Als Paar in gemeinsame Unternehmungen investieren?

Hey,

heute wird sich alles um die Investitionsmöglichkeit als Paar in ein eigenes Unternehmen drehen. In unseren Vorabüberlegungen haben wir bereits festgestellt, dass wir dazu schon jede Menge Infos gegeben haben.

Der Immobilienkauf als Paar bietet ähnliche Vorzüge und Nachteile wie die gemeinsame Gründung. Weswegen wir uns für diesen Artikel eine etwas andere Brille aufsetzen wollen.

 

 

Jede Beziehung ist bereits ein Unternehmen

Du hast es vielleicht schon einmal gehört oder gelesen: Wir sind alles Unternehmerinnen und Unternehmer unseres eigenen Lebens.

Wir müssen Kontakte knüpfen oder Freunde finden, wir müssen unsere Rechnungen bezahlen, wir müssen einen Gewinn erwirtschaften um uns Dinge leisten zu können und so weiter.

In unserer Beziehung sieht es genauso aus. Wir haben ein gemeinsames Konto. Darauf muss Geld eingehen, damit Miete, Strom, Internet, GEZ und Essen bezahlt werden kann. Wir müssen unseren Haushalt managen. Dazu immer wieder miteinander kooperieren und Dinge neu aushandeln.

Als Produkte bringen wir eine zufriedenstellende Beziehung, ein wachsendes Vermögen und zum Beispiel diesen Blog hervor.

Wenn Du jetzt drüber nachdenkst, was sind die Produkte Deines Lebens und/oder was sind die Produkte Eurer Beziehung?

 

Gemeinsamen Purpose im Leben finden

In der Start-Up- und der Finanzblogszene sind einige Bücher sehr beliebt. Egal in welcher Facebook-Gruppe oder welche Person man fragt, es werden immer wieder dieselben Bücher genannt.

Viele davon haben wir bereits selbst gelesen oder stehen ganz oben auf unserer Leseliste.

Der Konsens davon? Finde etwas, wofür Du brennst und stecke alle Energie hinein.

Der Grund dafür? Mit einem Purpose, einem Ziel, einer Vision – eben etwas wofür Du wirklich brennst – ist es viel leichter, die nötige Zeit zu investieren, damit es erfolgreich werden kann.

Und jetzt stell Dir vor, Du hast so etwas mit Deiner besten Freundin, Deinem besten Freund oder Deinem/r Partner/in!

(Anleitungen dazu gibt es wie Sand am Meer – eine der praktischsten ist die von Alex Fischer – weshalb wir das hier nicht weiter ausführen.)

 

Was bedeutet es für das zu gründende Unternehmen?

In der Gestaltpsychologie heißt es: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

Damit ist gemeint, dass durch das Zusammenfügen einzelner Elemente etwas völlig Neues entstehen kann.

Und so ist es eben auch beim Purpose. Die Motivation beider Personen wird nicht einfach addiert, sondern vermutlich multipliziert, im günstigsten Fall sogar potenziert.

Das Unternehmen kann also deutlich schneller wachsen, da mehr Arbeitszeit, mehr Ressourcen, mehr Motivation, mehr Gedankengut und so weiter dahinter steckt.

Schädlich wird es erst, wenn eine beteiligte Person den Purpose nicht teilt, dann können sich die Rechenregeln umkehren und es wird echt schwer.

 

Was bedeutet es für die Beziehung?

Eine wesentlich länger haltende Gemeinsamkeit als alle anderen traditionellen Ziele im Leben eines Paares: Haus kaufen, Kinder groß ziehen, in die Rente gehen, etc.

Der Purpose stellt immer wieder neue Herausforderungen, bietet eine riesige Gemeinsamkeit und kann stetig weiterentwickelt werden.

Wenn dieser für beide Personen in der Partnerschaft gefunden werden kann und für beide gleichermaßen gilt, bietet er eine sehr solide Grundlage für alle weiteren Vorhaben und Hindernisse, die in Zukunft aufeinander zukommen würden.

 

Konsum versus Produktion – was ist der Unterschied?

Konsum bedeutet, dass ich etwas verbrauche. Produktion bedeutet, dass ich etwas erschaffe. Soweit – so klar!

Das ist wohl der offensichtlichste Unterschied und ist im ersten Moment auch nicht so wirklich beeindruckend. Beeindruckend ist hingegen, was es für Konsequenzen mit sich führt.

