir gerne den Klassiker vom ETF-Papst Dr. Gerd Kommer „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“*. Dieses Buch gibt es inzwischen in mehreren Auflagen und es ist auch in 2023 definitiv noch aktuell – allerdings auch ein wenig trocken geschrieben für manchen Geschmack 😉

Daher unsere 3-Sätze Erklärung, die für heute ausreichen soll:

  1. Ein ETF ist ein an der Börse gehandelter Indexfonds, der darauf abzielt die Wertentwicklung eines Index für den Anleger nachzubilden.
  2. Er steht mit seinen Eigenschaften zwischen aktiv (durch Fondsmanager) gemanageten Investmentfonds und Einzelaktien.
  3. Mit deiner Investition in einen ETF streust du folglich dein Investment (bei einem Aktienindex bspw. in eine Vielzahl von Aktien oder bei einem Anleihenindex in ganz viele verschiedene Anleihen) und profitierst aufgrund des passiven Management des Fonds von deutlich geringeren Kostenstrukturen sowie der Möglichkeit jederzeit genau zu wissen, welche Einzelwerte Teil deines Portfolios sind.

Hast du ein Wort in den 3 Sätzen verstanden? Nein? Macht nichts. So ging es uns zu Beginn auch. Daher hier nochmal in einfachen Worten:

  1. Ein ETF bildet einen Index ab. Ein Index ist beispielsweise der DAX (Deutscher Aktien Index), der aus den 30 größten, deutschen Unternehmen besteht. Kaufst du einen ETF, der den DAX abbildet, wäre es so als würdest du Wertpapiere aller 30 DAX-Unternehmen gleichzeitig kaufen. Nur gehören dir keine Anteile am Unternehmen sondern an dem Indexfonds, der diese Anteile zusammenfasst.
  2. Welche Aktien im ETF abgebildet sind, ergibt sich durch den Index. Alle Indizes (die Mehrzahl von Index) haben bestimmte Regeln: Im DAX können nur die 30 größten, deutschen Unternehmen vertreten sein. Hingegen wählt ein Fondsmanager eines aktiv gemanagten Investmentfonds die Aktien nach seinen eigenen Kriterien aus. Dadurch fallen zusätzliche Bearbeitungsgebühren und Provision für aktive Fonds an, die bei einem ETF nicht vorhanden sind. Im Vergleich zu Einzelaktien investierst du bei einem ETF in ein Aktienbündel – beim DAX eben in ein Bündel mit 30 Unternehmen.
  3. Jetzt verstehst du auch den dritten Satz, oder?

Für mehr Details empfehlen wir dir eine kurze Internet-Recherche zu Fonds – die Frage wurde bereits ausführlich an vielen Stellen beantwortet. Ganz vorne mit dabei ist der größte ETF-Verfechter unter den Bloggern – der Finanzwesir mit seiner ausführlichen Erklärung, die wir dir sehr empfehlen können.

Auf welche Kriterien kommt es beim ETF an?

Auf dem Weg zum richtigen ETF gibt es eine Vielzahl an Kriterien, nach denen du filtern und entscheiden kannst. Die Fragen, die du dir stellen kannst, sind:

1. Ist der ETF groß und alt genug?

In jedem Anlageprospekt zu angebotenen ETFs erkennst du schnell, seit wann es diesen ETF gibt und wie hoch das Gesamtvolumen des Fonds ist. Dein Broker ist verpflichtet, dir diesen Anlageprospekt zum Download anzubieten.

Bis ca. 10 Millionen Euro Volumen des Fonds ist ein ETF eher klein. Und wie es immer so ist: Je größer der Fonds desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass der ETF geschlossen wird, da er unrentabel für den Anbieter wird.

Aus dem Alter der ETFs wiederum können Anleger abschätzen, wie lange die Fonds bereits „funktionierten“. Ein gerade erst 2023 aufgesetzter Indexfonds würde beispielsweise nicht den Weg in unser Depot finden.

