Blogparade: Umgang mit Geld in der Partnerschaft
Hallo,
eine Blogparade wie für uns gemacht – Geld und Partnerschaft ist das Thema, das die Damen von Klunkerchen vorgegeben haben. Vom Aufruf bis zu unserem Beitrag hat es dennoch etwas gedauert – wir waren etwas länger im Denkteich als sonst.
Wir haben schon mehrfach über wichtigte Aspekte des Geldes in der Partnerschaft geschrieben. Es ging darum, warum Du mit Deinem Partner über Geld reden solltest, wie Ihr gemeinsam investieren oder Eure Finanzen in Eurer Ehe oder Beziehung organisieren könnt.
Alles wichtige Themen. Also welchen Aspekt für diese Blogparade herausgreifen?
Wir haben uns entschieden, unser Geldverhalten in unserer Beziehung anhand der verschiedenen Verwendungsbereiche unserer Einkünfte zu betrachten – inklusive einer kritischen Selbstreflektion.
Ganz nebenbei werden wir die Fragen der Blogparade beantworten. Soll ja alles seine Richtigkeit haben!
Los geht’s!
Unser Umgang mit Geld in der Partnerschaft
In den letzten 7,5 Jahren unserer Beziehung, von denen wir 5,5 Jahre zusammenleben und ganze 2 Monate verheiratet sind, haben sich bei uns folgende 4 Bereiche herauskristallisiert, in die unser Geld Monat für Monat wandert: Haushalt, Ersparnisse, Immobilie und Investitionen am Aktienmarkt
Haushalt & Alltagsausgaben als Paar
Diesen Bereich kennst Du sicher. Da lebt man (als junges Paar vielleicht das erste Mal) mit jemandem anderen als der eigenen Familie zusammen und plötzlich ist Geld ein Thema. Denn es muss besprochen werden, wer welche Kosten trägt und ausgehandelt werden, was für beide Seiten fair ist.
Unser Umgang mit Geld im Haushalt und Alltag
Mike und ich verdienen aus unserem Angestelltenjob fast gleich viel. Aufgrund eines deutlich höheren Gesamtvermögens kassiere ich aufs Jahr gesehen höhere Einnahmen (bspw. aus Dividenden) als Mike.
Direkt zu Beginn unseres Zusammenziehens haben wir entschieden, dass wir alle gemeinsamen Ausgaben für Einkäufe, das Internet, den Rundfunkbeitrag oder die Miete 50:50 aufteilen. Zu Beginn haben wir eine Liste geführt, nach relativ kurzer Zeit haben wir uns für ein gemeinsames Konto entschieden.
Auf dieses Konto überweisen wir beide den identischen Betrag. Im Supermarkt zahlen wir mit der passenden EC-Karte. Beim gemeinsamen Essen gehen ebenso. Auch wenn wir für gemeinsame Freunde oder ein Familienmitglied ein Geburtstagsgeschenk kaufen oder ein neuer Fernseher nötig wird, wird es von diesem Konto beglichen.
Alle „privaten“ Ausgaben (Kleidung, Geschenke für den Partner, Bahntickets, etc.) zahlen wir weiterhin von unseren eigenen Konten, auf denen der Großteil unserer Einkünfte bleibt. Das gemeinsame Konto ist klassischerweise am Monatsende ziemlich leer – denn jeden Monat fallen fast identische Ausgaben an.
Ist das fair?
Nicht viel, aber ein bisschen verdiene ich mehr als Mike. Noch dazu die höheren Dividenden. Da müsste ich doch mehr zum Haushalt beisteuern oder?
Andererseits isst Mike wohl ein bisschen mehr als ich. Und meine Ausgaben für die Arbeit (Bahnticket nach Frankfurt, schickere Kleidung und das teurere Fitnessstudio neben dem Büro) sind höher als seine – er kann schließlich in seinen Alltagsklamotten und mit dem Fahrrad zur Arbeit (und zum günstigeren Fitnessstudio) kommen.
