Früher sind Tage wie der Equal Care Day, der Internal Womens Day oder auch der Equal Pay Day komplett an mir vorbeigegangen. Ich empfand diese Tage als „unnötiges Gejammere“ und war der Auffassung, dass uns solche Tage der Gleichberechtigung auch nicht näher bringen.
Ja tatsächlich, erlebte ich das Problem gar nicht. Denn ich bekam meinen Traumstudienplatz, bekam in all meinen Jobs jederzeit gutes Feedback und meinen Leistungen entsprechende Anerkennung (auch monetär).
Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl einen Nachteil zu haben, weil ich eine Frau bin.
Für mich war klar: Karriere kann ich machen und eine gläserne Decke reden wir Frauen uns selbst ein.
Und dann kam der entscheidende Wendepunkt: Wir bekamen unseren Babyinvestor.
Kaum Mama ging es los mit den gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenanforderungen:
- „Wie kannst du nach 5 Monaten bereits wieder arbeiten gehen?“ – Wohlgemerkt 15 Stunden / Woche verteilt auf 2 Tage.
- „Machst du dir keine Sorgen, wie es zuhause klappt?“ – Obwohl Mike von Anfang an viel zuhause war, schien die Welt extrem überrascht, wie es Vater und Sohn alleine (sehr gut) schaffen könnten, 6 Stunden miteinander zu verbringen.
- „Das ist aber toll, dass dein Mann dir das ermöglicht“ – Ohne dass jemals jemand lobte, was ich ihm mit seiner neuen Stelle im ersten Babyjahr ermöglichte.
- „Du bist 3 Tage auf Geschäftsreise in London? Wo ist denn dein Kind?“ – Zuhause mit Papa.
- „Sehr gut, dass dein Mann so engagiert ist und euren Sohn morgens zur Tagesmutter bringt, damit Du frühzeitig hier sein kannst“ – Auch toll, dass ich jeden Tag pünktlich gehe, um ihn rechtzeitig abzuholen, sodass mein Mann flexibel ist beim Arbeitstag beenden.
Diese Liste liese sich problemlos verdoppeln oder verdreifachen. So viele Stereotype traten mir entgegen.
Doch warum eigentlich? Und wie liese sich die Wahrnehmung von Müttern, die arbeiten und Vätern, die sich gleichberechtigt um ihre Kinder kümmern, verbessern?
Was müsste sich ändern, damit die gleichberechtigte Karriere auch mit Kindern Realität wird?
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Was Unternehmen für mehr Gleichberechtigung für ihre Arbeitnehmer/Innen tun können
Arbeitgeber können sich nicht länger erlauben Frauen und Männer unterschiedlich zu behandeln. Der Fachkräftemangel ist inzwischen in fast allen Branchen angekommen.
Eine ganze Hälfte potentiell Mitarbeitenden schlechter zu stellen, ging vielleicht in der Vergangenheit, doch in der Zukunft muss Gleichberechtigung auf jeder Unternehmensagenda stehen.
Genauso wie Bildung – denn sie ist die Grundlage dafür, dass Mitarbeitende informierte Entscheidungen treffen können. Und die Fürsorgepflicht als Arbeitgeber ernst zu nehmen, wird zunehmend von jungen Mitarbeiter/Innen wertgeschätzt und als echter Mehrwert erkannt.
Deshalb raten wir Unternehmen:
1) Finanzielle Transparenz und Equal Pay als Selbstverständlichkeit
Seit Anfang 2019 gibt es das Entgeldtransparenzgesetz. Wie oft Angestellte von ihrem Recht Gebrauch machen, wissen wir nicht.
Das Problem: Wer möchte schon eine solche Anfrage stellen?
Kommt heraus, dass die (männlichen) Kollegen viel mehr verdienen, gilt es die Begründung herauszufinden und eine Anpassung einzufordern. Unschöne Gespräche und ein eventuell nachhaltig geschädigtes Klima sind die Folge.
Anmerkung Mike: Aber eigentlich ist das auch egal, denn das Klima ist schon beschädigt, wenn aufgrund des Geschlechts die Höhe des Gehalts unterschiedlich ausfällt. Es ist eine Illusion, dass durch die Anfrage, das Klima zerstört wird. Gleichermaßen ist es schwachsinnig einen solchen Arbeitgeber als Sicherheit zu empfinden und in seinem Vorgehen zu unterstützen!
