Geld in der Beziehung ist wie der Elefant im Wohnzimmer.

Mit seinen 6 Tonnen strapaziert er die Belastbarkeit des Estrichs.

Ungehalten von zu wenig Aufmerksamkeit und der Enge des Wohnzimmers trampelt er um den TV, das Sofa und den Esstisch.

Es ist nur eine Frage der Zeit bis der Boden unter seinen Stampfern nachgibt. Und die Trümmer der Existenz zurück bleiben.

Dabei hätte es gereicht, den Elefanten zu beachten und ein Gehege zu finden, in dem er sich wohlfühlt.

Ähnlich funktioniert es mit Geld in der Beziehung. Die Finanzen brauchen Aufmerksamkeit und einen Platz außerhalb des Wohnzimmers.

Häufig sind sie jedoch der unsichtbare Begleiter – wie die folgenden Beispiele zeigen. Tipps, wie es in der Beziehung mit dem Geld besser klappt, erfährst Du am Ende des Beitrags.

Dieser Artikel wurde von Mike verfasst.

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Geld in der Beziehung – der unsichtbare Begleiter

Es hilft nichts die Augen zu verschließen, die Klappe zu halten oder die Finger in die Ohren zu stecken.

Geld ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Und ist daher auch fester Bestandteil einer jeden Beziehung – ob du das gut findest, ist dabei egal.

Urlaubsplanung, Freizeitaktivitäten, Zusammenziehen, Altersvorsorge, Anschaffungen, Schäden, Hochzeit, Scheidung und Lebensmittel.

Und das ist nur eine kleine Auswahl unserer Lebensbereiche in einer Beziehung, die von Geld betroffen sind.

Das Schlimme an der Auswahl? Sie sind regelrechte Geld- und Beziehungsvernichtungsmaschinen.

Hier sind drei Beispiele:

(1) Wohin geht’s in den Urlaub? – Geld als Zirkel auf dem Globus

Im Volksmund ist der erste Urlaub, die erste Zerreißprobe für eine Beziehung.

Kein Wunder – unseren ersten Kurztrip planten wir etwa drei bis vier Monate nach unserem Kennenlernen.

Vieles ist noch unbekannt und wartet darauf entdeckt zu werden.

Jahrzehnte an Erlebnissen, Erfahrungen und Wissen können nicht in drei Monaten abgefrühstückt werden.

Wie auch? Die meisten Menschen kennen sich selbst nicht ausreichend. Wie soll eine außenstehende Person dies jemals hinbekommen?

Im Urlaub seid Ihr längere Zeit an einem Ort und gezwungen Euch mit den Marotten des Partners zu arrangieren. Allein, den Tagesrhythmus aufeinander abzustimmen, stellt eine Herausforderung dar.

Damit nicht genug!

Unbewusst entstehen Fragen, die möglichst schnell zur Seite geschoben werden. Denn – es ist alles sooooo romantisch, Geld würde die Beziehung nur zerstören:

  • Wer bezahlt heute Abend das Essen?
  • Splitten wir eigentlich am Ende des Urlaubs die Kosten?
  • Die Unterkunft ist doch ganz schön teuer…

Neben diesen Gedanken begleitet euch Geld während des Urlaubs auf Schritt und Tritt:

  • Flugzeug, Schiff, Bahn, Auto, Fahrrad oder zu Fuß?
  • Hotel, AirBnB, Zelten oder Balkonien?
  • All Inclusive oder Selbstverpflegung?
  • Gebuchte oder selbst gestaltete Ausflüge?
  • Andenken und Postkarten?
  • Deutschland, Europa oder die Welt?

Ihr trefft vor und während eurer Reise viele Entscheidungen. Geld ist bei fast allen involviert und gehört daher mit auf den Tisch. Stattdessen wird es zum unsichtbaren Begleiter im Urlaub.

(2) Gemeinsame Wohnung und wer zahlt’s?

Ein großer Schritt!

Die erste gemeinsame Wohnung.

Im Urlaub habt ihr in die Macken des anderen hineinschnuppern dürfen. Und für ein paar Tage wart ihr gezwungen euren Tagesrhythmus aufeinander abzustimmen.

Das Zusammenziehen ist wie die erste gemeinsame Reise, nur – mindestens vorübergehend – dauerhaft.

Als du noch allein wohntest, war klar wer zu zahlen hat: Du!

Doch jetzt? Wer zahlt…

  • das Mobiliar?
  • die Miete?
  • das Essen?
  • die Versicherung?
  • anfallende Reparaturen?
  • die Renovierung?

