Gelebte Vereinbarkeit. Unter diesem Motto unterhielten wir uns mit Sunny und Klaus.
Elternzeit und reisen, kann das funktionieren? Es kann! Wie es gelingen kann, Familie und ein selbstbestimmtes Leben unter einen Hut zu bringen, zeigen dir Sunny und Klaus. Auf Instagram geben die beiden Einblicke in ihr selbstbestimmtes Leben während ihrer Elternzeit. Aktuell überwintert die Familie auf Fuerteventura und genießt dort das gemeinsame Familienleben.
Wichtige Links
- Webseite von Sunny
- Instagram Sunny & Klaus
- Workbook: Finanzüberblick für Paare
- Finanzplaner für Paare – Version 2023
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Was dich erwartet
Wie das geht und wie die beiden zu ihrem jetzigen Lebens- und Elternzeitmodell gekommen sind? Welche Rollenverteilung in ihrer Ehe gelebt wird? Welche Top- Tipps sie für eine happy family haben, erfährst Du in diesem Artikel.
Zu Beginn möchten wir die beiden kurz vorstellen, Sunny und Klaus kommen ursprünglich aus Wismar. Beruflich war Sunny im Sportbereich lange Jahre in der Verwaltung tätig. Klaus hat in der Event- und Marketingbranche gearbeitet und bildet sich aktuell als Human Design Coach weiter. Zusammen haben sie zwei Kinder, im Alter von dreieinhalb Jahren und sieben Monaten.
Vereinbarkeitsmodell von Familie und Beruf
Uns interessiert, wie sieht euer Vereinbarkeitsmodell von Familie und Beruf aus?
Klaus: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben ermöglichen wir uns durch unsere eigenen Projekte in unserer eigenen Arbeitszeitstruktur.
Auch wenn wir in Elternzeit sind, geben wir uns täglich gegenseitige Arbeitszeitslots, in denen einer Arbeiten kann und der andere dann beide Kinder betreut. Wie lange diese Zeitslots sind, ist meist unterschiedlich. Je nachdem was gerade bei den Kindern noch ansteht oder wie lange das Baby schläft.
Sunny: Man lernt, wenn man Eltern wird, wie man seine Zeit effektiv gestaltet. Ich bin eher der organisierte Typ und mache mir meist schon vorab meine Tagespläne, damit ich nicht erst wenn das Baby schläft anfangen muss mir zu überlegen, wie ich die Zeit nutze.
Klaus: Mir ist es sehr wichtig, dass ich meine Zeit auch nutzen kann, um ein bisschen Ruhe zu haben. Ansonsten geht Hans, unser älterer Sohn geht an zwei Tagen die Woche in den Kindergarten und wird von mir dahin gebracht.
Somit sind wir zwei Vormittage aus dem Haus. Ansonsten verbringen wir die meiste Zeit gemeinsam als Familie. Die Aufteilung der Arbeit in Zeitslots, ermöglicht es uns neben gemeinsamen Projekten, auch eigene Projekte zu verwirklichen.
Sunny: Die Projekte priorisieren wir und halten uns dann gegenseitig den Rücken dafür frei. Ich habe zum Beispiel mit meiner Hebamme zusammen wöchentlich einen festen Termin für meinen Podcast.
Bei meinem Glückscoaching gibt es dann Termine, meist eineinhalb Stunden und in der Zeit hält Klaus mir dann auch den Rücken frei.
Klaus: Ich habe oft abends dann nochmal ein Meeting oder Zoomcall und dann kann Sunny mir das zu Bett bringen der Kinder mal abnehmen und ich habe genug Zeit.
Der wichtigste Punkt ist aber, dass der Hauptfokus auf der gemeinsamen Familienzeit liegt und über allem anderen steht. Wir blicken hier auf den Atlantik und wollen die Zeit so intensiv wie möglich genießen.
Paarzeit mit Kindern
Wie gestaltet ihr eure Paarzeiten?
Klaus: Paarzeit ist natürlich nicht mehr die Paarzeit die man ohne Kinder hatte. Trotzdem genießen wir beispielsweise gemeinsame Sonnenuntergänge und wir haben die Abende für uns. Oder wir trinken einen Kaffee zusammen auf unserer Couch draußen.
Außerdem haben wir uns ein Haus neben unserem organisiert, in dem wir Besucher unterbringen können. Somit haben wir eigentlich durchgehend Freunde oder Familie zu besuch, die uns unterstützen und die Kinder auch mal abnehmen.
Sunny: Ich nutze hier auch gerne lange Autofahrten, um mich zu unterhalten. In die meisten Orte fahren wir hier ca. eine Stunde und diese Zeit nutzen wir dann zum Reden und die Kinder können beim Autofahren nochmal ein Powernap machen.
Inwiefern habt ihr eure Elternzeit beim zweiten Kind anders gestaltet als beim Ersten?
Sunny: Dass wir zusammen sind!
