Eure Bucketliste ist lang und länger?
194 Länder gibt es auf der Erde zu entdecken.
Manche winzig klein, andere riesig groß.
Ist der (Langzeit-) Urlaub genommen und das Geld gespart, kann bald der nächste Pin in die Weltkarte gesteckt werden.
Unterwegs in den aufregendsten Gegenden in Europa, Asien, Amerika, Afrika oder Ozeanien.
Bevor die Reise los geht, gilt es einige Fragen zu beantworten.
Eine davon ploppt immer wieder auf. Gerade im Nachgang unserer Flitterwochen wurden wir von einem Kumpel gefragt:
Wie viel Geld habt ihr auf eurer Reise dabei gehabt?
250 AUD – so lautet die prägnante Antwort. Aber würde dich diese Antwort zufrieden stellen?
Wohl eher nicht – so schaute auch unser Kumpel etwas wirr drein.
Wäre es nicht viel interessanter zu wissen, woher ihr Bargeld auf eurer Reise bekommt, ob es wirklich Geld aus Deutschland benötigt, ob Bargeld sinnvoll ist und was ihr unternehmen könnt, wenn auf einmal alles weg ist?
Dieser Artikel wurde von Mike für dich verfasst.
Bargeld vs Kreditkarte – Welches Zahlungsmittel ist auf Reisen sinnvoll?
Plastik oder Papier? Papier oder Plastik? Für was ihr euch entscheidet, hängt von eurer Reise ab.
Pauschal Bargeld zu empfehlen, wird irrsinnig, wenn ihr 4 Wochen durch die USA tourt. Hingegen wird euch eine Kreditkarte im ländlichen Thailand Kenia nicht zwingend das erhoffte Ergebnis bringen.
Auf unseren Reisen sind uns folgende Vor- und Nachteile aufgefallen. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Bargeld auf Reisen – mit einem Koffer voller Geld unterwegs?
Vorteile des Bargeldes
- Probates Zahlungsmittel in ländlichen Gegenden. Kleinere Restaurants oder (Super-) Märkte haben kein Kartelesegerät und akzeptieren nur Scheine und Münzen.
- Keine zusätzlichen Transaktionsgebühren wie sie bei Kartenzahlungen auftreten können.
- Teilbar. Geldmenge kann an verschiedenen Orten und unterschiedlichen Körperstellen aufbewahrt werden.
Nachteile des Bargeldes
- Benötigte Geldmenge ist auf längeren Reisen schwer abzuschätzen.
- Geklautes Geld kann nicht erstattet werden.
- Größere Geldmengen sind schwierig zu verstecken.
Kreditkarte auf Reisen – billiges Plastik oder wertvoller Rohstoff?
Vorteile der Kreditkarte
- Die Kreditkarte ist leicht zu verbergen.
- In Städten ist die ATM- und Akzeptanzdichte sehr hoch.
- Leicht zu sperren und Geld kann rückerstattet werden.
Nachteile der Kreditkarte
- Ihr benötigt zwei Kreditkarten, um die „Geldmenge“ an zwei Orte aufzuteilen.
- Ländliche Gegenden bieten weniger Zahlungs- und Abhebemöglichkeiten.
- Kreditkarten können kopiert werden.
Fazit: Bargeld oder Kreditkarte auf Reisen
Wie könnt ihr die Vor- und Nachteile beider Zahlungsmittel optimal für euch nutzen?
Auf den meisten Reisen wird ein Mix aus beidem eure Bedürfnisse erfüllen.
Mit der Kreditkarte könntet ihr höhere Beträge (bspw. tanken) bezahlen und Bargeld in lokaler Währung an Visa- oder Mastercard-Automaten abheben. Mit der DKB-Kreditkarte ist dies sogar kostenlos.
Dieses nutzen wir und viele Freunde seit Jahren, um auf Reisen kostenlos und flexibel an Bargeld zu kommen.
Durch die hohe Dichte der Geldautomaten reichen meist Mindestbeträge von unter 100 Euro. Damit seid ihr für etwa zwei Tage liquide, Diebe sind leicht zufriedenstellen und ihr erleidet keinen relevanten Verlust. Vorausgesetzt ihr bewahrt euer Geld und die Kreditkarten an unterschiedlichen Stellen auf.
Auf dem Trip durchs Nirgendwo
Je nach Reise gilt es für euch einige ländliche Gebiete ohne ausreichende Kreditkartennutzungsmöglichkeiten zu überbrücken. Wenn ihr eure Route plant, sollte dies leicht zu meistern sein. Anstelle von 100 Euro könntet ihr einen kalkulierten Betrag + 10-15% Sicherheitspuffer nehmen.
Der Puffer wiederum kann als Beute dienen, sollte doch einmal etwas passieren.
Wie viel Geld nehmt ihr mit auf Reisen?
Nachdem ihr euch für eine Zahlungsart entschieden habt, steht nach wie vor die Frage im Raum: Mit wie viel Geld solltet ihr aus Deutschland starten?
Hier einmal unser Startgeld für einige Länder, die wir in der Vergangenheit besuchten:
- Australien (2017) – 250 AUD -> bekamen wir zu unserer Hochzeit geschenkt
- Neuseeland (2017) – 0 NZD
- USA (2015) – 0 USD
- Thailand (2014) – 0 THB
- Kenia (2012) – 0 KES
- Costa Rica (2011) – 1500 CRC
Wie kommt ihr typischerweise in einem neuen Land an? Per Flugzeug am Flughafen?
Langstreckenflüge finden nur zwischen größeren Flughäfen statt und diese sind mit Geldautomaten ausgestattet.