Beides sind Kriterien, bei denen du deine Grenzwerte und Mindestgrößen als Anleger individuell bestimmen kannst – es kommt darauf an mit wie viel Risiko für deine Anlage du dich wohl fühlst.

2. Schüttet der ETF aus oder reinvestiert er?

Wenn du bereits Einzelaktien, Anleihen oder Fonds besitzt kennst du diese Unterscheidung bereits:

Möchtest du Dividenden, die dein Investment erzielen ausgeschüttet bekommen und dich dadurch weiter motivieren lassen?

Oder präferierst du, dass deine Rendite direkt im ETF wieder angelegt wird, sodass du dich nicht jedes Jahr wieder um die Versteuerung und Wiederanlage des Betrages kümmern musst?

Die Fachbegriffe dahinter? Ersteres ist ein ausschüttender ETF und die zweite Variante findest du bei thesaurierenden ETFs.

Auch hier gibt es kein besser oder schlechter – Es kommt darauf an, was in deiner Situation passender ist.

3. Wer steckt hinter diesem ETF?

Für die relevantesten Märkte (und damit Indizes) gibt es mehrere Anbieter, die im Großen und Ganzen dasselbe abbilden.

Comstage, iShares, Deutsche Bank, Lyxor sind die bekanntesten Anbieter und bei fast jedem Broker erhältlich – daneben gibt es viele weitere! Schau dir an, worin sich die ETFs der Anbieter unterscheiden. Lege fest, welche Kriterien für dich entscheidend sind. Und entscheide dann, welchem Anbieter du vertrauen möchtest.

4. Ist der ETF sparplanfähig?

Möchtest du den ETF nicht nur einmalig kaufen, sondern hast vor über einen längeren Zeitraum regelmäßig zu sparen? Dann solltest du prüfen, ob der ETF bei deiner Depot-Bank sparplanfähig ist.

Das spart dir eine Menge Orderkosten. Durch monatliche oder vierteljährliche Investitionen in den ausgewählten ETF streust du das Risiko zum „genau falschen Zeitpunkt“ zu investieren und erreichst einen besseren Durchschnittskostenpreis.

Zudem ist regelmäßiges Besparen eines Fonds für einen Großteil der Anleger motivierender. Du kannst mit geringen Beträgen von meist 25 Euro monatlich starten und sorgst dafür langfristig dran zu bleiben.

5. Wie sieht es mit den Gebühren des ETF aus?

Die Kosten von ETFs sind aufgrund des passiven Management-Ansatzes im Allgemeinen deutlich geringer als bei aktiven Fonds. Das ist schon einmal super.

Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen den Anbietern und Märkten, die über die Gebühren der Broker und ETFs abgebildet werden.

Die Gesamtkosten des ETFs setzen sich zusammen aus der dem Total Expense Ratio (TER), der bei einem ETF in der Regel zwischen 0,2 und 0,8 % pro Jahr liegt, und den Orderkosten deiner Depotbank.

Die Unterschiede in den Gesamtkosten zwischen den unterschiedlichen ETFs sind schlussendlich meist nicht groß – einen Blick sind sie wert, jedoch lohnt es bei den geringen Differenzen kaum, die Gebühren als Kriterium zu priorisieren.

6. Wie gestaltet sich die Replikationsmethode des ETF?

Jetzt wird’s kompliziert – aber keine Sorge. Replikationsmethode klingt schlimmer als es ist.

Schlussendlich hat der ETF-Anbieter drei Möglichkeiten seine Wertpapiere für Anleger kaufensfähig zu machen:

1. Physische Replikation:

Die genaue Nachbildung des Indexes, was bedeutet, dass alle Aktien, die im Index enthalten sind tatsächlich gekauft werden. Und das im selben Verhältnis, wie sie auch im Index vertreten sind.

2. Sampling:

Einzelne Aktien sollen den ganzen Index abbilden. Der Index besteht bspw. aus 1000 verschiedenen Wertpapiere, der ETF investiert jedoch nur in die Hälfte davon und geht davon aus, dass bspw. die 6 verschiedenen Auto-Aktien des Portfolios auch durch 2 davon abgebildet werden können. Die Auswahl erfolgt so, dass der ETF möglichst identisch wie der eigentliche Index verläufst.

