Vor 11 Jahren nahm unsere Beziehung ihren Lauf. Im Internet hatte Mike mich angeschrieben und nach etwa 2 Monaten des Chattens (damals noch über Skype) überzeugt, dass wir uns trafen. Der Rest ist Geschichte: Unser erstes Geldgespräch, unsere erste (Eigentums-)Wohnung, Hochzeit und Geburt unseres Babyinvestors. Doch wie stand es bei all diesen Meilensteinen um die Gleichberechtigung? In der letzten Folge des „Beziehungs-Investoren-Podcasts“ haben wir genau das einmal miteinander reflektiert – mit überraschenden Erkenntnissen. Denn nicht in allen Meilensteinen, die wir in unserer Partnerschaft durchlaufen haben, stand es so gut um die Gleichberechtigung wie wir es heute empfinden. In diesem Artikel möchten wir euch einige Tipps mitgeben, wie es mit der Gleichberechtigung in der Langzeitbeziehung besser klappt und wie ihr euch all die Umwege, die wir genommen haben, ersparen könnt. Doch was bedeutet Gleichberechtigung in der Langzeitbeziehung überhaupt?
6 Kriterien, an denen du eine gleichberechtigte Beziehung erkennst
Gleichberechtigung hat viele Facetten. Gleichberechtigung des Paares zeigt sich nach Außen und Innen. Gleichberechtigung bedeutet für dich in manchen Ausprägungen vielleicht etwas anderes als für uns.
Und doch zeichnen sich alle gleichberechtigte Beziehungen doch ähnliche Merkmale aus:
- Beide übernehmen Verantwortung im Haushalt.
- Jedes Gefühl kann miteinander geteilt werden.
- Beide bauen eine Beziehung zu etwaigen gemeinsamen Kindern auf.
- Mann und Frau haben Zugang zu gemeinsamen Konten und oder Depots.
- Beide können ihre Wünsche und Träume erfüllen.
- Jeder / Jede übernimmt Verantwortung für das Einkommen.
Nicht all diese Kriterien konnten wir von Anfang an erfüllen. Welche erfüllt eure Partnerschaft schon heute und bei welchen arbeitet ihr noch daran? Teilt eure Gedanken in den Kommentaren – wir sind gespannt 🙂
Die Frage bleibt: Wie erreicht ihr eine gleichberechtigte Beziehung?
Wir haben da einige Tipps für euch gesammelt!
10 Tipps für mehr Gleichberechtigung in der Liebe
Da es immer leichter ist, festzustellen, was falsch läuft, beginnen wir mit einigen Dingen, die ihr nicht tun solltet. Denn eure Beziehung wird langfristig untergehen, wenn ihr:
- Schweigt, anstatt zu reden.
- Euch euren Teil nur denkt und Unzufriedenheit im Raum stehen lasst.
- Glaubt, alles bereits zu wissen und Annahmen trefft, was der andere meint.
- Eure Gefühle einschließt anstatt sie zu teilen.
- In Kompromissen basierend auf euren kombinierten Lösungen für Konflikte denkt.
Schlechte Gewohnheiten haben wir alle. Sie zu verändern ist der Schlüssel zu positiven Lebensveränderungen. Deshalb gilt es diese mit guten Routinen zu ersetzen. Als Paar gemeinsam wachsen, Einfluss auf das eigene Verhalten nehmen und eure Beziehung gleichberechtigt gestalten werdet ihr, wenn ihr:
- Eure Bedürfnisse äußert und klar auf den Tisch packt. Das gilt für „Kleinigkeiten“ wie die Hausarbeit oder die Kinderbetreuung, genauso wie hoch emotionale Themen einer Partnerschaft wie Sex oder Gespräche.
- Euren Lieblingsmenschen wirklich verstehen lernt statt „nur“ zuzuhören.
- Nachfragt, was gemeint oder gedacht wird.
- Emotionen zulasst und teilt.
- In Gewinn-Gewinn denkt, indem ihr eure Herausforderungen auf Basis eurer Bedürfnisse besprecht und löst.
Der Prozess zu einer gleichberechtigten Beziehung kann wirklich lange dauern. Wir merken, dass es bei uns immer besser klappt – denn wir arbeiteten jahrelang daran. Diese Arbeit zahlt sich heute täglich aus und wird mit einer glücklichen, gleichberechtigten Beziehung belohnt.
Wie kann diese Arbeit funktionieren? Es geht um Kommunikation, um einander Kennenlernen und gemeinsame Wertearbeit.
Ganz konkret entwickelten wir unsere Beziehung immer dann am Besten weiter, wenn wir uns Zeit nahmen. Zeit für ausführliche Spaziergänge in dieselbe Richtung und dem Mut, unsere Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche offen zu thematisieren. So wurden Entscheidungen einfacher und unsere Partnerschaft liebevoller.
3 Typische Themenfelder für Beziehungs- Gespräche
- Finanzen: Wie möchten wir zukünftig unsere gemeinsamen Finanzen organisieren? Welches Kontensystem wollen wir nutzen? Wer hat welche Zugriffe auf die verschiedenen Konten? Wer übernimmt welchen Anteil an den gemeinsamen Ausgaben? Was empfindet jeder / jede von uns als fair? Damit Paare gemeinsam Vermögen aufbauen können, ist es wichtig zuerst gleichberechtigt die Grundlagen zu legen.
- Hausarbeit: Wie verteilen wir die Aufgaben, die in unserem gemeinsamen Haushalt anfallen? In welchen Bereichen fühlen wir uns jeweils wohl? Worin sind wir gut und worin weniger gut? Wie können wir uns gegenseitig unterstützen? Unser Verhalten können wir nur positiv verändern, wenn wir die Gedanken unseres Partners / unserer Partnerin wirklich verstehen!
- Kinderwunsch: Wie stellen wir uns die Elternzeit, unsere Familie und unsere Karriere vor? Wie können wir die Schwangerschaft gemeinsam genießen? Was sind wichtige Werte, die wir unserem Kind vorleben möchten? Wie verändern sich unsere Finanzen durch das Eltern werden? Zukünftige Väter und Mütter brauchen nochmal mehr Kommunikation, damit die Beziehung auch als Eltern gleichberechtigt bleibt!
Gleichberechtigung ist einfach überall! Sie beeinflusst jeden Meilenstein, aber auch jeden einzelnen Tag unserer Liebe. Ist sie da, ist alles viel leichter, glücklicher und entspannter. Ist sie nicht da, dauert es meist lang, bis zu Tage kommt, worin das Problem in der Beziehung genau liegt.
Deshalb bleibt abschließend unser Appell an euch: Gleichberechtigung braucht Raum und Zeit, um sich zu entfalten. Sie ist in den seltensten Fällen automatisch in allen Lebensbereichen da. Doch ihr könnt sie zusammen in eure Beziehung holen!
Unser Highlight für dich
Wenn deine Finanzgespräche in Zukunft gleichberechtigt gelingen sollen, dann schau unbedingt hier rein: Love & Money. Das neue Buch der Beziehungs- Investor*innen erscheint am 16.02. 2023. Du kannst es jetzt bereits vorbestellen. Sichere dir deinen Weg in eine Beziehung auf finanzieller Augenhöhe.