Mit unserem Zusammenziehen haben wir uns das erste Mal entschieden eine Gemeinschaft zu bilden. Spätestens mit unserer Hochzeit ein zweites Mal. Jeden Cent gegeneinander aufzurechnen, wird nie funktionieren. Es fühlt sich für uns beide fair an, dass jeder den selben Betrag auf das gemeinsame Konto überweist und, dass dieses nur für gemeinsame Ausgaben gedacht ist.
Dieses Vorgehen planen wir erst zu ändern, wenn sich die Rahmenbedingungen (beispielsweise der Gehaltsunterschied) gravierend ändern.
Ersparnisse / Tagesgeldkonto in der Beziehung
Am Monatsende ist das gemeinsame Konto leer.
Die Waschmaschine ist kaputt.
Was passiert, wenn – trotz einer generellen 50:50-Regelung, einer den benötigten Betrag gerade nicht zur Verfügung hat? Wer geht nun an seine Ersparnisse für den Ersatz? Und der gemeinsame Urlaub fällt dieses Jahr auch wieder flach, weil Ihr unterschiedliche finanzielle Möglichkeiten habt?
Unser Umgang mit Geld beim Sparen
Grundsätzlich spart bei uns jeder für sich. Da wir bisher immer viel wert darauf gelegt haben voneinander unabhängig zu bleiben, ist auf unser gemeinsames Konto nur das nötigste geflossen.
Größere Beträge sind in den letzten 5,5 Jahren kaum angefallen. Zwei Bücherregale: Jeder hat eines gezahlt. Ein neuer Fernseher (für 150 Euro) konnte von den Überbleibseln auf dem gemeinsamen Konto gedeckt werden.
Wäre der Fall eingetreten, dass etwas anderes kaputt geht, hätten wir ebenso 50:50 gesplittet. Esseidenn einer von uns legt Wert darauf, dass es sich um seinen (bspw. ein neuer PC-Bildschirm für einen von uns) oder den Gegenstand des anderen (bspw. mein Auto) handelt. Streit hatten wir diesbezüglich noch nie.
Nach unserer Hochzeit haben wir uns entschlossen dennoch ein gemeinsames Tagesgeldkonto zukünftig zu füllen – für genau diese Dinge. Und vor allem auch für Phasen, in denen einer von uns vielleicht übergangsweise nicht mehr so viel verdient, ihm / ihr aber dennoch 50 % der Neuanschaffung gehören soll. Hierauf zahlt jeder von uns seit dem vergangenen Monat 10% seiner monatlichen Einnahmen.
Vorerst werde ich also mehr einzahlen als Mike – aufgrund des etwas höheren Einkommens und der höheren Dividendeneinnahmen.
Allerdings wird sich dieses Verhältnis irgendwann umkehren. Denn der Mutterschutz und die Elternzeit werden Einkommenseinbußen für mich mit sich bringen oder Mike wird einen phänomenalen Job haben oder ein florierendes Unternehmen gründen.
Wäre da noch die Frage des gemeinsamen Urlaubs!
Bisher teilen wir auch hier die Ausgaben 50:50 auf. Damit dies – auch in Zeiten von großen Einkommensunterschieden – möglich ist, besprechen wir, was wir uns vorstellen und kommen meist auf einen Nenner, sodass jeder das Wunschziel zum Wunschpreis kennenlernen kann. Ist dies einmal nicht der Fall, ist es für uns auch kein Problem, einmal ohne den anderen zu verreisen.
So mache ich beispielsweise alle 1-2 Jahre einen Urlaub mit einer meiner Freundinnen. Denn für All-Inclusive-Entspannungsurlaub ist Mike nicht bereit sein Geld auszugeben – ich finde das aber manchmal ganz toll. Diese Lösung erspart ihm Unzufriedenheit (nicht nur aus finanziellen Gründen) und bringt mir eine Befriedigung meines Bedürfnisses nach solchen Reisen.
Ist das eine faire Geldaufteilung in der Beziehung?
In der Zeit, in der wir unsere ersten gemeinsamen Anschaffungen getätigt haben, war die 50:50-Regelung super. So blieb für jeden von uns das Gefühl der Unabhängigkeit – wir hätten uns jeder Zeit trennen und unserer Wege gehen können. Jeder hätte ein Bücherregal bekommen und wegen des Fernsehers hätten wir uns schon geeinigt.