3. Synthetische Nachbildung:

Durch Swaps (Tauschgeschäfte) wird der Index nachgebildet, ohne die enthaltenen Aktien überhaupt zu besitzen. Dies darf der Anbieter nur mit maximal 10 % des Volumens des Fonds machen – denn das Risiko ist deutlich höher. Dafür erhält der Anleger meist eine genauere Abbildung des Index-Verlaufes.

Über die Vor- und Nachteile der drei Möglichkeiten ließen sich ebenfalls zahllose Artikel schreiben. Auch hier möchten wir gerne wieder auf unsere Bloggerkollegen und natürlich Dr. Gerd Kommer verweisen.

Die Replikationsmethode kann ein Kriterium für Anleger und deine Auswahl sein. Muss sie jedoch nicht!

Die Entscheidung für einen bestimmten ETF triffst du am Ende aus einer Kombination dieser und eventueller zusätzlicher individueller Kriterien. Die entscheidende Frage ist jedoch:

In welchen Markt – die Welt, Europa, Nordamerika, Asien, Emerging Markets oder eine bestimmte Unternehmensgröße – möchtest du anlegen?

Die entscheidenden Fragen, bevor du deinen ersten ETF Kauf tätigst!

Viel wichtiger als alle Vor- und Nachteile des einzelnen ETFs genau zu analysieren, ist es, dass du vor deinem ersten ETF-Kauf die folgenden Fragen mit einem klaren Ja! beantwortest:

1. Bist du liquide?

In ETFs oder jegliche andere Börsen-Produkte zu investieren macht erst Sinn, wenn Du eine Liquiditätsreserve aufgebaut hast. Das heißt: Ersparnisse sind elementar!

Ein Fonds oder ETF zu kaufen, ist weniger risikobehaftet als Einzelaktien – das stimmt. Allerdings unterliegen auch diese Produkte Schwankungen, wenn auch geringeren.

Alles Geld, das du für die kaputte Waschmaschine oder einen plötzlichen Arbeitsplatzverlust in einem gewissen Zeitraum in der Zukunft brauchen wirst, gehört keinesfalls in einen ETF investiert.

Dieses Geld gehört auf dein Tagesgeldkonto und dient als dein Sicherheitspuffer!

Hast du darüber hinaus etwas übrig? Und das auch noch jeden Monat?

Super – dann bist du bereit für deinen ersten ETF-Kauf!

2. Bist du – in gewissem Maße – risikoaffin?

ETF werden häufig als risikolos im Vergleich zu Einzelaktien hingestellt. Das sind sie jedoch keineswegs. Das Ausfallrisiko für die Anleger ist zwar sehr gering. Die Schwankungen, die an der Börse nun einmal normal sind, können aber durchaus langen Atem fordern!

Deshalb gilt: An der Börse – und auch beim ETF kaufen – wird nur das Geld investiert, auf das du im Alltag verzichten kannst. Geld, das im kommenden Jahr für den Autokauf benötigt wird, gehört nicht an die Börse!

3. Fühlst Du dich wohl?

Hast du das Gefühl, dass du verstanden hast, was der ETF macht, den du ausgeguckt hast?

Wenn alle Unklarheiten beseitigt sind und du das Produkt einer anderen Person gut erklären kannst – beispielsweise deinem Partner – dann hast du es ausreichend verstanden und der Wohlfühlfaktor kann eintreten.

Bist du überzeugt, den richtigen ETF für dich gefunden zu haben? Super, vermutlich fühlst du dich schon viel wohler . Um langfristig an einer Strategie festhalten zu können, ist es unerlässlich, dass du dich damit wohl fühlst.

Also erst starten, wenn du auch hier Ja sagen kannst 🙂

Schritt für Schritt: Wie du deinen ersten ETF kaufst

Jetzt aber mal ganz konkret. Was musst du unternehmen, um deinen ersten ETF zu kaufen?

