Mittwochabend.

Und du sitzt alleine zu Hause.

Dank Netflix und Co ist es egal, das mal wieder nichts in der Flimmerkiste läuft.

Dein Lieblingsmensch trifft sich mit Freunden, ist arbeiten, engagiert sich ehrenamtlich oder geht seinem Hobby nach.

„Es fällt mir schwer ihm seine Freizeit zu gönnen.“ Dieses Gefühl begleitet dich durch die Abende hindurch.

Szenenwechsel.

Ferne. Erholung. Reisen. Eure Urlaubsplanung steht an.

Zum fünften Mal werdet ihr zu seinem Favouriten fliegen.

Vor den Kindern war das noch anders. Du hattest dein eigenes Einkommen und konntest dich an den Kosten gleichmäßig beteiligen.

Je weniger du verdienst, desto weniger räumst du dir selbst Mitbestimmungsrechte ein.

Szenenwechsel.

Post vom Finanzamt.

Irgendwelche Rückfragen zu Angaben in der Steuererklärung.

Du hast keine Ahnung was sie von dir wollen. Deadline: 20 Tage von heute.

Um Finanzen hat sich deine Frau gekümmert. Du wolltest damit nichts zu tun haben.

Jetzt bist du auf dich alleine gestellt und musst dich neben dem anderen Mist damit beschäftigen.

„Hätte ich mich doch früher Mal dazu gesetzt!“ ist ein scheiß Gefühl.

Emotionale und finanzielle Abhängigkeiten können miese Begleiter eurer Beziehung sein. Warum gegenseitige Schulden etwas positives sind, wann die Abhängigkeit gefährlich wird und wie ihr sie erkennt, erfährst du in diesem Artikel. Am Ende geben wir dir noch fünf Möglichkeiten mit auf den Weg, wie ihr zurück zu eurem Gleichgewicht findet.

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Was dich erwartet

Abhängigkeit vom Partner als Basis für eine funktionierende Beziehung

Was ist der Unterschied zwischen einer Freundschaft/Liebesbeziehung und einer Geschäftsbeziehung?

Letztere begleichen offene Rechnungen. Wenn du ein Auto kaufst, begleichst du den Wert des Fahrzeugs mit der entsprechenden Menge Geld. Das Auto und die Geldmenge sind in den Augen der Geschäftspartner gleich viel wert.

Wieso ist das wichtig?

Sobald die Transaktion vollzogen wurde, widmet sich der Händler seinem neuen Kunden und du fährst in deiner neuen Karre auf und davon. Eure Schulden sind beglichen und ihr braucht zukünftig nicht mehr miteinander zu interagieren.

Solltest du ein neues Auto benötigen und zum selben Händler zurückkehren wird eine neue Geschäftsbeziehung eröffnet. Wieder mit dem Ergebnis, dass ihr danach nie wieder miteinander interagieren müsstet.

Freundschaften und Paarbeziehung sind keineswegs einzelne Interaktionen mit einem definierten Ende. Sie basieren darauf, dass nach der Handlung zumindest ein Teil der Rechnung offen bleibt.

Auf’s Auto bezogen: Wenn der Wagen 5.000 Euro wert ist. Dann sollte in diesem Fall entweder weniger 4.000 bis 4.500 Euro oder mehr 5.500 bis 6.000 Euro bezahlt werden. Gerne werden solche Szenen mit einem „Weil du’s bist!“ begleitet.

Es wird sichergestellt, dass die gegenseitige Abhängigkeit bestehen bleibt. Und somit die Freundschaft weiterhin bestand haben kann.

Dieser Prozess steht in einem Gleichgewicht, sodass mal der Eine eine offene Rechnung hat, Mal der Andere. Wenn dies „normal“ ist, warum kann es gefährlich werden?

12 Anzeichen, dass einer von euch vom Partner abhängig ist

1. Dein Partner ist dein Entertainer und du kannst dich alleine nicht beschäftigten

2. Du versuchst deinen Partner zu kontrollieren und Freiheiten einzuschränken

3. Du verweigerst deine Unterstützung – vor allem, wenn es selbstverständlich wäre, dass du deinem Partner zur Seite stehst

4. Ohne deinen Partner bist du motivationslos und desinteressiert

5. Eure Finanzen sind ein blinder Fleck für dich

6. Du hast keine Ahnung, warum du wie viel Taschengeld bekommst

7. Du triffst keine (finanziellen) Entscheidungen in eurer Beziehung

8. Wärst du plötzlich alleine, wüsstest du nicht wie du deinen Unterhalt bestreiten solltest

9. Du suchst nach permanenter Bestätigung und zwingst deinen Partner Dinge zu äußern, die er andernfalls nicht sagen würde

10. Du bist besitzergreifend und lässt keine anderen Frauen/Männer in der Nähe zu

11. Du denkst, dass du kein Mitbestimmungsrecht bei (wichtigen) Entscheidungen wie Urlaube oder Anschaffungen hast

12. Das Gefühl weniger wert als dein Partner zu sein, ist dein dauerhafter Begleiter

Nicht alle Anzeichen müssen auf einmal auftreten. Auch bedeutet nicht jedes Anzeichen, dass ihr euch in einer Mausefalle befindet. Diese 12 Punkte dienen als ersten Impuls eure Beziehung zu reflektieren.