Selbst in Kenia – der Flughafen in Mombasa war der, mit den wenigsten Geschäften, den wir je gesehen haben – gab es ein Dutzend Geldautomaten. Unsere erste Handlung nach Einreise ist somit das Geldabheben.
Je nach Lage und erstem Eindruck fällt dieser Betrag höher oder niedriger aus.
Wäre es nicht einfacher, günster und sicherer das Geld direkt in Deutschland zu wechseln?
Wie leicht kommst du an Fremdwährungen in Deutschland?
Wie wäre es mit einem etwas anderen Date. Nächsten Samstag geht ihr gemütlich frühstücken. Dabei lasst ihr die Gedanken schweifen und tauscht euch über eure Bucketliste aus. Welche Länder würdet ihr beide gerne bereisen?
Mit Unterstützung von Google schreibt ihr euch dabei die Währungen eurer Favoriten auf. Tögrög? Peso? Rial?
Anschließend spaziert ihr mit eurer Liste in die nächste Filialbank und fragt nach euren Währungswünschen. Welche Antworten habt ihr erhalten?
Ist es günstiger in Deutschland die Währung zu wechseln?
Die Kosten variieren von Bank zu Bank, sodass wir hier keine allgemeingültige Zahl nennen können. Allerdings folgende Gegenüberstellung:
In Deutschland bekommst du die Fremdwährung in Banken oder an Wechselstuben. Das Geld muss bestellt und die Arbeitskraft bezahlt werden – ihr zahlt abgesehen vom Wechselkurs die Logistik und das Personal.
Mit der DKB hingegen hebt ihr weltweit kostenfrei ab. Einziger Kostenpunkt: Der Wechselkurs.
Dennoch in Deutschland wechseln, da es sicherer ist?
Sind die Geldautomaten manipuliert? Beispielsweise könnte auf das Pinfeld ein weiteres Feld aufgelegt sein. Oder eine Kamera könnte angebracht sein. Ist dies ein Grund das meiste Geld in Deutschland zu organisieren?
Wohl kaum. Die meisten Tricks lassen sich leicht ausschließen. Den Rütteltest führe ich auch in Deutschland an jedem Geldautomaten durch – aufgelegte Felder lassen sich (einfacher) bewegen. Auch meine passive Hand deckt die eingebende ab.
Was, wenn euer gesamtes Geld auf der Reise abhanden kommt?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann der Worst-Case auf Reisen eintreten. Leider kommen hin und wieder Meldungen in Reisegruppen hoch, dass Menschen alle Dokumente, Karten und das gesamte Bargeld entwendet bekommen haben.
In einem fremden Land mit einer unbekannten Sprache kann dies zum Alptraum werden. Wie würdest du in einer solchen Situation vorgehen?
Zunächst gibt es den internationalen Sperr-Notruf. Dieser ist 24/7 unter +49 116 116 erreichbar. Zum Sperren benötigt ihr allerdings eure Kontonummern. Zur Sicherheit solltet ihr diese direkt am Körper tragen oder im besten Fall auswendig kennen.
Um schnell an Bargeld zu kommen, könnt ihr euch von Familien Geld transferieren lassen. Zum Beispiel mit der Western Union. Dort erhaltet ihr von eurem Geldgeber eine Transaktionsnummer, mit dieser müsst ihr in die nächste Bank mit WesternUnion Zeichen.
Unter Vorlage eures Reisepasses, dem Namen und der Anschrift des Geldgebers könnt ihr innerhalb einer Stunde an neues Kapital kommen.
Dinge, die ihr mit eurem Geld auf Reisen nicht tun solltet!
Kurz und knackig 3 Dont’s:
- Gebt eure Kredit- oder andere Karten nicht aus der Hand. Ihr seid diejenigen, die die Karte in das Gerät stecken und wieder hinausziehen. Auf keinen Fall sollte eure Karte jemals euren Sichtradius verlassen. Zur Nutzung ist lediglich eine Kopie nötig und diese ist auch unbemerkt schnell erstellt.
- Auf keinen Fall alles Geld, Karten und Dokumente an einem Ort aufbewahren. Macht euch zu nutze, dass ihr zu zweit reist. Das Bargeld ist auf beide verteilt: Hosentasche, Rucksack, Brustbeutel. Auch die Dokumente gehören getrennt und in Kopie an unterschiedlichen Orten aufbewahrt.
- Vermeidet große Scheine – diese suggerieren lediglich, dass ihr viel Geld mit euch tragt.
Zusammenfassung und Fazit
Eine (Langzeit-)Reise als Paar ist voller Herausforderungen. Diese zu bewältigen wird es absolut wert sein.
Gemeinsam entdeckt ihr die Welt, sammelt Erlebnisse und macht neue Bekanntschaften. Wie schade wäre es, dieses positive Lebensereignis durch ein monetäres Fiasko negativ zu besetzen?
Niemand wünscht sich geklautes Geld oder einen plötzlichen Kreditkarteneinzug.
Meist kommt es nicht dazu, wenn ihr euch sicher und gut vorbereitet fühlt. Die Vorbereitung nimmt viel Stress aus eurer Reise und lässt sie euch noch intensiver erleben.
Sollte der Worst-Case eintreten, seit ihr als Paar bestens vorbereitet und könnt auch dieses Abenteuer meistern.
Weltoffenheit bedeutet nicht naiv und dennoch positiv gestimmt unterwegs zu sein. Denn wir alle wissen: Das Leben ist eine Einstellungssache!
Wir wünschen euch viel Freude auf eurer nächsten gemeinsamen Reise – Wisst ihr bereits wo es hingeht und wie ihr die Geldfrage vor Ort lösen werdet?
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