Hallo,mächtig viel Kohle kann bei einer Hochzeit verbrannt werden. Wer kennt sie nicht, die Kostenexplosion? Die Planung fängt minimalistisch an – mit der Zeit schwindet allerdings die Zuversicht diesen Finanzplan einhalten zu können.

Neben den großen Kostenblöcken kommen Kleckerbeträge hinzu. Diese leeren das Konto schneller als 1.000 Heuschrecken einen Baum. Damit ihr nicht in diese Fall tappt und die Heuschrecken um euren Baum einen Bogen ziehen, haben wir ein paar Tipps für euch.

Diesen Beitrag hat Mike für dich verfasst.

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Was dich erwartet

Die Frage nach dem Warum

Warum?

Diese Frage begleitet einige unserer Beiträge, zum Beispiel zu Hochzeitstraditionen.

Fast all unsere Handlungen verlaufen im Autopiloten. Dies ist zwingend notwendig, da wir sonst nicht lebensfähig wären. Stellt euch nur vor, ihr müsstet eurem Körper jedes Mal exakt mitteilen, welche Bewegungen für das Laufen einer Treppe nötig sind.

Die Schattenseite dieses praktischen Systems, sind wichtige Entscheidungen. Wir tendieren dazu, auch diese im Autopilot zu treffen und werden uns erst im Nachhinein über das Ausmaß bewusst.

Daher hier 3 Fragen, die ihr euch stellen solltet:

1. Was ist euch wichtig bei der Location?

Für uns war schnell klar: Wir wollen ungestört auf einer schönen Wiese unsere Beziehung mit unseren Familien und Freunden feiern. Hinzu kommt, dass wir beide ungläubig sind und somit eine kirchliche Trauung ausgeschlossen ist. Vielmehr ist für uns der persönliche Bezug sehr wichtig. Es soll ein Erlebnis sein, mit dem wir uns zu 100 Prozent identifizieren können.

Danach begannen wir verschiedene Locations zu suchen, uns mit Freunden auszutauschen und Szenarien durchzuspielen. Von Restaurants über Schlösser hin zu Vereins- und Privatgelände.

Durch unser Wissen, was wir wollen und uns vorstellen konnten, fiehlen 95 Prozent der Möglichkeiten weg.

Am Ende wurde es das Wanderheim in Marielles Heimatstadt. Hier haben wir alles, was wir uns vorgestellt haben:

  • Eine schöne Wiese
  • Privatsphäre
  • Einen persönlichen Bezug
  • Die Möglichkeit der freien Trauung

Unsere erste Wahl kostet uns 100 Euro zuzüglich Getränke. Dafür bekommen wir eine große Wiese, eine überdachte Terasse, das Wanderheim und Unterstützung beim Getränkeausschank und Kuchenaufteilen.

Grundsätzlich hätten wir das 100-fache für eine geeignete Location ausgeben können. Selbst unsere zweite Wahl (Abstriche bei Privatsphäre) hätten wir über 500 Euro bezahlen müssen ebenfalls ohne Getränke.

Zu wissen, was euch wichtig ist, kann unter Umständen eine echte Ersparnis darstellen.

2. Welche Traditionen sind euch wichtig?

Nicht alle Traditionen passen zu euch, nicht alle werdet ihr toll finden – an manchen kommt ihr eventuell dennoch nicht vorbei. Trotzdem gilt auch hier:

Warum wollt ihr welche Tradition einbringen?

Das Hochzeitskleid fängt bei 750 Euro bis 1000 Euro an. Eine Steigerung nach oben ist ohne weiteres möglich – 2.000 Euro, 5.000 Euro oder 10.000 Euro könnt ihr an dieser Stelle locker machen. Ich habe inzwischen von Paaren gehört, die sich für ein Dirndl oder ein Sommerkleid entschieden haben. Preislich fangen diese bei 100 Euro bis 300 Euro an und können zu anderen Anlässen erneut getragen werden.

Eheringe haben uns selbst sehr lange beschäftigt. Wir sind keine Schmuckträger – Marielle hat zwar Ohrlöcher und trägt hin und wieder eine Kette, allerdings hatte sie noch nie einen Ring am Finger. Meinen letzten Schmuck – in Form einer Uhr – habe ich zuletzt mit 13 Jahren getragen. Da es für Marielle zur Hochzeit dazugehört und sie sich sehr schöne Zukunftsmomente ausgemalt hat, haben wir uns für eine Testphase entschieden: Zwei Ringe für zusammen 350 Euro, die wir an der Hochzeit tauschen und danach Testtragen werden.