Mit zunehmender Beziehungsdauer werden die Ausgaben sicherlich steigen. Wir haben uns festgelegt, dass wir die Zukunft gemeinsam bestreiten möchten – in guten wie in schlechten Zeiten. Das Committment zueinander ist (nicht erst seit unserer Hochzeit) deutlich höher als zu Beginn.
Unsere – noch ganz neue – Regelung zum Aufbau gemeinsamer Ersparnisse empfinden wir daher als sehr fair. Wir hoffen, dass wir durch den gemeinsamen Ersparnisaufbau auch in kritischen Situationen immer genügend Geld in der Hinterhand haben, um Krisen ums Geld gar nicht erst entstehen lassen zu müssen.
Den Praxistest machen wir in den kommenden Monaten und Jahren – in Stein gemeiselt ist nichts, für den Anfang fühlen wir uns wohl.
Wohnung & Immobilieninvestitionen als Paar
Die Miete oder Rate für Immobilien zahlt in vielen Beziehungen der Partner mit dem höheren Einkommen. In anderen gibt es eine bestimmte Verteilung und in wieder anderen werden sich auch diese Ausgaben 50:50 geteilt. Was passiert, wenn Ihr gemeinsam in Deiner Eigentumswohnung lebt? Wer zahlt Instandhaltungskosten, wenn die Wohnung Dir gehört, Deine Frau / Dein Mann mietfrei bei Dir lebt?
Unser Umgang mit Geld fürs Wohnen und Investieren in Immobilien
In diesem Aspekt unterscheiden wir zwischen zwei Bereichen: Unsere momentane Wohnsituation und zukünftige Immobilien, die wir kaufen möchten.
Fall Nr. 1 – unser Zuhause
Wir wohnen in einer Eigentumswohnung. Diese hat ursprünglich meine Mutter gekauft und uns günstig vermietet. Inzwischen gehört die Wohnung offiziell mir. Da meine Mutter noch den Kredit abbezahlt, zahlen wir ihr weiterhin Miete – Niesbrauch, der für beide Seiten Vorteile hat.
In der (wenige Monate andauernden) Zeit, in der Mike noch seine eigene Wohnung hatte, aber fast nur bei mir war hat jeder seine Miete gezahlt. Ab dem Moment, in dem er final eingezogen ist, haben wir diese 50:50 geteilt. Das machen wir bis heute so.
Auch kleinere Instandhaltungskosten (beispielsweise neue Farbe für die Wand) haben wir gemeinsam bezahlt. Noch zu überlegen ist, wie wir das weiter handhaben, wenn der Kredit abbezahlt ist und wir keine Miete mehr zahlen. Um uns darüber Gedanken zu machen, haben wir noch 4 Jahre Zeit.
Esseidenn wir ziehen vorher aus – denn dann werde ich die Wohnung vermieten. Wer dann die Mieteinnahmen bekommt und die Instandhaltungskosten und Rücklage zahlt, müssen wir uns überlegen.
Vielleicht einigen wir uns darauf, die Mieteinnahmen für die Deckung unserer neuen Mietkosten zu nutzen und die Kosten weiterhin gemeinsam zu tragen. Vielleicht entscheiden wir, dass ich alles bekomme und dafür auch alles selbst finanzieren muss.
Kommt Zeit, kommt Rat heißt es so schön. Wir vertrauen darauf, dass sich eine Regelung finden wird, wenn es so weit ist.
Ist das fair?
Wir finden schon. Bisher waren diese Kosten tatsächlich nie ein Thema. Ganz ohne Diskussion hat sich die Situation ergeben, wie wir sie jetzt seit 5 Jahren leben.
Das Thema wird aber noch einmal zu einem beherrzten Austausch führen. Denn eine derart niedrige Miete und komfortable Situation wie derzeit, werden wir nicht unser restliches gemeinsames Leben haben.
Unsere Optionen behalten wir im Hinterkopf und besprechen sie, wenn es so weit ist.
Fall Nr. 2 – zukünftige Investitionen
In diesem Jahr standen wir zwei Mal kurz davor eine Immobilie zu kaufen. Leider hat es beide Male nicht geklappt. Jedoch steht der Kauf eines Vermietungsobjektes weiterhin oben auf unserer Prioritätenliste für die nahe Zukunft.