Eine komprimierte Schritt für Schritt Anleitung für den ersten ETF-Kauf haben wir dir angekündigt – hier bekommst du sie:

In nur 5 Schritten wirst du deinen ersten ETF kaufen – versprochen!

1. Festlegen, welchen Betrag du anlegen möchtest

Hierzu gehört zu entscheiden, ob du dein Geld einmalig anlegen oder mittels eines monatlichen festen Betrags den ETF besparen möchtest.

Sparpläne beginnen bei den meisten Depotbanken ab 25 Euro Anlagebetrag im Monat. Selbstverständlich kannst du auch den monatlichen Gesamtbetrag auf 2 oder mehr ETFs für verschiedene Märkte aufteilen.

Prüfe genau, wie viel Geld du aktuell oder monatlich entbehren kannst und lege so deinen individuellen Anlagebetrag fest.

2. ETF auswählen

Anhand der beschriebenen Kriterien, unzähligen Berichten und der Verkaufsprospekte der verschiedenen ETF kannst du deine Entscheidung fundiert treffen.

Wichtig: Ewige Recherche wird dich im Zweifel nur mehr verwirren als erhellen.

Daher unser Tipp: Entscheide dich zuerst, in welchen Markt du investieren möchtest und lege dann 2-3 Kriterien fest, auf deren Basis du die verschiedenen Angebote vergleichen möchtest.

So wird es einfacher – bei wenigen Prozenten Unterschied, ist es deutlich wichtiger zeitnah durchzustarten als jedes Detail im Vorfeld auswendig zu kennen.

3. Depotbank auswählen

Typischerweise bieten die verschiedenen Depotbanken unterschiedliche Konditionen für einzelne ETF-Anbieter an. Je nach ETF kann es also Sinn machen, dein Depot bei einer anderen Bank zu eröffnen. Neben den Gebühren sind auch die Bedienbarkeit und andere Kriterien wichtig für deine Entscheidung für oder gegen eine Bank – wie bei der Eröffnung eines „normalen“ Bankkontos auch.

Wenn du bereits ein Depot bei einem Broker hast, macht es Sinn Schritt 2 und 3 zu tauschen – es kann die ETF-Auswahl einschränken, wenn du weißt, dass du bei deinem bisherigen Depot bleiben und kein zusätzliches eröffnen möchtest.

Ein weiteres Depot – nur aufgrund minimal geringerer Gebühren – zu eröffnen? Überlege dir, ob der Aufwand sich wirklich lohnt.

Wir selbst kaufen unsere ETFs bei der Consorsbank und für unseren Babyinvestor bei der Comdirect Bank in einem Junior-Depot* – bei Fragen, kontaktiert uns gerne!

4. Order oder Sparplan einrichten

Depot eröffnet, ETF entschieden, Betrag steht?

Super, dann gilt es jetzt nur noch den Sparplan (oder die Einzelorder) einzurichten.

Für eine Einzelorder

  • wählst du den entsprechenden ETF aus
  • rechnest dir aus wie viele Anteile du für dein Kapital erhältst
  • setzt eine Limitorder (damit vermeidest du unliebsame Überraschungen)

Für einen Sparplan

  • wählst du den entsprechnend ETF aus
  • legst eine Kategorie fest (bei Consors: Kind, Immobilie, etc)
  • gibst dem Sparplan einen Namen
  • legst das Sparintervall fest (bei Consors: monatlich, zweimonatlich, viermonatlich, halbjährlich)
  • legst fest, wann gespart werden soll (bei Consors: am 01. oder 15. des Monats)
  • legst fest, wann die Geldanlage starten soll
  • optinal kannst du ein Enddatum festlegen
  • gibst deine Sparrate an (bspw. 100 Euro)
  • optional kannst du eine Dynamik festlegen (um wie viel Prozent die Sparrate pro Jahr automatisch erhöht werden soll)
  • erteilst ein SEPA-Lastschriftmandat
  • gibst den TAN ein und bestätigst deine neue Order

5. Abwarten, Durchhalten und Dranbleiben!

Bis hierhin war es echt einfach!

