Kurz für dich zusammengefasst
- Ein gemeinsames Konto in der Beziehung bietet für beide Kontoinhaber viele Vorteile und einige Herausforderungen. Wir haben die wichtigsten Fragen zum Gemeinschaftskonto für dich beantwortet.
- Eröffnet das richtige Gemeinschaftskonto miteinander und informiert euch vorab, inwiefern die verschiedenen Banken eure Kriterien erfüllen. Wir selbst nutzen das kostenlose DKB-Konto für Zwei und erläutern die Gründe im Artikel.
Zusammenziehen, heiraten oder Kinder kriegen – diese Meilensteine einer Beziehung haben alle mit Geld zu tun. Regelmäßig erreichen uns Fragen, wie ihr in diesen Lebensphasen eure gemeinsamen Finanzen am einfachsten organisiert. Denn niemand hat Lust sich über Geld zu streiten, wenn es eigentlich gerade total romantisch sein soll und ihr die gemeinsame Zeit miteinander genießen möchtet.
Und doch beeinflusst Geld all unsere Lebensbereiche täglich! So will Miete gezahlt werden, Einnahmen wollen auf das passende Girokonto eingezahlt werden oder ein Kontoinhaber möchte wissen, welche Hälfte des Guthabens auf den diversen Konten ihm/ihr gehört?
Wenn dann der Überblick über die gemeinsamen Finanzen fehlt oder ungeklärt ist, wer welche Ausgaben übernimmt, wird es echt stressig.
Unser wichtigster Tipp für organisierte Finanzen als Paar: Ein Gemeinschaftskonto!
Jetzt mag manch einer sagen: Aber ihr redet doch immer von Unabhängigkeit, Freiheit und geregelten Besitzverhältnissen – wie passt es dazu als Paar ein gemeinsames Girokonto zu haben und die Finanzen in einen Topf zu werfen?
Diese und weitere Fragen rund um das beste Konto für eure Beziehung, beantworten wir in diesem Artikel. Zusätzlich stellen wir die besten Gemeinschaftskonten für Paare* vor, sodass ihr das Passende für euch eröffnen könnt.
Was ist ein Gemeinschaftskonto?
Ein Gemeinschaftskonto ist, wie der Name schon sagt, euer gemeinsames Konto.
Es ist ein Konto bei einer Bank, auf dem Geld liegt, welches euch beiden gehört. Es gibt das sogenannte Und-Konto oder das Oder-Konto – was dahinter steckt, erläutern wir in wenigen Zeilen.
In der Regel haben beide Kontoinhaber darauf Zugriff, weil das Konto auf euer beider Namen läuft und ihr bezahlt eure gemeinsamen Ausgaben von diesem Haushaltskonto. Gemeinsame Ausgaben, die typischerweise von einem Partnerkonto bezahlt werden, sind Miete, Lebensmittel, gemeinsame Hobbys, die Babygrundausstattung oder auch eine Reise als Paar.
Ein Gemeinschaftskonto erleichtert euch die Organisation eurer Finanzen, da immer klar ist, von welchem Konto ihr gewisse Dinge bezahlt. Zudem vermeidet ihr Diskussionen, wer bestimmte Rechnungen übernimmt, damit Ausgaben fair verteilt sind. Zu guter Letzt haben durch ein gemeinsames Haushaltskonto beide Kontoinhaber jederzeit einen Überblick darüber, welchen Betrag ihr auf eurem Konto habt und was ihr euch in einem bestimmten Zeitraum noch leisten könnt.
Wer kann ein Gemeinschaftskonto eröffnen?
Um ein Partnerkonto bei einer Bank zu eröffnen, müssen die Kontoinhaber weder verheiratet sein, noch zusammen leben. Jedoch eröffnen die meisten Paare ihr erstes gemeinsames Konto, wenn sie zusammenziehen. Übrigens können auch Wohngemeinschaften ein Gemeinschaftskonto eröffnen – es ist also nicht offiziell nötig, dass man sich in einer Partnerschaft befindet.