Bei der Finanzierung der Kreditrate werden wir ohne weiteres 50:50 machen können. Bei dem anfänglich einzubringenden Eigenkapital sieht es allerdings ganz anders aus!
Es wird stark darauf ankommen, wie teuer das Objekt ist. Je nach Summe, werden wir eventuell keine gleich großen Summen aufbringen können und entsprechend eher 60:40 oder sogar 80:20 kaufen. Da wir die Arbeit und Einnahmen jedoch schwierig 70:30 aufteilen können, müssen wir je nach Fall eine passende Lösung finden.
Wird das fair sein?
Beim ersten Objekt, hätten wir 50:50 machen können. Hier wäre also kein Diskussionspotential gewesen. Denn wir hätten uns auch jeweils die Hälfte der Immobilie im Grundbuch zugeschrieben. Im Falle eines Verkaufes (oder schlimmer einer Trennung) wäre eine saubere Aufteilung möglich gewesen.
Beim zweiten Objekt hätten wir das anfängliche Eigenkapital 70:30 eingebracht. Da wir den Kredit zu gleichen Teilen abzahlen und identischen Aufwand in die Wohnung stecken wollten, habe ich mich zu Beginn nicht wohl gefühlt von Mike zu verlangen, dass ihm dennoch nur 30% der Wohnung laut Grundbuch gehört hätten.
In einem offenen Gespräch über diese Bauchschmerzen, hat er mir jedoch glaubhaft versichert, dass er dies für durchaus fair empfindet. Denn von der Wertsteigerung würde er zwar im Falle eines Verkaufes weniger profitieren – aber er hatte ja auch nur 30% eingebracht. Von den Einnahmen (aus der Vermietung) würde er jedoch zu 50% partizipieren, weswegen es auch fair sei, dass er 50% des Restkredites mit abzahlt.
Diese Gedanken sind bisher leider hypothetisch. Wir sind dennoch froh, dass wir damit beschäftigt haben. Im Fall, dass wir ein passendes Investitionsobjekt finden, können wir schneller handeln, da zwischen uns die Front geklärt ist.
Investitionen in Aktien und ETFs
Haushaltsausgaben, Mietkosten und das Sparen für den Notgroschen ist erfolgreich abgehakt. Jetzt geht es ans investieren in Aktien und ETFs. Zumindest bei uns!
Unser Umgang mit Geld beim Investieren
Lange Zeit haben wir dieses Thema getrennt voneinander bearbeitet. Mike hat seine ersten Aktien gekauft. Ich habe das von meinen Eltern an mich vererbte Depot beobachtet und ab und an etwas verkauft und etwas anderes gekauft.
Unser Vorgehen mit Investitionen in Aktien
2014 haben wir uns mehr gemeinsam mit der Aktienauswahl und Unternehmensanalyse beschäftigt. Wir haben festgestellt, dass wir uns in unseren Expertisen gut ergänzen.
Heute ist Mike verantwortlich für die Recherchearbeit (also das Lesen der Geschäftsbereichte von interessanten Unternehmen) und technische Umsetzung (unserer Levermann-Tabelle) und ich bin der praktische Umsetzer (Support beim Auswerten unserer Levermann-Tabelle, Durchrechnen des konkreten Investments und oft dem Setzen der Order).
Wenn wir in dieselben Aktien investieren, tragen wir die Investitionssummen und damit die Anteile, die jedem von uns gehören in eine Excel-Liste ein. Kommt es zu Dividendeneinnahmen teilen wir diese anhand der Eigentumsverhältnisse auf. Verkaufen wir die Aktie, verfahren wir genauso.
Die erworbenen Aktien liegen in einem gemeinsamen Depot. Es gehört Vertrauen dazu, dass keiner eine Entscheidung ohne den anderen trifft und umsetzt.
Andererseits ist der gemeinsame Zugriff für „Notsituationen“ auch Gold wert – die Situation kennen wir glücklicherweise noch nicht aus unserer Beziehung; jedoch aus dem sehr nahen Umfeld. Entsprechend trägt es auch zur Beruhigung bei, zu wissen, dass der Partner im Fall des Falles, auf einen Teil des gemeinsamen Vermögens zugreifen kann.