Kommt heraus, dass kein unbegründeter Unterschied besteht, bleibt ein unangenehmes Gefühl und die Angst, wie der Arbeitgeber (und die Kollegen) in Zukunft mit dem/der Antragssteller/in umgehen wird.
Erspart Euren Mitarbeiterinnen und Euch diese Situation und bezahlt alle – Frauen und Männer – fair und leistungsorientiert.
Die Zeit von Ausbeutung und der Suche nach demjenigen, der den Job für den günstigsten Preis macht sind vorbei – sie bringen Eure Unternehmen langfristig nicht weiter.
Denn Unzufriedenheit mit dem Gehalt hemmt die Produktivität, sorgt für Neid und ein gereiztes Klima.
2) Bildungsangebote zu Finanzthemen und Elternzeitmodellen
Finanzielle Bildung findet in unseren Schulen und Universitäten trotz vielfachen Einforderungen durch Schüler, Eltern und sogar Lehrern nicht statt.
Das Elternzeitgesetz in Deutschland ist verglichen mit vielen anderen Ländern der Welt wirklich gut. Besser geht es natürlich immer, doch bietet es tatsächlich viele Möglichkeiten zur gleichberechtigten Auszeit. Das Problem: Viel zu wenige wissen davon und die Umsetzung ist – typisch deutsch – sehr kompliziert.
Die Lösung für diese Bildungsprobleme?
Für beide Themen erreichen uns regelmäßig Interviewanfragen, wir sitzen in Diskussionsrunden und bieten Workshops bei Unternehmen, Gewerkschaften oder Verbänden an. Überall sind die Teilnehmenden extrem dankbar und überrascht.
Denn Klarheit über die eigenen Finanzen, den finanziellen Spielraum als Paar und Möglichkeiten, wie sich Zeiträume ohne Erwerbseinkommen sinnvoll und partnerschaftlich organisieren lassen, nehmen ihren Mitarbeitenden viele Sorgen.
Arbeitnehmer/innen, die weniger finanzielle Sorgen rund um ihre Familienzeiten verspüren können produktiver sein. Zeitgleich wertschätzen sie denjenigen, der diese Bildung ermöglicht zunehmend.
3) Mit attraktiven Arbeitszeitmodellen und engem Kontakt bei Abwesenheiten die Gleichberechtigung fördern
40 Stunden im Büro arbeiten und dabei Bestleistungen bringen, zeitgleich den nächsten Kindergeburtstag planen, jeden Abend gesund für die Familie kochen und am Besten noch Sport einplanen, um die Gesundheit bei allem Stress langfristig zu erhalten.
Dieses Pensum ist – egal für welches Geschlecht – auf Dauer nicht durchzuhalten.
Deshalb haltet nicht starr an der 40-Stunden Arbeitswoche vor Ort und anderen unflexiblen Modellen fest.
Für moderne Familien sind neue Arbeitszeitmodelle nötig.
Flexible Arbeitszeiten stellen sicher, dass Arbeiten nicht unter Druck, sondern zum richtigen Zeitpunkt erledigt werden. Wenn die Kinder schlafen, wenn die Bahnfahrt ins Büro lange genug ist oder wenn am Samstagmorgen keine störende Anrufe dazwischenfunken.
Arbeitszeitreduktion kann die Produktivität fördern. 30 Stunden mit voller Power sind so viel mehr Wert als 40 Stunden unter Druck, der abhält von wahrer Effizienz.
Flexible Arbeitsorte reduzieren Stress – besonders für Eltern, für die besonders lange Fahrtwege zwischen Betreuungseinrichtungen und Arbeitsplatz haben.
Individuelle Konzepte sind der Schlüssel zu einem idealen Arbeitszeitmodell.
Doch das Arbeitszeitmodell ist nicht der einzige Aspekt, den Arbeitgeber für mehr Gleichberechtigung aktiv beeinflussen können.
Nehmen (besonders Eltern oder andere Pflegende) Auszeiten vom Angestelltenverhältnis ist es elementar Kontakt zu diesen zu halten.
In dieser Zeit liegt der Fokus dieser Mitarbeitenden nicht auf dem Job – umso wichtiger, ihm / ihr das Gefühl zu geben, dass er / sie nicht vergessen ist und das Team sich auf die Rückkehr freut.
Dies kann durch Einladungen zu Teamevents, regelmäßige E-Mails oder einfach eine Geburtstags- und Weihnachtskarte ausgedrückt werden.