Grundsätzlich benötigt ihr für eine Kontoeröffnung als Paar folgende Unterlagen:
- Eure Personalausweise (oder andere Ausweisdokumente)
- Eure Anschrift, den Familienstand sowie eure Kontaktdaten
- Die Höhe eurer Gehälter bzw. regelmäßigen Kontoeingänge
Habt ihr diese Dokumente bzw. Informationen zusammen, könnt ihr direkt euer Gemeinschaftskonto eröffnen. Wichtig dabei: Beide Parteien sollten das Konto zusammen eröffnen, da ihr euch auch beide dafür offiziell legitimieren müsst.
Und-Konto vs. Oder-Konto
Für Gemeinschaftskonten gibt es grundsätzlich zwei Varianten: Das Und- oder das Oder-Konto.
Beim Und-Konto ist für jede Überweisung bzw. Aktion die Zustimmung beider Kontoinhaber nötig. Eine Rechnung können also nur beide gemeinsam überweisen. Das Konto leerräumen können allerdings auch nur beide Kontoinhaber zusammen.
Beim Oder-Konto können beide Kontoinhaber unabhängig voneinander über das Guthaben verfügen und auf alle Kontobewegungen zugreifen. Sie können jedoch auch unabhängig voneinander Überweisungen tätigen, Geld abheben oder andere Aufträge erteilen.
Das Oder-Konto ist unsere präferierte und im Artikel vorrangig betrachtete Vorgehensweise. Denn es schafft Transparenz und ist gleichzeitig flexibel.
Wir gehen in unserem Workbook „Finanzüberblick für Paare“ im Detail auf die Unterschiede sowie Vor- und Nachteile des Und-Kontos sowie des Oder-Kontos ein.
Wie sinnvoll ist ein gemeinsames Konto?
Ein Gemeinschaftskonto ist aus unserer Sicht für jede Beziehung sinnvoll, die über ein paar Monate hinaus geht. Wenn ihr also längerfristig miteinander plant, irgendwann zusammenzieht und euer Leben gemeinsam gestalten möchtet.
Doch warum sagen wir das?
Niemand hat Lust auf Streit über Geld. Durch ein Haushaltskonto klärt ihr einmalig wie ihr eure gemeinsamen Ausgaben aufteilen möchtet. Ab diesem Zeitpunkt überweist jeder monatlich den vereinbaren Betrag auf das gemeinsame Girokonto. Ein Konto mit zwei Kontoinhabern erspart euch so jede Menge Diskussionen darüber, wer denn heute die Einkäufe, das Essen gehen oder das Geschenk zum Einzug der besten Freunde bezahlt. Solche Ausgaben bezahlt ihr einfach mit eurer individuellen Girocard und deckt es somit einfach vom gemeinsamen Konto ab.
Beide Partner haben jederzeit Zugriff auf das Konto und können das Guthaben des Gemeinschaftskontos einsehen und mit ihrer Girocard verwenden.
Für Fortgeschrittene: Alternativ könnt ihr auch vereinbaren, dass eure Gehälter und sonstigen Einkünfte direkt auf das Gemeinschaftskonto laufen. Wenn ihr euch hierfür entscheidet, empfehlen wir euch dennoch eure privaten Konten zu behalten und jedem von euch darauf einen monatlich festen oder prozentualen Anteil zurück zu überweisen, sodass individuelle Ausgaben oder Investitionen von diesem „Taschengeld“ getätigt werden können.
Unsere persönliche Empfehlung geht jedoch ganz stark zur ersten Variante des 3-Konten-Modells.
Egal, für welche Variante des Haushaltskontos ihr euch entscheidet: Sinnvoll ist ein gemeinsames Konto in jedem Fall, wenn ihr eure Finanzen gemeinsam organisieren und überblicken möchtet. Es ist einfach, übersichtlich und transparent für beide Kontoinhaber.
Was ist besser? Gemeinschaftskonto oder Einzelkonto
Fragt ihr euch, ob es sich lohnt den Aufwand zu betreiben extra ein gemeinsames Konto zu eröffnen anstatt einfach das Konto von einem von euch für die gemeinsamen Ausgaben zu nutzen?