Wenn ich etwas konsumiere – nehmen wir das leidige Thema „Schokolade“ – dann bin ich für den Moment glücklich. Ist die Schokolade aber leer, dann ist es erstmal egal und nach einiger Zeit entsteht ein größer werdendes Bedürfnis nach neuer Schokolade. Bis dies befriedigt wird, sinkt meine Zufriedenheit.

Generell ebbt meine Zufriedenheit sehr schnell ab, wenn ich mir was neues gekauft habe. Länger hat beispielsweise die Anschaffung eines vernünftigen Handys angehalten. Da ich einen direkten dauerhaften Nutzen hatte: Zeitersparnis bei Mails, Kontaktaufnahme, Organisation von Gruppen. Irgendwann war es aber auch langsam oder gar kaputt und ich hatte den Ärger.

Ganz anders sieht es aus, wenn ich etwas erschaffe oder erlebe. Über meine Schwimmteams (die ich als Trainer begleitet habe) erzähle ich immer noch, obwohl sie teils Jahre zurückliegen. Ich werde auf diese auch nach wie vor angesprochen – und bekomme jedes Mal ein gutes Gefühl.

Oder dieser Blog. Seit 01.08. ist er jetzt online – das sind fast vier Monate. Anstelle, dass meine Zufriedenheit sinkt, steigt sie immer weiter an. Immer mehr Menschen zeigen Interesse an dem, was wir hier Erschaffen und der Austausch wird immer spannender.

 

Was bedeutet es für die Beziehung?

Eine gesteigerte Zufriedenheit und ein höheres Glücksgefühl. Es ist eine tolle Möglichkeit von der passiven Seite des Konsumenten auf die aktive Seite des Produzenten zu wechseln.

So verhält es sich übrigens mit allen Investitionen – sie machen länger glücklich und zufrieden!

Dabei ist es völlig egal aus was die Investition besteht: Reisen, Gesundheit, Beziehung, Aktien, etc.

Am Ende steht eine gesteigerte Zufriedenheit, weil aktiv etwas unternommen wurde. Ein klares Plus für das gemeinsame Unternehmertum.

 

Wie verteilt sich die Zeit beim gemeinsamen Gründen?

Unsere (bescheidene) Erfahrung: Wir haben mehr davon.

Damit ist vor allem die gemeinsame Zeit gemeint. Ein gemeinsames Projekt oder eine gemeinsame Unternehmung wirft sehr viele Fragen und Probleme auf, die beantwortet und gelöst werden müssen.

Um dies erreichen zu können, muss viel miteinander geredet und gearbeitet werden. Die Zeit, die also zuvor getrennt in die Arbeit investiert wurde, wird nun in die Unternehmung und damit auch in die gemeinsame Zeit gesteckt.

Hierbei ist es natürlich wichtig, dass in dieselbe Richtung gearbeitet wird. Wenn wir uns als Paar nicht einig sind, dann kann das auch deutlich mehr Zeit kosten und zu Reiberein kommen, die ansonsten nicht vorhanden wäre. Deshalb sind auch die vorherigen Punkte so wichtig!

 

Was heißt das für die Beziehung?

Zum einen mehr qualitative Zeit, die gemeinsam verbracht werden kann. Durch das Erschaffen neuer Produkte wird viel zusammen gearbeitet.

Hier müssen dann auch klare Grenzen gezogen werden, damit es nicht irgendwann zu viel wird und die privaten Themen völlig auf der Strecke bleiben. Wo das Gleichgewicht liegt, ist natürlich sehr individuell.

Auf unserer Suche, wie andere damit umgehen, haben wir einen Artikel entdeckt:

Gründen mit einem Familienmitglied

 

Hast Du auch schon Erfahrung gesammelt mit einer/m Partner/in ein Projekt oder ein Unternehmen aufzuziehen? Welche Erkenntnisse würdest Du weitergeben?

 

Immobilien sind auch eine Art Unternehmen

Sowie wir bereits unsere eigene Beziehung als Unternehmen führen (müssen), ist dies bei einer Immobilie ebenfalls richtig. Da das Prinzip übertragbar ist, gelten auch hier die Vor- und Nachteile unseres Artikels zum Immobilienkauf als Paar.

Zur Erinnerung, hier die Kurzfassung unserer Argumente als Auflistung.