Aktives Kontakthalten durch den Arbeitgeber motiviert Mitarbeitende zeitnah zurückzukehren und Lösungen zu finden, um dies bei einem geeigneten Arbeitszeitmodell nicht zusätzlich hinauszuzögern.
Was Männer für mehr Gleichberechtigung tun können
Eine gleichberechtigte Partnerschaft zu führen ist meist so lange einfach, wie die Verpflichtungen klar zuzuordnen sind. Jeder ist für seine Karriere, seinen Teil des Haushaltes und sein Geld verantwortlich.
Wenn Kinder ins Spiel kommen, wird es jedoch schwierig.
Unser gelerntes Rollenverständnis besagt, dass der Mann der Ernährer ist und er die Karriere macht. Auch wenn gemeinsame Kinder da sind.
Vermehrt nehmen Männer Elternzeit, die meisten jedoch „nur“ zwei Monate.
Immernoch stellen vorrangig Frauen ihre Karriere zurück, um für die gemeinsamen Kinder da zu sein.
Anmerkung Mike: Diese werden zu allem Überfluss auch noch Vätermonate genannt. Niemals vor dieser Regelung wurde die Elternzeitmonate mit Müttermonate umschrieben. Dieses Verständnis schadet Familien, Unternehmen und Kindern.
Ganz konkret könnten Männer:
1) Zeit zuhause einfordern für mehr Gleichberechtigung
Immer wieder hören wir: „Meine Frau will das so“, „Ich kann nicht länger im Job abwesend sein“ oder „Stillen muss ja immernoch die Frau, also kann ich gar nicht zuhause bleiben“.
Dies sind Rollenerwartungen, die seit Generationen erlernt wurden.
Wir sagen: Dieses Kind ist euch beiden. Es benötigt Zeit mit Mama und Papa. Deshalb liebe Männer, fordert eure Zeit zuhause ein!
Die Bindung mit eurem Kind wird im Alltag ganz besonders gestärkt: Trösten, Essen machen und miteinander spielen, bringt euch nah zueinander und lässt aus diesem Mann, der auch da wohnt, einen Papa werden.
Auch eure Frau weiß zu Beginn nicht, wie der Alltag mit Baby am Besten funktioniert. Ihr könnt dies genauso lernen. Manche Dinge könntet ihr vielleicht sogar besser?
Nicht, weil ihr männlich seid, sondern weil ihr in eurem Leben andere Erfahrungen gesammelt und andere Stärken entwickelt habt.
Hinterfragt, wieso es in Ordnung ist, dass die Frau mehrere Jahre im Job ausfällt, der Mann sich dies jedoch nicht erlauben darf.
Zeitgleich schafft es wahnsinnig viel Verständnis und ist förderlich für eure Liebe, wenn beide Partner die Erfahrung gemacht haben, für die gemeinsame Familie zurückzustecken. Die schönen und auch die schweren Momente erleben beide Partner, wenn jeder Zeit zuhause hat.
Durch frühzeitige Finanzplanung eurer Elternzeit wird es auch bei euch klappen, dass sowohl Mann als auch Frau Zeit zuhause haben kann.
2) Vaterzeit statt Reisezeit in der Elternzeit
Viele Väter nutzen seit einigen Jahren die zusätzlichen 2 Monate Elternzeit, die in Deutschland gegeben werden, um gemeinsam mit der ganzen Familie zu reisen.
Eine wunderbare Gelegenheit!
Denn zwischen der Schulzeit und dem Rentenalter, haben die wenigsten Paare längere Zeit am Stück gemeinsam frei. Wenn doch, ist meist das Geld knapp und Reisen kaum möglich.
Anders in der Elternzeit. Dank Elterngeld wird ein Teil des gewohnten Einkommens vom Staat ersetzt. Das Ziel: Dass auch Väter Elternzeiten übernehmen und Frauen früher zurück in den Job kommen.
Wird nun diese Zeit parallel genommen und die Familie geht auf Reisen, ist dies für diese 3 (oder mehr) Menschen eine wunderbare Erfahrung und schweist sicherlich auch ungemein zusammen.
Und dennoch bleibt die Frage, ob das Ziel der „Väterzeit“ damit nicht verfehlt wird?
Fehlt dem Vater so die Erfahrung des normalen Alltags mit Kind zuhause? Und fehlt der Frau die Chance unbefangen den Wiedereinstieg in den Beruf zu meistern mit dem Wissen, dass das Baby zuhause bei Papa gut versorgt ist?