Ein paar wichtige Gedanken zu der Frage, was besser ist:
Bei einem Einzelkonto gibt es nur einen Kontoinhaber. Dieser verfügt im Zweifel alleine über das Geld. Wenn ein Partner nun monatlich für die Hälfte der gemeinsamen Ausgaben Geld auf das Konto des Partners überweist, gehört dieses Geld ab dem Zeitpunkt dem Kontoinhaber. Er oder sie entscheidet frei, was damit geschieht und kann ganz alleine darüber verfügen.
Besonders wenn Verträge (bspw. für die Wohnung) auf beider Namen laufen, sollten sie von einem Girokonto mit beiden Namen abgebucht werden. Ansonsten haftest du im Zweifel vertraglich für etwas, was dein Partner von seinem Einzelkonto dann doch nicht bezahlen will oder kann.
Ganz wichtig sind auch die Steuern: Sollte ein Partner – egal, ob auf das gemeinsame oder ein Einzelkonto – deutlich mehr Geld überweisen als der andere, wird eine Schenkung unterstellt, wenn dieses Geld nicht zur Deckung der Haushaltsausgaben, sondern zum Vermögensaufbau des anderen genutzt wird. In diesem Falle lohnt sich tatsächlich die Hochzeit, denn dann gilt der steuerliche Freibetrag von 500.000 Euro (statt nur 20.000 Euro für Unverheiratet).
Doch zurück zur Kontenfrage: Ein Einzelkonto für gemeinsame Ausgaben zu nutzen, ist aus unserer Sicht einfach nicht übersichtlich. Außer im Falle einer Trennung! Denn dann gibt es natürlich keinerlei Diskussionen über das Guthaben – das Geld auf dem Konto gehört demjenigen, der Kontoinhaber ist. Ob das immer fair ist, ist die zweite Frage!
Was kostet ein gemeinsames Konto?
Grundsätzlich gestalten sich die Kosten eines Gemeinschaftskontos nicht anders als bei einem ganz normalen Girokonto. Es können Gebühren für die Eröffnung oder die Führung des Kontos anfallen. Darüber hinaus gibt es Kosten für EC- und / oder Kreditkarten, Gebühren für Transaktionen oder Abhebungen und natürlich die berühmten Dispozinsen bei Überziehung eures Gemeinschaftskontos.
Auch wenn immer mehr Banken Kontoführungsgebühren aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase einführen, gibt es immernoch genügend Banken, die kostenlose Girokonten (auch für Paare) anbieten. Manchmal ist hierfür ein Mindestgeldeingang pro Monat oder ein bestimmtes Guthaben auf dem Konto erforderlich.
In jedem Fall ist ein Partnerkonto für die beiden Kontoinhaber nicht teurer als ein Einzelkonto!
Bei welcher Bank ein Haushaltskonto eröffnen?
Inzwischen bieten fast alle Banken auch ein Girokonto als Gemeinschaftskonten an. Im Vorfeld zu diesem Artikel haben wir euch befragt, wo ihr eure Gemeinschaftskonten habt – genannt wurden die GLS Bank, 1822direkt, die Commerzbank und die ING Diba. Die meisten Stimmen hat jedoch die DKB-Bank erhalten, bei der auch wir unser Gemeinschaftskonto führen.
In der Abwicklung unterscheiden sich all diese für die Banken nicht viel von der Handhabung der Einzelkonten – der Kontoeröffnungsprozess läuft meist genauso ab. Allerdings werden eben die Informationen von beiden Partnern benötigt.
Für welches Konto ihr euch entscheidet, könntet ihr von verschiedenen Kriterien abhängig machen. Da wir unser kostenloses Gemeinschaftskonto bei der DKB-Bank* bereits seit Jahren begeistert nutzen, möchten wir die Kriterien für euer gemeinsames Konto an unserem Beispiel mit euch durchdenken:
- Gebühren: Soll das Konto auf jeden Fall gebührenfrei sein oder ist es für Euch auch in Ordnung eine Kontoführungsgebühr zu zahlen? Unser DKB-Gemeinschaftskonto* ist für uns komplett kostenlos.