Klaus: Bei unserem zweiten Kind war es für uns am wichtigsten, dass wir alle zusammen sein können. Ich hatte nach der Geburt unseres ersten Kindes nur zwei Wochen Urlaub und gegen Ende von Sunnys Elternzeit weitere vier Monate frei, in denen wir eine Reise nach Thailand gemacht haben.
Die Reise war wunderschön aber zwischen den zwei Wochen und den vier Monaten, habe ich nur gearbeitet. Das wollten wir bei unserem zweiten Kind anders handhaben. Dieses Mal haben wir beide ein ganzes Jahr Elternzeit und Sunny danach noch ein zweites Jahr.
Wann ist die Zeit für Veränderungen?
Wie kam es zu dieser Veränderung?
Klaus: Zum einen haben wir haben uns mehr gemeinsame Elternzeit und Zusammensein gewünscht. Und zum anderen stand pandemiebedingt bei mir eine berufliche Veränderung an.
Der Investor in meiner vorherigen Firma hat alles erstmal auf Null gefahren. Dadurch war ich frei mir Gedanken zu machen, wie viel Elternzeit und welches Leben will ich wirklich?
Aufgrund dieser Gedanken haben wir dann unser Modell entworfen, indem wir beide ein ganzes Jahr zusammen zu Hause sind.
Es gab also einen externen Einfluss, der bestimmt hat, dass jetzt Pause ist. Gibt es dadurch die Möglichkeit sich neu zu überlegen, was man eigentlich will und kann dementsprechend Entscheidungen treffen?
Sunny: Es gab eine Zeit, in der Klaus per Facetime gute Nacht gesagt hat. Das ist für eine Zeit lang okay, aber nicht auf Dauer. Viele haben Klaus nach der Schließung gefragt, wie es beruflich weiter gehen soll und was er machen will.
Aber Klaus hat da in sich geruht und sich Zeit genommen. Das war ein Prozess sich die Situation erstmal anzuschauen, um dann zu entscheiden, ich gehe jetzt in Elternzeit und sich nicht von außen unter Druck setzen zu lassen.
Wie ist das zu finanzieren?
Wie leistet ihr euch das?
Klaus: Wir sind in Deutschland einigermaßen gut abgesichert. Im ersten Moment war es durch Arbeitslosengeld. Dann haben wir die letzten Jahre Ersparnisse gesammelt und sonst haben wir keine teuren Ausgaben oder Hobbys. Wir leisten uns nur einen Hauskredit und vermieten eine Ferienwohnung, die wir in unserem Haus haben. Wir haben normale Jobs und sind auch zufrieden damit uns nicht alles leisten zu können. Man muss kein Spitzenverdiener sein, um sich die Elternzeit leisten zu können.
Sunny: Es kann natürlich immer mal was passieren, zum Beispiel, dass die Waschmaschine kaputt geht. Wir haben unsere Exceltabelle, mit der wir beide einen Überblick über unsere Einnahmen und Ausgaben haben. Da sind Puffer eingeplant für solche Sachen oder auch für Geschenke. Dadurch konnten wir auch gut einsehen, wie wir die Ausgaben laufen lassen können, wenn Klaus Gehalt erstmal komplett wegfällt.
Habt ihr keine Angst, dass das Geld weniger wird?
Klaus: Klar, unsere Polster, die wir jetzt haben, werden in der Elternzeit genutzt und dann wird das Geld weniger. Diese Entscheidung ist klar getroffen. Es lässt sich nicht ewig bei gleichem Kontostand leben. Man muss sparen und dann kann man auch was ausgeben.
Wenn wir zum Beispiel vier oder fünf Monate weg sind, vermieten wir unser Haus in Deutschland unter und haben somit einen durchlaufenden Posten. Das Haus muss dementsprechend vorbereitet werden, was ein bisschen Organisation bedarf.
Sunny: Wenn man weiß, warum man es tut, fällt es einem auch leichter. Grundsätzlich wird man kreativer, wenn es darum geht, wie man neue Einnahmen generieren kann.
Ich habe beispielsweise noch mein Schwangerschaftstagebuch oder den Schwangerschaftspodcast „Happy Eisprung“. Man kann sich mehrere kleine Standbeine aufbauen, die alle ein wenig abwerfen. Am Ende zählt die Gesamtsumme.
Geld, ein Streitthema?
Habt ihr euch schonmal über Geld gestritten? Und wie habt ihr es gelöst?
Sunny: Ja haben wir und nicht nur einmal.
Klaus: Wenn, dann eher über Kleinigkeiten, wie Strafzettel oder andere unnötige Ausgaben.
Ich plane solche Ausgaben ein, bevor ich mir Stress mache. Sunny findet, dass man sich solche Ausgaben sparen kann. Darüber haben wir uns ein paar Mal gestritten.
Um größere Ausgaben wie das Haus oder Reisen haben wir immer an einem Strang gezogen und hatten keine Streitthemen.
Wie sieht die Vorsorge für die Kinder aus?
Wie spart Ihr für Eure Kinder?