(Pro 1) Geteiltes Risiko ist weniger als halbes Risiko (oder auch nicht)

(Pro 2) Bessere finanzielle Lage – auch bei ungleichen Verhältnissen

(Pro 3) Eindeutige Vertragsgrundlage

(Pro 4) Zwei müssen von der Unternehmung überzeugt sein

(Pro 5) Der Igel gewinnt ja auch gegen den Hasen – aka Arbeitsteilung

(Kontra 1) Bis, dass der Unternehmensverkauf euch scheidet

(Kontra 2) Kreditwürdigkeit von zwei Personen abhängig – trifft natürlich nicht auf alle Unternehmungen zu

(Kontra 3) Ungleiches Wissen, Vermögen und Arbeitsaufwand

 

Wie läuft das bei den Beziehungs-Investoren?

Nehmen wir die drei zuvor genannten Aspekte und wenden sie einmal auf unsere Unternehmung „Beziehungs-Investoren“ an.

 

Unser gemeinsamer Purpose

Wir wollen möglichst viel Zeit mit unseren Familien und unserer zukünftigen eigenen Familie verbringen. Dabei wollen wir selbst sehr viel von der Welt sehen und auch unseren Kindern sehr viele verschiedene Eindrücke aus anderen Ländern bieten.

Zusätzlich wollen in der Lage sein, genau die Projekte durchzuziehen, die uns besonders am Herzen liegen. Das ist bei mir der Bildungsbereich mit all ihren Akteuren und Möglichkeiten. Für Marielle ist es das Thema „Reisen“ und allem was dazugehört.

 

Unser Produkt

Als eines der Resultate unserer Ziele ist bereits dieser Blog entstanden. Und hinter dem Blog warten bereits Ideen, wie wir in Zukunft angehen wollen.

In der Ideenküche brodelt bereits die Erstellung eines Podcasts, das Veranstalten von Workshops/Seminaren oder das Anbieten von Coachings und Beratung in Beziehungen (mit Geldproblemen).

Unser erstes öffentliches Produkt – dieser Blog – sorgt bereits für ganz schönen Gesprächsstoff. Das war zum Beispiel sehr stark an meinem Geburtstag zu spüren. Ganz egal, ob es meine Familie oder meine Freunde aus verschiedenen Ecken (Sport, Projekte, Uni) – alle stellten Fragen zu unseren Themen und unterhielten sich angeregt.

Wir sind also irre stolz darauf, etwas geschaffen zu haben, worüber Menschen reden. Und es ist unfassbar motivierend weiter zu machen.

 

Haben wir mehr oder weniger Zeit?

Bereits im Frühjahr hatten wir einen direkten Kontrast. Und auch jetzt ist es mit Marielles Masterarbeit sehr ersichtlich. Im Frühjahr war das Projekt mein Abschluss und jetzt ist es Marielles Arbeit. Jeweils haben wir alleine daran gearbeitet und in beiden Fällen hat unsere gemeinsame Zeit darunter gelitten.

Ganz anders beim Blog. Das Projekt führt uns immer wieder zusammen. Wir sitzen immer wieder auf der Couch, am Schreibtisch oder an unseren Listen und überlegen wie es weitergeht, was wir schreiben wollen oder welche Themen relevant sind.

Und das wichtigste: Selbst in der Zeit, in der eine von uns ganz andere Prioritäten und starken Zeitdruck hat.

 

Fazit zur gemeinsamen Unternehmensgründung als Paar

Unsere Unternehmung ist bisher definitiv eine Investition, die wir lieber zu zweit machen als alleine. Wir spüren die direkte Bereicherung für unsere Beziehung und für die Unternehmung.

Es ist jetzt schon unzählige Male vorgekommen, dass einer von uns nicht weitergekommen ist, den anderen angestoßen hat und schon war neue Inspiration vorhanden. So übrigens auch mit diesem Artikel – durch die Ähnlichkeit zu unserem Immobilienartikel war es ganz schön schwierig die richtige Brille aufzusetzen.

Wir können den Start eines gemeinsamen Projektes oder einer Unternehmung als Paar auf jeden Fall empfehlen. Für uns ist es eine Bereicherung und macht die Zusammenarbeit (auch inerhalb der Beziehung) in einem völlig neuen Bereich sehr spannend.

Beste GrüßeMike

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