Der schwierige Part folgt jetzt: Bleibe motiviert und bedenke, dass ein ETF (vor allem in Form einer kontinuierlichen Anlage deines Geldes!) langfristig sein volles Potential entfaltet.

Es gilt Durststrecken durchzuhalten, selbstbewusst nachzukaufen und die Zeit für dich arbeiten zu lassen.

Als Paar einen ETF kaufen?

Habt ihr euch – wie wir – entschieden gemeinsam zu investieren werdet ihr euch fragen, ob es als Paar auch Sinn macht einen ETF zu kaufen.

Als Paar an der Börse zu investieren macht aus diversen Gründen – Kostenaufteilung, geteilter Rechercheaufwand, etc. – Sinn. Doch gemeinsam ETFs besparen?

Grundsätzlich sehen wir hierfür drei mögliche Anwendungsfelder:

  1. Gemeinsame Altersvorsorge
  2. Gemeinsame Vorsorge für den Nachwuchs
  3. Individuelle (Alters-)Vorsorge und Ausgleich

1. Gemeinsame Altersvorsorge

In Zeiten des Demografiewandels möchten sich viele Paare neben der gesetzlichen Rente, weitere Standbeine aufbauen.

ETF sind ein spannendes Instrument für die Altersvorsorge – egal ob für einen oder zwei Menschen. Investiert ihr regelmäßig arbeitet der berühmte Zinseszins über Jahrzehnte für euch.

Möchtet ihr als Paar für euer Alter vorsorgen, können ETF euer Mittel der Wahl sein. Gemeinsam sucht ihr die passenden Indizes für euch aus und investiert gemeinsam.

Ihr könntet dabei die Höhe eurer monatlichen Sparraten euren Gehaltseingängen anpassen. Gehört euch das Depot 50:50 könnt ihr etwaige Einkommensunterschiede so wunderbar ausgleichen – bei der gesetzlichen Rente lässt sich dies nicht entsprechend abbilden.

So sorgt ihr bei gemeinsamen ETF-Investitionen fürs Alter nicht nur für euch, sondern auch füreinander vor! Und was gibt es beruhigenderes als zu wissen, dass es dem Partner im Alter – ab einem gewissen Zeitpunkt eventuell auch alleine – wenigstens nicht an finanziellen Mitteln mangeln muss?

Voraussetzungen, um als Paar in ETFs zu investieren?

Ihr benötigt ein gemeinsames Depot!

Wir raten strikt davon ab, den gemeinsamen Sparplan über ein individuelles Depot laufen zu lassen.

Für eine geeignete Kontenstruktur, empfehlen wir euch unseren Artikel zum Haushaltskonto.

2. Gemeinsame Vorsorge für den Nachwuchs

Früher wurde mit der Geburt des Kindes oft ein Sparbuch auf dessen Namen eröffnet. Dorthin wurde ein Teil des Kindergeldes oder Geldgeschenke der Großeltern, Tanten und Onkel gespart. Typisches Sparziel: Der Führerschein oder das Studium für den Nachwuchs.

Heute gibt es kaum noch Zinsen. Damit ist das Sparbuch obsolet geworden. Ein ETF auf die Weltwirtschaft erwirtschaftet ca. 7 % Rendite jährlich (mal mehr, mal weniger ;-)).

Ein ETF ist damit eine tolle Alternative, um für euren Nachwuchs vorzusorgen. Denn: Auch hier wirkt der Zinseszins-Effekt. Investiert ihr monatlich oder quartalsweise für euer Kind bis dieses 18 Jahre alt wird, kommt eine stattliche Summe zusammen – ihr habt ja Zeit! Was möglich ist, hat der finanzglückliche Nico ausführlich vorgerechnet.

Am Besten ist natürlich, wenn das Geld mit 18 nicht sofort benötigt wird, sondern ein etwaiges schlechtes Börsenjahr ausgesessen werden kann.