Sunny: Für unsere Jungs haben wir mit der Geburt ein Depot angelegt. Und da war sofort klar, dass Klaus sich damit besser auskennt und wenn er findet das sollten wir mit der Depotanlage machen, dann vertraue ich ihm da.
Den Verwandten haben wir gesagt, das klingt für manche vielleicht ein bisschen emotionslos: wenn sie nicht wissen, was sie schenken sollen, dann freuen wir uns über Geld. Das geht ins Depot der Kinder und darf dort wachsen. Und überraschender Weise haben das Angebot auch viele angenommen.
Klaus: Gerade beim Zweiten Kind hatten wir schon viele Dinge, die wir nicht mehr neu brauchten. Das muss man dann aber auch erstmal allen sagen, dass es auch vollkommen okay ist Geld zu schenken oder einfach gar nichts.
Sunny: Bei unserem Zweiten Kind, haben wir dann sogar Gutscheine für Zeit geschenkt bekommen, um uns mal die Kinder abzunehmen, damit wir Paarzeiten haben können.
Gerade als wir das Haus zum Vermieten präpariert haben, habe ich gemerkt wie viel Zeug wir haben, besonders auch für die Kinder. Das hat uns die Augen geöffnet, dass wir zu viele Sachen haben und als Geschenke gerne Geld annehmen. Das hilft uns auch auf der Insel weiter.
Klaus: Ja, da braucht man auch etwas Mut den Menschen zu sagen, über Geld würden wir uns wirklich mehr freuen. Nehmt es uns bitte nicht krumm.
Wie sehen die Depots für eure Kinder aus?
Klaus: Das sind jeweils zwei Fonds und da sparen wir monatlich einen festen Betrag. Wir haben uns von einem Finanzberater eine Rückmeldung geholt. In den Sparplan gucken wir ein zwei Mal im Jahr rein und sonst wollen wir uns da gar nicht verrückt machen lassen.
Wie sind die Rollen in der Beziehung?
Wie ist die Rollenverteilung in eurer Beziehung?
Klaus: So klar sind unsere Bereiche gar nicht. Ich kenne mich bei Depots und Aktien etwas besser aus.
Ansonsten ist das Thema Finanzen gleich verteilt und gleichberechtigt. Vor unseren Exceltabellen sitzen wir dann beide und planen das.
Sunny: Wir haben uns in den letzten Jahren immer besser kennengelernt und rausgefunden, wer welche Stärken und Schwächen hat.
Bevor ich mich durch eine Sache durchquäle, die mir einfach keine Freude bereitet oder mir schwerfällt, Klaus sich damit aber gut auskennt oder es ihm Spaß macht, dann macht er das.
Ich muss ihm nur eine Deadline setzten. Du hast zum Beispiel drei Tage Zeit. Klaus berichtet mir dann und wir entscheiden gemeinsam. Zu wissen was für Stärken der andere hat, hilft gerade beim Thema Finanzen sehr.
Klaus: Und wenn ich dann rausgefunden habe, wie wir was sparen können oder ähnliches, würde es mir oft überhaupt keinen Spaß machen, das dann umzusetzen bzw. abzuarbeiten.
Dann sagt Sunny, gib es mir her, ich mach das schnell. Und so teilen wir uns das auf.
Alle anderen Bereiche, wie Haushalt und Wäsche handhaben wir gleichberechtigt. Es macht der, der gerade Zeit hat. Nur Organisatorisches macht eher Sunny.
Man muss seinen Flow finden, indem man die Stärken des anderen rausfindet und dann auch darauf vertraut, wie der andere das umsetzt.
Sunny: Es ist wichtig Verständnis für seinen Partner zu generieren und ihn bedingungslos zu akzeptieren. Nicht zu versuchen, den anderen zu verändern.
Top- Tipps
Welche Top- Tipps könnt ihr den Leser*innen mitgeben?
Klaus: Es ist wichtig, sich zu akzeptieren. Jeder hat andere Stärken und Schwächen. Wir arbeiten unsere Aufgaben nach Stärken ab.
Was dem einen leicht fällt, ist für den anderen eine Qual. Man geht oft davon aus, dass die anderen genauso ticken, wie man selbst.
Ein zweiter Tipp ist es, viel miteinander zu reden. Wichtige Themen anzusprechen und zu versuchen Lösungen zu finden, ohne Schuldzuweisungen.
Manchmal muss man Mut aufbringen, um diese Gespräche zu führen. Durchs Reden kannst du Dir Dinge bewusst machen. Und es ist wichtig, sich auch die schönen Dinge bewusst zu machen.
Sunny: Der dritte Tipp besteht darin, als Familie seinen eigenen Weg zu finden. Du kannst Dir Inspiration von außen holen, um dein eigenes Leben zu gestalten und nach Deinen Bedürfnissen auszuleben.
Dafür muss man auch mal die Zweifel überwinden. Inspiration können beispielsweise Seminare oder Coachings sein.
Mit ein bisschen Mut ist so ein selbstbestimmtes Leben möglich. Einfach mal ausprobieren, es könnte ja gut werden.
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