Ab jetzt begleitet euch Geld in der Beziehung jeden Tag. Ohne Absprachen kann dies eine gewisse Zeit gut gehen. Erfahrungsgemäß bis es zu (gravierenden) Engpässen kommt.

Kleine Engpässe (= mit dem Rad in eine Sackgasse gefahren und das Wenden funktioniert nur durch Absteigen) bedeuten häufig Streitereien, Machtgehabe und Schuldzuweisungen, wobei Geld als Vorwurf und nicht als Lösungsansatz verwendet wird.

Mittlere Engpässe (= mit dem PKW in eine Sackgasse gefahren und das Wenden funktioniert nur durch Millimeterarbeit und Unterstützung eines Dritten) landen bei externen Personen wie Paartherapeuten. Häufige Streitereien haben zu Fronten geführt, die alleine nicht mehr gelöst werden können.

Große Engpässe (= mit einem LKW unter einer Brücke in einer Sackgasse hängen geblieben) enden im Rosenkrieg, der Scheidung. Die Beziehung muss in ihre Einzelteile zerlegt werden und zuvor Unausgesprochenes wird jetzt als Kanonenfutter verwendet.

​(3) Wer verdient wie viel und womit?

Weißt du wie hoch das Jahreseinkommen deines Partners ist? Und womit er sein Geld verdient?

Paare reden in Therapiesitzungen lieber über ihre Sexualität, ihre Seitensprünge oder ihre Unfruchtbarkeit als über Geld. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Partner nicht voneinander wissen, was sie verdienen und, dass Kinder selbst im Erwachsenenalter ahnungslos sind, was das Einkommen ihrer Eltern betrifft.

Wenn es schon derart schwierig ist, zu erfahren, was am Ende eines jeden Monats auf der Gehaltsabrechnung steht, wie sieht es erst mit anderem Einkommen aus?

Mieteinnahmen, Kapitalerträge oder nebenberufliche Unternehmungen.

Dabei bietet das Einkommen die Grundlage für die Kalkulation des Lebensstandards. Folgende Fragen sind omnipräsent:

  • Welche Rücklagen können wir innerhalb eines Jahres bilden?
  • Wohin und wie oft fahren wir in den Urlaub?
  • Welche Summe können wir monatlich in unsere Altersvorsorge investieren?
  • Wie viel Geld haben wir zur freien Verfügung?
  • Welche Wohnung können wir uns leisten?
  • Ist ein Auto realistisch?
  • Welche Lebensmittel können wir kaufen und bei welchen müssen wir Abstriche machen?
  • Können wir den Kredit fürs Eigenheim stemmen?

Auf welcher Basis sollen diese Entscheidungen getroffen werden, wenn stets eine oder mehrere Unbekannte im Raum stehen?

Offen über Geld in der Beziehung zu reden, bietet daher eine Grundlage, um aus dem „Du“ und „Ich“ ein „Wir“ formen zu können.

​So klappt’s mit dem Geld in der Beziehung

Es ist kein Geheimnis: Wir reden über Geld. Wöchentlich analysieren wir unsere Investitionen. Monatlich kümmern wir uns um unsere Einnahmen und Ausgaben. Jährlich stellen wir neue finanzielle Ziele auf.

Und wie du unserem Monatsabschluss und unseren Hochzeitsberichten entnehmen kannst, sind wir damit erfolgreich.

Es ist an der Zeit, dass wir unsere drei wertvollsten Tipps mit Dir teilen. Hier das wertvollste aus 7 Jahren reden über Geld in der Beziehung:

(1) Geld in der Beziehung offen ansprechen – besonders wenn’s drückt

Ihr hattet ein wunderschönes erstes Abendessen in einem Restaurant nach eurem Gaumen. Der Abend nährt sich dem Ende und die Bedienung tritt an den Tisch: „Zusammen oder getrennt?“

Szenario 1: Der Mann zahlt ohne zu fragen, ob er einladen darf. Dir geht das gegen den Strich. Du fühlst dich gekauft und in der Bringschuld. Und du schweigst…

Szenario 2: Du bietest ihm an deinen Teil zu bezahlen. Er nimmt es an. Du wolltest aber nur höflich sein und hast insgeheim erwartet, dass er doch zahlt. Und du schweigst…

Szenario 3: Die Frau zahlt ohne zu fragen, ob sie einladen darf. Dir geht es gegen den Strich. Als Mann wurdest du erzogen, einzuladen. Du fühlst dich gedemütigt. Und du schweigst…

Wissenschaftlich sind dies die drei häufigsten Szenarien. Vermutlich gibt es dutzende Abwandlungen in allen möglichen Formen.