Unser Vorgehen mit Investitionen in ETFs
Seit Dezember 2015 baut Mike ein ETF-Depot auf. Ich mache dies ebenso seit April 2016. Wir investieren per Sparplan – in unterschiedlicher Höhe – in teilweise dieselben und teilweise unterschiedliche ETFs. Neulich haben wir unser ETF-Depot in einem separaten Artikel vorgestellt.
Einig sind wir uns darin, dass wir die ETFs für unsere Altersvorsorge vorsehen. Wir möchten hier über einen langen Zeitraum vom Zinseszins profitieren und über viele Jahre kontinuierlich investieren. Im Alter möchten wir uns aus dem Verkauf oder der Umschichtung in ausschüttende ETFs (oder Dividenden-Aktien) eine Zusatzrente zur Verfügung haben.
Wir werden diese Investitionen weiterhin in unseren individuellen Depots belassen und den selbst festgelegten Betrag investieren. Mike erhöht seinen Betrag jährlich um 5 Prozent. Ich bin direkt mit einem höheren Betrag gestartet und plane diesen dafür beizubehalten. Mike wird mich irgendwann in der absoluten Höhe überholen.
Mike ist 30, ich bin 25 Jahre. Der Zeitpunkt an dem wir auf das investierte Geld zugreifen möchten, ist noch sehr weit weg. Selbstverständlich gehen wir nicht davon aus, dass wir uns vorher trennen. Allerdings ist es ein so langer Zeitraum, dass wir ihn uns kaum vorstellen können und wollen. Entsprechend fühlt es sich gut an, die Altersvosorge unabhängig voneinander aufzubauen. Wenn wir uns am Ende gemeinsam einen schönen Lebensabend davon finanzieren können, freuen wir uns. Logisch!
Ist das fair?
Da wir bei den Aktien von Anfang an alles dokumentiert haben, empfinden wir die Lösung als sehr fair. Wir profitieren voneinander und haben dennoch unsere Unabhängigkeit und das individuelle Vermögen in gewisser Weise geschützt. Gemeinsam glauben wir, dass wir eine höhere Rendite schaffen als alleine. Dennoch behält jeder sein Vermögen – gerade aufgrund unserer sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen ist das mir besonders wichtig.
Durch die genaue Dokumentation bei den Aktien und die getrennten ETF-Depots ist für mich – trotz der Vetrautheit und der gemeinsamen Zukunftsplanung – ein Gefühl geblieben von „ich kann auch alleine“ und „ich muss nicht bei ihm bleiben“ – dieses führt dazu, dass ich bleiben will. Das kennst Du vielleicht – etwas müssen, ist deutlich blöder, als etwas zu wollen.
Durch das gemeinsame Investieren, kann Mike trotz zu Beginn deutlich niedrigerem Investitionskapital in mehrere verschiedene Werte investieren und profitiert von unserer gemeinsamen Arbeit. Zusätzlich muss er sich nicht mit mir über die Höhe der Dynamik bei der ETF-Sparrate streiten – denn die kann er selbst festlegen, ohne mich zu fragen.
Status quo – sind wir zufrieden mit unserem Umgang mit Geld?
Haushalt, Rücklagen, Immobilien und Aktien – unser Geldfluss hat viele Abzweigungen und viele Gesichter.
Zumindest die ersten beiden Punkte sind für langjährige Paare ebenfalls essentiell. Und selbst diese splitten sich in Essen, Reisen, Anschaffungen, Schäden und vieles mehr auf.
Unser Umgang mit Geld ist durch zwei Hauptmerkmale gekennzeichnet:
- Wir dokumentieren unsere Geldverhältnisse klar.
- Wir reden über unsere Regeln, Arrangements und Rahmenbedingungen offen und wiederkehrend.
Somit können wir unter alle Punkte einen Haken bei Fairness und einen weiteren bei Zufriedenheit setzen.