Jede Familie sucht den idealen Weg für sich. Wir selbst würden niemals die Chance für eine prägende gemeinsame Reise saußen lassen. Und dennoch plädieren wir dafür, dass Männer ihre Elternzeit nicht nur als Reisezeit, sondern vor allem als Vaterzeit sehen. Das setzt eben voraus mehr als nur die zwei Monate zu nehmen. Wie wäre es stattdessen mit fünf, sieben oder zehn Monaten?
3) Aktive Unterstützung der weiblichen Karriere
Gemeinsame Vorbereitung auf wichtige Gespräche. Ideen-Brainstorming bei großen Herausforderungen. Den Rücken freihalten, wenn es mal stressig wird. Oder in den Arm nehmen, wenn mal etwas so richtig schief gelaufen ist.
Unterstützung der Karriere des Lieblingsmenschen hat viele Gesichter! Und ist besonders wichtig, nach beruflichen Auszeiten.
- Vielleicht fühlt sich deine Frau nach einigen Monaten zuhause nicht mehr fit für den Arbeitsmarkt – sage ihr, worin sie großartig ist.
- Vielleicht erfordert ihr berufliches Fortkommen eine vollzeitnahe Anwesenheit im Büro – nimm auch du eich beruflich zurück, um Betreuungsengpässe gegenseitig abzufedern.
- Vielleicht steht eine harte Verhandlung für ein faires Gehalt bevor – übt miteinander und lernt gemeinsam mehr für euch zu fordern.
Nur drei Beispiele und es gäbe so viel mehr.
Sie alle sagen dir eins: Unterstütze die Karriere deiner Frau! Sie war vor den Kindern grandios in ihrem Job – sie wird es auch danach sein.
Eine beruflich erfolgreiche Frau ist keine Belastung für eure Familie, sondern kann diese enorm bereichern:
Mehr finanzieller Spielraum, eine zufriedenere Mama und ein Erfolgsgefühl für euch beide.
Anmerkung Mike: Ich finde es traurig, dass dieser Punkt explizit hervorgehoben werden muss. Es ist selbstverständlich, dass man als Paar und als Familie zusammen an einem Strang zieht, sich gegenseitig unterstützt und im Sinne des Teams handelt. Ansonsten kann man auch gleich Single bleiben. Gelegenheiten für Sex gibt es genügend, dafür braucht man keine Beziehung.
Was Frauen für mehr Gleichberechtigung tun können
Ja auch die Damen selbst haben etwas zu tun, um für mehr Gleichberechtigung zu sorgen.
Denn Emanzipation ist keine Sache, die andere zu Frauen bringen sollen, sondern die Frauen aktiv einfordern und sich holen.
Doch wie geht das?
1) Den Männern mehr zutrauen
Ein typischer Satz in Facebook-Mama-Gruppen oder in der Krabbelgruppe: „Das kann mein Mann nicht“.
Worauf sich Frauen dabei beziehen, kann quasi jegliche Handhabung des neuen (gemeinsamen) Babys oder wahlweise auch des Haushalts sein. Von „Unser kleiner Mann schläft nur durch Stillen ein“ über „Windeln wechseln ekelt ihn“ bis hin zu „Er kann sich einfach nicht merken, in welche Fächer die Einkäufe gehören“ haben wir bereits alles gehört.
Doch was wäre wenn?
Liebe Frauen, probiert es doch einfach mal – traut euren Männern mehr zu und vertraut ihnen!
Macht euch bewusst, was im schlimmsten Fall geschehen wird. Mit ausgelaufenen Windeln oder dreimaligen Supermarkt-Besuchen, weil doch immer noch etwas fehlt, werden eure Männer lernen und besser werden.
Ab einem gewissen Alter freut sich der Nachwuchs mal aus der Flasche von Papa anstelle von Mamas Brust zu trinken.
Das kleine Lebewesen interessiert es nicht, ob die Kleidungsstücke zusammenpassen. Und wie perfekt die Spülmaschine eingeräumt ist, ist auch egal.
Männer wachsen genau wie wir Frauen mit ihren Aufgaben. Oder konntet ihr alles von Anfang?
Entspannung und Vertrauen sorgen dafür, dass faire Aufgabenteilung überhaupt erst möglich wird. Mit der Zeit erkennt ihr, wer worin wahre Stärken hat. Traut euren Männern etwas zu und die Gleichberechtigung wird um einiges realistischer.