Ihr wollt auch für euren Nachwuchs anlegen?

Wir selbst investieren in zwei ETFs für unseren Babyinvestor mit dem kostenlosen Junior-Depot der Comdirect*

Entscheidungen, die Ihr treffen müsstet

Spart ihr für euer Kind auf eurem eigenen Depot? Oder richtet ihr ein separates Depot für euer Kind ein?

Außerdem stellt sich die Frage nach dem Broker – nicht alle Depotbanken bieten überhaupt ein Junior-Depot an. Vielleicht braucht ihr dies aber auch gar nicht.

Zu diesen Entscheidungen wird demnächst ein weiterer Artikel folgen. Beides trägt Konsequenzen mit sich.

3. Individuelle (Alters-)Vorsorge und Ausgleich

Gerade, wenn Kinder ins Spiel kommen, setzt auch in Zeiten von Emanzipation oft die Frau noch für einige Jahre im Job aus. Inzwischen stecken mehr Männer in der Karriere zurück und die Partnerin verdient einige Jahre mehr Geld als der Mann.

Egal wie rum, wenn einer für die gemeinsame Familie beruflich zurücksteckt, bedeutet dies, dass er oder sie auch eine geringere Rentenzahlung erwarten kann.

Durch das Investment in ETFs kann dieses Zurückstecken ausgeglichen werden. Zahlt der Partner für den geringer Verdienenden eine monatliche Summe in ETFs ein, kann eine kleine Zusatzrente aufgebaut werden. Diese gleicht dann im Alter den Unterschied aus, der aufgrund der gemeinsamen Familienentscheidung entstanden ist.

Wann lieber nicht als Paar in einen ETF investieren?

Mittel- und kurzfristige Investitionen in ETFs sind weder als Paar noch als Einzelperson empfehlenswert – bei Einzelaktien ist das Renditepotential deutlich höher. ETF entfalten ihr Potential besonders bei langfristigen Investments der Anleger, wie die obigen Beispiele illustrieren.

Möchtet ihr unabhängig voneinander bleiben und gemeinsame Investitionen im Zweifel schnell beenden, sind ETF zwar ebenso schnell wie Aktien verkauft. Aus Renditegesichtspunkten sind Einzelwerte für kurz- und mittelfristige Spekulationen als Paar jedoch interessanter.

Ordergebühren sind bei ETF-Sparplänen vergleichsweise so gering, dass diese kein Argument sein sollten, um ausschließlich deswegen gemeinsam in ETFs zu investieren!

Als Paar gibt es für kurz- und mittelfristige Zeiträume deutlich bessere Investitionsmöglichkeiten als ETF-Käufe.

Fazit zum ersten ETF-Kauf als Paar oder alleine

Und was ist dein Gefühl?

Ist doch gar nicht so schwer zu beginnen und den ersten ETF zu kaufen. Als Paar oder als kleine Familie stehen euch einige Kombinationsmöglichkeiten offen.

Was ist jetzt zu tun? Wägt eure Optionen ab, entscheidet euch zunächst für eine Variante und beginnt mit dem Investieren!

Für welche Variante habt ihr euch entschieden? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Bei Fragen schickt uns eine Mail an info@beziehungs-investoren.de

Du hast deine Motivation gefunden, einen ETF-Sparplan aufzusetzen? Hervorragend. Aber irgendwie willst du mehr? Du hast Bock auch Einzelaktien zu handeln? Der Schwester-Artikel „Dein Ultimativer Aktienguide: wie Du mit nur 1 Aktie die Börse verstehst“ erweist dir dabei gute Dienste!

Unser Highlight für dich

Wenn deine Finanzgespräche in Zukunft gleichberechtigt gelingen sollen, dann schau unbedingt hier rein:  Love & Money. Das neue Buch der Beziehungs- Investor*innen erscheint am 16.02. 2023. Du kannst es jetzt bereits vorbestellen. Sichere dir deinen Weg in eine Beziehung auf finanzieller Augenhöhe.