- Giro- und Kreditkarten: Benötigt ihr für euch beide individuelle Girokarten oder sogar Kreditkarten? Bei manchen Konten ist beides automatisch dabei, bei manchen kosten besonders die Kreditkarten extra Gebühren. Unser eigenes Gemeinschaftskonto bei der DKB* beinaltet beispielsweise für jeden von uns beide Karten.
- Einzahlungen und Geldautomaten: Ist es möglich Bargeld kostenfrei einzuzahlen und abzuheben? Bei unserem DKB-Konto* können wir zwar überall kostenfrei ab 50 Euro abheben, allerdings kosten Einzahlungen eine Extra-Gebühr.
- Beratung und Service: Möchtet ihr von einem Bankberater beraten werden und wie sieht eure Anforderungen an den Service aus? Die DKB-Bank* ist eine reine Online-Bank, weswegen wir keinen persönlichen Berater haben. Telefonisch ist allerdings jederzeit – auch am Wochenende – jemand erreichbar und wir haben bislang immer Hilfe erhalten, wenn wir sie benötigten.
- Nutzerfreundlichkeit und Zusatzservices: Immer mehr Banken versuchen sich durch Zusatzservices voneinander abzuheben. Zudem könnte es euch wichtig sein, dass die Oberfläche des Kontobereichs modern und nutzerfreundlich gestaltet ist. Bei der DKB-Bank* können wir Apple-Pay sowie Google-Pay benutzen. Die Nutzeroberfläche des Online-Kontos ist eher schlicht gehalten und wenig modern – uns ist jedoch wichtig, dass alles möglichst reibungslos funktioniert.
- Auslandsreisen und Überweisungen: Wenn ihr viel reist, ist für euch ggf. auch die Möglichkeit im Ausland an euer Geld zu kommen wichtig. Dies ist bei der DKB* ein großer Pluspunkt, da man überall kostenfrei abheben kann. Des Weiteren gibt es Banken, die für Überweisungen extra Gebühren anführen. Bei unserem DKB-Konto* ist dies nicht der Fall.
- Dispozinsen: Die Höhe der Dispozinsen variieren von Bank zu Bank. Da unser Ziel immer ist, diesen teuren Überziehungskredit der Hausbank niemals zu benötigen, können wir auch nicht beurteilen, ob die 6,74 %, die die DKB* derzeit aufruft viel oder wenig sind.
Fazit zum besten Gemeinschaftskonto für Paare
Ihr habt es sicherlich raus gelesen: Aus unserer Sicht ist ein Gemeinschaftskonto ein wahres Wundermittel für entspannte Finanzen als Paar. Es sorgt für Übersichtlichkeit, vereinfacht Bezahlprozesse und vermeidet lästiges Aufrechnen am Monatsende.
Zudem ist die Eröffnung eines gemeinsamen Kontos wirklich einfach und geht schnell. Für uns hat die Eröffnung unseres Gemeinschaftskonto unsere vorherige Zettelwirtschaft und jede Menge Diskussionen rund um’s Geld von einem Tag auf den anderen beseitigt.
Solltet ihr noch unsicher sein, welche Bank die Richtige für euer Gemeinschaftskonto ist, empfehlen wir euch den nachfolgenden Vergleichsrechner:
Macht es wie wir – eröffnet euer Gemeinschaftskonto für organsierte Paar-Finanzen. Wenn wir euch bei der Entscheidung rund um euer gemeinsames Konto, die faire Aufteilung eurer Ausgaben oder beim Entdecken von gemeinsamen Spar- und Investitionsmöglichkeiten unterstützen können, schickt uns gerne eine E-Mail an info@beziehungs-investoren.de
Verratet uns in den Kommentaren, ob ihr bereits ein gemeinsames Konto habt oder euch bald eines zulegen wollt?
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