2) Verhandlungen üben
Die Rückkehr in den Job nach einer längeren Auszeit, ist für kaum eine Frau einfach. In vielen Fällen ändert sich das Tätigkeitsfeld. Einige wechseln sogar komplett den Arbeitgeber. Und auch bei der Rückkehr in die gewohnte Rolle stehen Veränderungen an, wenn die Verfügbarkeit geringer wird und eine höhere Effizienz erfordert wird.
In allen Fällen ist dein Verhandlungsgeschick gefragt. Ob Gehalt, das Arbeitszeitmodell oder das Wunscharbeitsfeld – verhandeln legt die Basis für deinen Erfolg und deine Zufriedenheit im Job.
Um diese Verhandlungen mit den gewünschten Ergebnissen abzuschließen, gibt es einen entscheidenden Tipp: Üben, üben, üben!
Bitte deinen Mann oder eine Freundin, die Gespräche mit dir zu simulieren. Spielt verschiedene Szenarien durch. Du wirst merken, wie es immer einfacher wird.
Und in einem solchen Gespräch zu sitzen und die Sätze des Gegenübers gefühlt schon einmal gehört zu haben, ist eine enorme Hilfe.
Wir sind nicht als Verhandlungsweltmeisterinnen geboren und Männer sind nicht als Verhandlungsweltmeister geboren. Unterschiedlich ist lediglich das Mindset und die Selbstverständlichkeit. Selbst diese sind nicht angeboren, sondern erlernt. Es ist nie zu spät etwas zu lernen, etwas zu wollen und dafür einzustehen.
3) Besser mit anderen Frauen umgehen um mehr Gleichberechtigung zu erreichen
Gleichberechtigung hat viele Gesichter. Jede Familie hat ihre Geschichte, jeder Mensch unterschiedliche Stärken und jedes Paar sein ganz persönliches ideales Familienmodell.
Es gibt Frauen, die möchten kein Angestelltenverhältnis mehr eingehen. Es gibt andere, die nach dem Mutterschutz umgehend zurück in den Beruf gehen. Manche Mütter lieben den Austausch mit anderen Müttern. Andere besuchen keinerlei Krabbelgruppen, Schwimmkurse oder Frühfördervereine, weil es ihnen einfach nicht zusagt.
Jede dieser Frauen hat ihre Entscheidungen getroffen.
Und was machen all die anderen Frauen, um sie herum?
Sie haben Meinungen, urteilen und reden übereinander.
Männer tun dies nicht. Männer akzeptieren die Entscheidungen anderer Männer. Sie machen ihr Ding ohne andere belehren zu wollen, wie es richtig geht.
Anmerkung Mike: An diesen Satz packe ich ein großes Fragezeichen. Der Austausch, die Machtkämpfe und der Neid spielen eine große Rolle. Doch scheint der Umgang anders zu sein.
Davon sollten wir Frauen uns etwas abschauen.
Denn für mehr Gleichberechtigung ist der erste Schritt mehr Akzeptanz für persönliche Entscheidungen zu zeigen. Unterstützt einander in euren Entscheidungen, inspiriert euch gegenseitig und hört einander bei Unsicherheiten genau zu.
Fazit: Für eine gleichberechtigtere Gesellschaft
Die vorgestellten Ideen für mehr Gleichberechtigung in der Familienphase eines Paares, können nur erste Denkanstöße sein. Denn Gleichberechtigung hat viele Gesichter.
Unsere Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten bereits stark in die richtige Richtung entwickelt. Elternzeit für Mutter und Vater, mehr Frauen in Führungspositionen und der Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten für Kinder sind Schritte in die richtige Richtung.
Denn Gleichberechtigung bedeutet vor allem Entscheidungsfreiheit.
Frei entscheiden, wer wie viel Familienzeit nimmt – ohne dass gesetzliche Bedingungen einen Partner benachteiligen oder Rollenverständnisse uns limitieren.
Selbst entscheiden, wie ich mit anderen Familienmodellen umgehe, diese wahrnehme und über Paare urteile, die es ganz anders machen als wir selbst.
Gemeinsam entscheiden, dass die Priorität auf Bildung und unseren Kindern liegt anstelle von persönlichen Befindlichkeiten und Machtspielen.
Lasst uns abseits von Aktionstagen wie dem Internal Womens Day jeden Tag daran arbeiten unsere Gesellschaft gleichberechtigter zu machen – den Anfang macht das Umsetzen einer einzigen Idee aus diesem Artikel.
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