Wie handhabt Ihr Euren Umgang mit Geld? Könnt Ihr Parallelen zu unserem Vorgehen ziehen oder unterscheidet Ihr Euch in einigen Punkten deutlich von uns?
Viele GrüßeMarielle
Unsere Leseliste zum Thema „Geld und Partnerschaft“:
„Liebes Geld – vom letzten Tabu in Paarbeziehungen“ von Michael Mary
„First comes love, then comes money“ von Bethany und Scott Palmer
Hi Ihr Zwei,
vielen Dank für diesen ausführlichen Einblick in Eure unterschiedlichen Finanzwelten. Das war und ist spannend.
Ich habe jetzt auch Euren Beitrag in die Übersicht zur Blogparade aufgenommen.
Danke und liebe Grüße Gisela
Liebe Gisela,
vielen Dank – wir haben zu danken, für den Aufruf zu dieser tollen Blogparade. Die anderen Beiträge sind ebenso spannend und jeder neue Aspekt zum Thema ist einfach einzigartig.
Es freut uns, dass Dir unser Beitrag gefällt 🙂
Viele Grüße
Marielle
Danke für den offenen Artikel! Ich kann mich mit euer Lösung gut identifizieren und wir handhaben es sehr ähnlich. Da ich nun 4 Jahre länger arbeite als mein Freund, habe ich entsprechend mehr Ersparnisse. Ich bin froh, dass es >meine< Ersparnisse sind, mit denen ich machen kann, was ich will. Letztlich hoffe ich auch, dass wir ewig zusammen bleiben, trotzdem ersparen wir uns viel Ärger und negative Gefühle, falls es mal auseinander geht. Keine nachträgliche Reue im Sinne von „Ich habe dich all die Jahre mitverpflegt etc“ und kein großer Streit um Besitztümer. Da ich zudem an der Börse und investiere und er noch nicht, ist die Kontentrennung auch besser.
Hallo Jenny,
das klingt unserem Modell wirklich sehr Nahe. Getrennte Konten bedeutet auch keine Erbsenzählerei. Es bedeutet einfach nur, dass das Geld an zwei unterschiedlichen Orten gelagert wird – was nicht das Schlechteste ist. Zum Beispiel das Abbuchen von Geburtstagsgeschenken – bei uns häufig Events oder Kurztrips – bleiben so eine Überraschung. Wie es sich schlussendlich weiterentwickelt werden wir sehen.
Beste Grüße
Mike
Hallo Marielle,
lieben Dank für den Einblick in die Handhabung eurer Finanzen.
Ich handhabe es mit meiner Frau bisher noch genauso: Sprich 50/50. Es gibt jedoch kein extra Konto auf das jeder etwas einzahlt. Wir führen eine Excel-Liste für die monatlichen Ausgaben (regelmäßige Einkäufe und kleinere Anschaffungen) und versuchen einfach, dass jeder ungefähr die Hälfte im Monat zahlt. Gibt es Monate wo einer mal mehr gezahlt hat, wird das in den Folgemonat im Excel übertragen und wir gleichen das dann einfach pi mal Daumen wieder aus. Mittlerweile bin ich jedoch eher auf der Schiene, die auch Felix benannt hat: Dem gemeinsamen Konto. Warum sollte ich mit meiner Frau, mit der ich mein Leben verbringen will, getrennte Konten haben und alles finanzielle trennen? Ich bin noch am überlegen wie wir das künftig handhaben werden. Genaueres erfahrt ihr dann in meinem Beitrag zur Blogparade 😉
Beste Grüße
Daniel
Moin Daniel,
vielen Dank für Deine Gedanken. Wie lange habt ihr das mit der Excel-Liste bisher durchgezogen? Wir hatten ja ebenfalls eine und haben es vielleicht eine Vierteljahr hinbekommen. Danach waren wir so genervt, von dem ständigen eintippen und prüfen, dass wir uns auf das Drei-Konten-System geeinigt haben. Da bin ich jetzt gespannt, wie ihr das in Zukunft handhaben wollt 🙂
Beste Grüße
Mike
Interessanter Einblick in eure Aufteilung und Finanzstruktur.
Was hindert euch denn, nicht alles in einen Topf zu schmeißen? Habt ihr da Gründe für eure finanzielle Trennung als Eheleute?