Unsere ersten Versuche Ringe zu erwerben, begonnen bei 1200 Euro und wurden uns als untere Preiskategorie angepriesen. Schließlich sollten sie bis ans Lebensende halten, besonders schön aussehen und im Alltag tragbar sein. Für uns definitiv zu hoch, wenn wir noch nicht wissen, ob wir Ringe mögen.

Je nach Antwort auf diese Fragen ist ein vierstelliger Betrag gespart.

3. Welches Essen passt zu euch?

Marielles Mutter hatte zu ihrem 50. Geburtstag einen Caterer engagiert. Dieser zauberte ein super leckeres drei Gänge Menü und lies die Gormetherzen ihrer Gäste höher schlagen.

Naheliegend, dass wir die Kontaktdaten erfragten und bekamen.

Schon bei der Anfrage fühlte sich diese Form des Essens nicht nach uns an. Zwar besuchen wir sehr gerne kulinarisch gehobenere Restaurants – Fleisch und Pommes bekommen wir eben auch selbst hin – aber es wirkte uns für unsere Hochzeit zu formell.

Mit etwas Recherche entdeckten wir ein Food-Startup aus Aschaffenburg. Unser Gefühl war sofort ein anderes und wir ließen uns ebenfalls ein Angebot unterbreiten.

Und was soll ich sagen? Zu unserer Hochzeit kommt ein Foodtruck mit Smoker und richtigem Barbecue-Feeling. Schon vorab gehört dies zu den Highlights, da es sich die wenigsten vorstellen können.

Auf unser Gefühl zu hören und die Frage nach dem Warum zu stellen, hat uns hier etwa 6000 Euro erspart.

Mein erster Autokauf und wieso er uns heute Geld spart

19 Jahre jung und naiv.

Letzten Monate in der Schule – über 30 Stunden Leistungssport in der Woche – kein festes Einkommen.

Nur durch die Bürgschaft meiner Eltern und das Abschließen eines Leasing-Vertrages war ich in der Lage mir ein Auto zuzulegen.

Warum? Weil es meine Fahrtzeiten um 80 Prozent reduzierte!

Nach längerem Suchen fand ich einen Autohändler, der trotz meiner Position, bereit war einen Vertrag abzuschließen. Und das richtige Auto war innerhalb von 30 Minuten gefunden.

Eine ausführliche Probefahrt später, saßen wir im Büro des Verkäufers. Dieser erklärte uns die Vertragsmodalitäten und was die Basisausstattung beinhaltete.

Meine zukünftige monatliche Rate würde sich auf 185 Euro belaufen. Nach fünf Jahren blieb eine Restschuld von etwa 4500 Euro und Anzahlungen wären auch nicht fällig.

„Super“, dachte ich: „dass kann ich locker monatlich aufbringen – auch in knappen Zeiten.“

Folgender Dialog bescherte mir jahrelanges Lehrgeld

Verkäufer: „Zu den eben genannten Bedingungen bekommen sie die Basisausstattung.“

Ich: „Okay, was bedeutet das?“

Verkäufer: „Nun, das Auto, das Sie Probegefahren sind, hatte die Comfortausstattung. Da fehlen Ihnen einige Dinge.“

Ich: „Aha und was zum Beispiel?“

Verkäufer: „In der Basisausstattung können Sie Ihre Seitenspiegel nicht elektronisch einstellen. Dies könnte auf der Beifahrerseite für Sie umständlich werden.“

Ich: „Ja, das ist extrem doof. Was kostet es denn, wenn ich die Spiegel automatisch einstellen kann?“

Verkäufer: „Hmm, lassen Sie mich kurz nachschauen. Ahja, das würde Sie weitere 8 Euro im Monat kosten.“

Ich: „Naja, 8 Euro macht das Ding nicht fett. Das ist es mir wert, mich nicht ständig abzumühen.“

Verkäufer: „Okay, dann buche ich das hinzu. Und wie sieht es mit dem CD-Spieler aus? Normalerweise hätten Sie jetzt nur ein Radio.“

Wie der Dialog weiterverlief, kannst Du Dir sicherlich vorstellen. Meine endgültige Rate lag bei 275 Euro Monat für Monat für Monat über 5 Jahre hinweg.

Was hat es mit unserer und eurer Hochzeit zu tun?