Selbst die Variante, dass jeder seinen Teil bezahlt, kann zu Missverständnissen führen, da Erwartungen gebrochen werden.

Bei unserem ersten Date unterhielten wir uns VOR dem Bestellen der Rechnung, wer was zahlt. Zu diesem Zeitpunkt kannten wir uns gerade Mal drei Stunden persönlich!

Klicke hier für mehr Tipps.

(2) Zeit für Geld in Eurer Beziehung nehmen und frische Luft genießen

Unangenehme Themen brauchen viel Platz.

Sehr viel Platz.

Eine enge Wohnung und ein begrenztes Zeitfenster führen zu mehr Missverständnissen.

Viel Platz ist draußen an der frischen Luft vorhanden.

Über euch kein Dach. Neben euch keine Wände mit nur einer Tür.

Die Beklemmung kann in alle Himmelsrichtungen entweichen. Der optimale Ort für schwerwiegende Themen!

Geld braucht vier Dimensionen der Freiheit, damit ihr euch angemessen austauschen könnt.

Neben der räumlichen braucht ihr die zeitliche Freiheit.

Manchmal dauern unsere Gespräche zehn Minuten, manchmal vier Stunden. Ein zeitliches Limit haben wir uns nicht gesetzt. Wozu auch? Geld in der Beziehung ist Teil der Basis für Urlaube, Wohnung, Kinder und andere Aspekte.

Die Ausrede: „Wir haben keine Zeit!“ lassen wir nicht gelten. Alle Menschen haben dieselben 24 Stunden oder die selben 1440 Minuten am Tag zur Verfügung. Es ist keine Frage der Zeit in der Beziehung über Geld zu sprechen, sondern der Priorität!

(3) Dokumentation des Geldes in eurer Beziehung

Unsere Wahrnehmung und die Realität haben eine äußerst geringe Schnittmenge.

Diese wird umso geringe, je länger ein Event in der Vergangenheit liegt.

Um uns selbst zu schützen und konsistent in unserem Verhalten zu sein, wandeln wir Ereignisse mit der Zeit ab, sodass sie weiterhin zu unserem Persönlichkeitsbild passen.

Wer wann was bezahlt hat, mag am Tag gut nachvollziehbar sein. Nach einer Woche wird es schwierig. Nach einem Monat unmöglich.

Daher dokumentieren wir seit 2015 unsere Einnahmen und Ausgaben. Inzwischen bietet unser Excelsheet auch eine Vermögensentwicklung und eine Berechnung der finanziellen Freiheit.

Im Nachgang haben wir viel zu spät mit der Dokumentation angefangen – am besten Ihr begeht nicht den selben Fehler.

390 %

Das ist meine Vermögensentwicklung seit Beginn der Dokumentation im Dezember 2015. Nach 1,5 Jahren konnte ich mein Vermögen fast vervierfachen.

Und die Jahre zuvor? Nichts. Ebbe. Pendeln um den gleichen Betrag.

Marielle steht bei 144 % im gleichen Zeitraum. Und zuvor? Magere 45 % in 5 Jahren.

Ein Fazit zum Geld in der Beziehung

In vielen Beziehungen ist Geld kein Thema – vordergründig. Tatsächlich steht der Elefant in jeder Beziehung früher oder später vor der Tür. Geldprobleme, unausgesprochene und unerfüllte Erwartungen sowie unangenehme Überraschungen suchen jede Beziehung irgendwann heim.

Das Thema Geld in der Beziehung auszusparen führt zwangsläufig dazu, dass aus dem unsichtbaren Dritten in der Beziehung ein handfestes Problem wird. Dies und weitere Gründe erklären, warum es sich für Euch lohnt in eurer Beziehung über Geld zu reden.

Die Qualität und Tiefe der Gespräche über die eigenen Finanzen hat sich bei uns im Laufe der Jahre selbstverständlich verändert. Wichtig ist für uns, dass Geld in unserer Beziehung nie ein Tabuthema war. Die Zeit und Nerven, die wir gemeinsam in das Thema investiert haben, führen dazu, dass wir heute – trotz bedeutender Vermögensunterschiede – auf einer Ebene über Geld sprechen können. Unser Verhältnis ist ausgeglichen, die Eigentumsverhältnisse sind geklärt und wir haben den Kopf frei an unserem gemeinsamen Vermögensaufbau zu arbeiten.

​Jetzt bist du dran

  • ​Welche weiteren Tipps für Geld in der Beziehung hast du?
  • ​Was funktioniert bei euch?
  • ​Woran möchtet ihr noch arbeiten?

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