Schöne Grüße
Sebastian
Hi Sebastian,
danke für Deinen Kommentar 🙂
Das ist eine gute Frage, was uns daran hindert. Wir sind beide sehr freiheitsliebend und Unabhängigkeit ist uns sehr wichtig – in einem gewissen Maß auch voneinander, trotz der Ehe. Wahrscheinlich kommt es daher, dass wir bisher an den getrennten Konten festhalten.
Wie bereits zu Felix‘ Kommentar geschrieben: Ich kann mir gut vorstellen, dass wir den Fokus mit zunehmender Beziehungsdauer immer mehr auf das gemeinsame anstelle der getrennten Konten legen werden…gerade wenn wir irgendwann Kinder haben…vielleicht legen wir dann eher kleinere Teile auf die Einzelkonten anstelle wie jetzt den kleinen Teil aufs gemeinsame Konto.
Ein anderer Aspekt ist sicherlich auch, dass es mir ein Gefühl von Sicherheit gibt, meine (deutlich höheren) Ersparnisse und Investitionen auf meinen Namen zu haben. Ich weiß, dass ich irgendwann für eine gewisse Zeit aus dem Job ausscheiden werde (Elternzeit, ggf. Teilzeitarbeit, etc.) und dies auch in einer geringeren Rente resultieren wird. Und wer weiß, ob wir uns in 20 Jahren noch so lieben wie heute?? Selbstverständlich hoffen wir es, aber wir sind zu sehr Realisten, als dass wir fest davon ausgehen.
Geklärte Fronten sind für uns einfach von Anfang an sehr wichtig gewesen – daher behalten wir sie bei 🙂
LG
Marielle
Hallo Marielle,
schöner Einblick in euer Denken und euren Umgang mit Finanzen.
Ich bin mit meiner Frau schon sehr lange zusammen („Schulromanze“), weshalb Geld nie wirklich ein individuelles Thema war. Wir hatten früh ein gemeinsames Konto und haben es auch weiterhin.
Da meine Frau derzeit zuhause ist und unsere Kinder betreut, verzichtet sie freiwillig auf eigenes Einkommen. Im Fall einer Trennung hieße es aber sowieso 50:50. Dennoch sind Frauen (bzw. die Partner, welche zum großen Teil die Kinder betreuen) benachteiligt, da sie weniger verdienen, wenn sie später (wieder) in den Job einsteigen.
Auch deshalb hat meine Frau einen kleinen Spartopf, der ihr etwas Sicherheit gibt, falls doch mal etwas sein sollte.
Abgesehen davon, bin ich froh, dass wir alles in einem Topf haben. Getrennte Konten in einer Beziehung sind nix für mich. Meine persönliche Meinung 🙂
Viele Grüße
Felix
Hallo Felix,
vielen Dank für Deinen Einblick in Eure Finanzaufteilung. Zeigt wunderbar, dass es nicht darauf ankommt, wie man es macht, sondern nur, dass es für beide Beteiligten die richtige Lösung ist bzw. es sich für beide genau so gut anfühlt.
Einen großen Einfluss hat wahrscheinlich auch, wann man sich kennenlernt und wie die Ausgangssituationen sind. Wir haben uns zwar auch früh kennengelernt, allerdings bereits mit sehr unterschiedlichen Vermögensständen.
Zu Beginn hatten wir auch einen grundsätzlich unterschiedlichen Investitionsstil (Ich mit Riesterrente, Bausparvertrag und für mein Alter breit gestreutes Aktiendepot und Mike ein Giro- sowie ein Tagesgeldkonto und ein paar Deka-Fonds) – da war das getrennte Vorgehen einfach besser geeignet.
Das wichtigste ist ja – wie immer – dass es bei Euch genau so klappt. Die Idee mit dem Spartopf für Deine Frau finde ich übrigens super! Kann mir vorstellen, dass das zu Ihrem Sicherheits- und vor allem Unabhängigkeitsgefühl beiträgt.
Für uns sind die getrennten Konten sehr wichtig. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie mit zunehmender Beziehungsdauer immer unwichtiger werden…
Liebe Grüße
Marielle