Wir haben unsere Basisausstattung vor Monaten fertig gebucht. Die für uns wichtigsten Dinge wie Location, Essen und Kleidung waren gebucht und teils bezahlt.

Seit ein paar Wochen beginnen die Extras aus dem Boden zu ploppen. Alle paar Tage kommen neue Ideen um die Ecke, die wir noch unbedingt benötigen. Die Liste an To Do’s für die Traumhochzeit ist unendlich.

Beispielsweise hatten wir uns gegen Gastgeschenke entschieden. Auf unseren bisherigen Hochzeitsbesuchen fanden wir es eher nervig, unbrauchbar oder ein nettes Gimmick, das in Zukunft staub fängt. Aus dem Nichts kamen zig Ideen zu Gastgeschenken auf die Agenda: Von Herzchen Seifen in Größe einer Kirschtomate, personalisierte Shampoos von Balea oder mitnehmbare Tischgedecke. Kosten pro Idee etwa 75 bis 200 Euro.

Oder der inflationäre Gebrauch von Blumen. Bisher wusste ich nicht einmal, wofür bei einer Hochzeit alles Blumen benötigt werden. Tischdeko, Traudeko, Anzugdeko, Autodeko, Standesamtstrauß, Brautstrauß, Treppendeko und so weiter und so fort. Pro Blume 25 Cent bis 3 Euro, pro Strauß 30 bis 100 Euro.

Diese Liste ist schier unendlich. Wenn du einen Eindruck bekommen möchtest, besuche bei Facebook die Hochzeitsgruppen oder schau die auf Pinterest die Ideengebungen an.

Jedes Gimmick, jede Deko oder jeder Zusatz für sich sind günstig und fallen im Vergleich zu den Kostenfressern nicht ins Gewicht.

Wenn ihr zuvor euch entschieden habt 3000 Euro für das Essen auszugeben, das Kleid 1000 Euro kostete und der Anzug für 400 Euro den Eigentümer wechselte, dann sind Beträge von 5 bis 50 Euro nicht entscheidend.

Gefährlich ist die Masse: Das noch und das noch und das noch und das noch. Und, ach schau Mal, das ist soooo toll und kostet gar nicht viel.

Am Ende steht für den Schnickschnack eine vierstellige Summe!

DIY und LSEDI

Vieles, was euch wichtig ist und etwas über euch aussagt, könnt ihr selbst basteln. Und dafür müsst ihr weder künstlerisch begabt sein, noch unendlich viel Zeit mitbringen.

Wir haben uns mittlerweile einige Spielerein und Erzählungen überlegt, die wir als Überraschung für unsere Gäste bereithalten. Daher können wir diese hier noch nicht preisgeben – das ergänzen wir nach der Hochzeit; versprochen!

Neben euren eigenen Händen gibt es in eurem Freundes- und Familienkreis viele Menschen, die euch nahstehen und sehr gerne helfen oder Kontakte haben. Vielleicht kennt jemand, jemanden, der jemanden kennt, der super leckere Torten backen kann. Oder jemand kennt eine Location, die euren Vorstellungen entspricht. Oder sie backen Kuchen und bereiten Salate zu, um das Buffet zu ergänzen.

Der innere Drang alles selbst zu machen, kann manchmal sehr groß werden. Aber wer kann schon alles machen? Und ist es nicht viel schöner mit Freunden und Familienmitgliedern zusammenzuarbeiten? Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir während den gesamten Vorbereitung erhalten haben und die wir an unserem schönsten Tag erhalten werden!

Und die Kosten? 0 Euro – und bei nächster Gelegenheit das eigene Wissen, die eigenen Kontakte oder die eigene Zeit zur Verfügung stellen! Für mehr miteinander!

Fazit

Mit den richtigen Fragen, der Obacht bei Krimskrams und die Zusammenarbeit mit Freunden und Familie lässt sich ein kleines Vermögen bei der Hochzeit sparen. Dieses kann an anderer Stelle in tolle gemeinsame Erfahrungen investiert werden und sorgt für langanhaltende Erinnerungen und Freuden!

Nach unserer Hochzeit werden wir uns hinsetzen und unsere Erstkalkulation mit unserer Endabrechnung vergleichen. Wir sind gespannt wie das Ergebnis ausfällt und werden Euch davon berichten!

Was sind eure Tipps und Tricks die Kostenexplosion zu vermeiden? Lasst unsere Community teilhaben und schreibt sie in die Kommentare! Wir freuen uns.

Beste Grüße
Mike

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