Häufig reicht ein klärendes Gespräch und das direkte Ansprechen der eigenen Gefühlslage. Oder dir wird bewusst, dass du dich in Finanzdinge doch besser einlesen solltest, um zu verstehen, was alles geregelt werden muss und was mit deinem Geld passiert.

Wie kommt es zu schädlichen Abhängigkeiten unter Partnern?

Familiengründung. Arbeitslosigkeit. Ängste – Verlust oder Versagen. Handlungsverweigerung. Ignoranz.

Welcher Grund es auch sein mag – selten ist es auf die Handlung einer einzelnen Person zurückzuführen.

Höchstwahrscheinlich bist du genauso Schuld wie dein Partner, der die Abhängigkeit (bewusst oder unbewusst) missbraucht.

Kaum etwas ist negativer behaftet in unserer Gesellschaft als „Schuld sein“ oder „Fehler begehen“. Aber ist es wirklich so? Sind Schuld und Fehler etwas negatives?

Nein.

Schuld haben bedeutet, dass du gehandelt hast. Deine Aktionen haben dazu geführt, dass der jetzige Zustand ist wie er ist.

Ok. Das klingt erstmal beschissen.

Wenn du für den jetzigen Zustand (mit) verantwortlich bist, dann bist du auch fähig die Situation zu verändern. Du hast die Möglichkeit aus deinen Fehlern zu lernen, deine Handlungen anzupassen und deine Umgebung zu deinen Gunsten zu verändern.

Ob das im Sinne eurer Beziehung oder nur für dich selbst positiv ist, sei dahingestellt. Wie bekommst du es hin die Abhängigkeit hinter dir zu lassen?

Wie du dich aus den Klauen der Abhängigkeit befreist

Erstens: Gesteh die Abhängigkeit ein. Egal wie ihr in diese Situation gerutscht seid, akzeptiert die momentane Situation. Sie zu leugnen zögert den Prozess nur hinaus und verschlimmert eure Beziehung unter Umständen unnötig. Desto früher ihr an diesem Punkt ankommt, desto eher könnt ihr das Ruder rumreißen.

Zweitens: Übernehmt Verantwortung. Glückwunsch, ihr habt akzeptiert, dass ihr euch in einer prekären Situation befindet. Jetzt gilt es Verantwortung zu übernehmen. Ja, Ihr habt die Abhängigkeit verbockt. Nein, es ist nicht der Staat, auch nicht euer Arbeitgeber oder die Gesellschaft – selbst der Kindergarten und dessen Platzvergabe ist völlig unschuldig.

Drittens: Situation Evaluieren. In welcher Sparte besteht die Abhängigkeit? Ist sie finanziell oder ist sie emotional? Was ist die Ursache? Und wie hoch ist nach erster Einschätzung der Aufwand sie zu beseitigen? Stellt euch die unangenehmen Fragen, auf die ihr im ersten Moment keine passende Antwort habt und bohrt nach.

Viertens: Veränderung herbeiführen. Eventuell könnt ihr die Abhängigkeit vom Partner durch wiederkehrende Gespräche aufheben? Zum Beispiel durch die Suche eines Hobbies. Vielleicht lässt sich an der Abhängigkeitssituation vorerst nichts ändern? Beispielsweise einseitige Einkommensverhältnisse aufgrund von Elternzeit oder Krankheit.

Was könnte euch in solchen Fällen helfen? Wahrgenommene Abhängigkeit ist das Entscheidende – objektive Abhängigkeit fällt nicht sonderlich ins Gewicht. Bedeutet, dass Urlaubsorte oder Anschaffungen im Einvernehmen ausgesucht und bestimmt werden. Dass Haushaltsarbeit als vollwertiger Job betrachtet wird. Oder, dass ihr gemeinsame Finanzen wie die Steuererklärung auch zusammen erledigt.

Fünftens: Kernthemen zusammen behandeln. Unabhängig davon, ob ihr euch in einer Abhängigkeit befindet oder sich die Waage im Gleichgewicht befindet, schützt dies eure Existenz. Kernthemen wie Steuererklärung, Vermögensaufbau oder größere Anschaffungen gehören auf den gemeinsamen Tisch. Es ist grob fahrlässig nicht im Bilde über existenzielle Inhalte zu sein.

Trennung, Unfälle, Krankheiten. Alles unvorhersehbar und mit dem Resultat ahnungslos ran zu müssen.

Fazit zur Abhängigkeit in der Beziehung

Wo Abhängigkeit vom eigenen Partner beginnt und wo sie aufhört, ist ein fließender Übergang. Wo eure Grenze beginnt und wo sie aufhört, könnt ihr anhand der 12 Anzeichen hinterfragen.

Dennoch haben alle gemein, dass der Punkt, an dem sich einer abhängig fühlt oder einer empfindet, der andere sei von ihm abhängig, am besten gar nicht erreicht werden sollte.

Sollte es doch dazu kommen, ist es wichtig frühzeitig zu handeln!

Ob (finanzielle) oder eine andere Art der Abhängigkeit vom Partner – langfristig wird sie kaum einer Beziehung gut tun. Nicht zu verwechseln mit gegenseitigen Gefälligkeiten, Unterstützung und Wohlwollen. Letztere sind wiederum absolut notwendig – denn welches Paar möchte schon eine reine Geschäftsbeziehung unterhalten?

Leseliste zum Thema „(finanzielle) Abhängigkeit vom Partner“:

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